Heute begann unser Tag wieder bei Lumina. Ich bot ihr erneut eine freie Begegnung an, doch sie unterbrach diese wie immer bei einer Armlänge Entfernung. Eine vollständige Annäherung im freien Felde ist leider noch nicht möglich. Dabei merkt man aber deutlich, dass sie selbst mit sich kämpft und auch durchaus Interesse am Kontakt zu haben scheint. Sie wählt am Ende fast ohne Widerstand den Gang in den Pferch und kann dort Krauleinheiten für sich genießen. Ich kann sie am Halfter anfassen, wir können ihren Kopf hin-und herbewegen und sie hat sich sogar ohne Rückwärtsgang den Berührungen hingegeben. Es wirkt fast so, als fühlte sie sich in dem Pferch sicherer, denn nur dort hat sie bisher positive Berührungen durch den Menschen erfahren können. Sie hatte heute im Tagesverlauf erneut ein Seil an ihrem Halfter dran und konnte sich weiter daran gewöhnen. Es sind kleine Fortschritte, aber es verändert sich etwas bei ihr. Sie weiß in jedem Fall, dass ich im Allgemeinen keine Gefahr darstelle. Sie liest dabei jede Intention, die wir Menschen im Kontakt mit ihr haben. Kaum ist sie mit mir frei auf der Wiese und ich bin nur Gast, hält sie zwar viele Meter Abstand, hat sich aber heute erstmal genüsslich ins Gras gelegt, während ich sie unter den Bäumen beobachtete… Ähnlich empfindsam für Erwartungshaltungen, Gefühle und Druck sind natürlich auch die anderen Pferde.
Wir fuhren im Anschluss zu Lakota und den Fohlen. Sabine und Barbara haben mit Halley weiter Liberty erarbeitet und erste Führübungen gemacht. Halley hat sich zwar lebhaft,aber von ihrer guten Seite gezeigt. Barbara und Sabine gelang es super souverän und ruhig zu bleiben. Da hatte der wilde Floh keine Möglichkeit „ihre“ Menschen aus der Reserve zu locken. Lakota bekam von Julia und mir simultanes Kraulvergnügen und Daniela zeigte uns noch einige muskulaturlösende Grifftechniken. Lakota ist so feinfühlig, dass ich unsere Interaktion sehr aufmerksam wahrnehmen muss. Gleichzeitig wollten wir versuchen, ihn ein wenig aus seinem „Schneckenhaus“ heraus zu holen und haben ihm heute, statt anstrengender Aufgaben, auch den Ball zu spielen gegeben. Die kleine Maus Lakida erprobte mit Barbara erneut das Hufe geben während Julia und Sabine das Unterfangen unterstützten. Sie ließ sich schon viel besser ans Halfter nehmen und sie hat sich so sehr angestrengt, die tapfere junge Dame! Natürlich sprangen immer wieder tolle Schmusemomente für sie heraus!
Sonja
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