Wildpferde zähmen

Brumby Nachwuchs - Luminas jüngster Sohn Bai
Brumby Nachwuchs - Luminas jüngster Sohn Bai

Vor zwanzig Jahren habe ich in Australien zum ersten Mal Wildpferde gezähmt und eingeritten, das war vermutlich eines der prägendsten Erlebnisse, die ich je hatte. Diesen Traum vom Zähmen wilder Pferde wollte ich teilen. Denn geteite Freude ist vervielfältigte Freude. 2013 habe ich gemeinsam mit meinem besten Freund Kevin vier wilde Brumbies vor dem Tod gerettet und sie mit vier meiner Schülerinnen gezähmt. Ein absolut lebensveränderndes Erlebnis. Eine unvergessliche Erfahrung solche Transformationen bei Pferd und Mensch so nah zu erleben. Einige Male habe ich diese Reise inzwischen wiederholt und es wird in den nächsten Jahren bestimmt weitere Reisen geben.


Brumby Blog 2016 & neu Djerba Blog 2022

Die neuesten Einträge stehen immer ganz oben.


Marleen könnte nicht glücklicher sein

Sonne, Strand und Traumpferde – welche Reiterin träumt davon nicht. Ich habe mir diesen Wunsch endlich erfüllt und könnte nicht glücklicher sein mit der Woche auf Djerba. Ich habe noch nie Liberty Arbeit mit Pferden gemacht und war neugierig auf diese Erfahrung. Danielas Erklärungen und Martines Berberhengst Raqas haben mir diese Art zu kommunizieren auf unglaubliche Weise nahegebracht. Ich habe das Grinsen in den letzten Einheiten nicht wieder aus dem Gesicht bekommen. Auch das unglaubliche Gefühl mit (s)einem Hengst in der Gruppe im Galopp über den scheinbar endlosen Strand zu fliegen, ist einfach unbeschreiblich und muss man selbst erleben.

 

Raqas ist ein Hengst, der immer gefallen will und wie ein Sofa unter dem Sattel. Er verbindet den Willen zu Laufen mit einer unglaublich guten und feinen Kommunikation, sodass man trotz spritzigem Galopp immer noch in Verbindung stehen kann.

Jeder Hengst bei Martine ist unglaublich und man spürt die Liebe, mit der sie auf ihrem Hof für diese Pferde da ist (und auch für die Menschen, die sie besuchen). Durch Danielas Arbeit hat man die einmalige Chance innerhalb von einer Woche eine Verbindung zu einem Pferd aufbauen zu können, die man sonst in einem Reit-/Pferdeurlaub nie erleben kann. Und auch für die Arbeit zuhause sind Danielas Anweisung eine neue Option zur besseren Kommunikation mit den Pferden.

 

Trotz vollem Programm und viel neuem Input bin ich nach dieser viel zu kurzen Woche super glücklich und entspannt. Es gab viele neue Denkanstöße und die Messlatte für künftige Urlaube ist nun in fast unerreichbare Höhe gerückt.

 

Danke und macht weiter so, damit noch viele diese unglaubliche Erfahrung genießen dürfen!

Ines wiederholt und wiederholt :)

A new life

Oktober 2023. Mein erster Urlaub mit Daniela auf Djerba. Meine Freundin Petra und ich freuen uns beide bereits seit Monaten auf das bevorstehende Ereignis. Aus dem vermeintlichen Urlaub wird am Ende eine der tiefsten Seelenreisen meines Lebens, die ich je gemacht habe. Völlig unverhofft, völlig unerwartet, völlig überwältigend – Lebensverändernd.

 

Alles leuchtet

Wir steigen bei 36 Grad aus dem Flieger und tauchen sofort im Abenteuer ab. Die unfassbaren Oktoberfarben, die Wärme, das türkise Meer, die traumhaften Pferde, Martines Gastfreundschaft und der Zauber Djerbas hüllen uns in eine völlig unwirkliche Wolke. Der Hengst Raquas, eine ganz besondere Vollmondnacht und viele schöne Gespräche berühren mein Herz so sehr, wie mich schon seit langer Zeit nichts mehr berührt hat.

 

Kein Stein bleibt auf dem anderen

Nach meiner Rückkehr nach Hause hat sich viel in mir verändert. Ich habe Blut geleckt. Ich bin plötzlich nicht mehr bereit Durchschnittlichkeit zu akzeptieren. Ich möchte keine durchschnittlichen Erlebnisse mehr, keine durchschnittliche Liebe und vor allem kein durchschnittliches inneres Glück.

 

Die Reise nach Djerba ist kraftvoll, positiv geladen, einzigartig und mit einer Schönheit erfüllt, die ich lange vermisst habe. Mein innerer Stein beginnt bereits Anfang Sommer zu rollen. Nach meiner Rückkehr von der Insel ist er nicht mehr aufzuhalten. Ich stelle über Monate mein ganzes Leben auf den Kopf.

 

 

 Klappe die II.

Im Januar 2024 schreibt mir Daniela, es gibt einen freien Platz für ihre Reise Ende März. Möchte ich das get-away nutzen? Bereits am nächsten Tag ist mein Flug gebucht.

Gemischte Gefühle machen sich breit. Ich fahre dieses Mal ohne meine Freundin Petra. Das bedeutet, ich bin die Unbekannte in einer bereits eingeschweißten Mama-Tochter Gruppe. Ob das mal gut geht?

 

Faraj und die Herausforderung

Martine und Daniela besprechen bereits im Vorfeld, welches Pferd zu wem passen könnte. Ich bin offen dafür, mit Raquas vom letzten Mal weiterzumachen, lasse mich aber auch gerne auf etwas anderes ein. In meinem Leben hat sich so viel verändert, dass auch das Pferd schlussendlich nicht dasselbe bleiben soll. Der junge Hengst Faraj, alias Baby, soll meine Begleitung für die Woche werden. Er hat bislang nur mit Martine, Daniela und einer weiteren Teilnehmerin aus Danielas vorigen Gruppe gearbeitet. Ich habe ihn im Oktober mit Martine und Daniela erlebt. Stur, pöbelnd und meistens nicht besonders motiviert, in der Bodenarbeit brav mitzumachen. Ich lasse mich überraschen.

 

Keine Erwartung. Keine Enttäuschung.

Ich reise ohne jegliche Erwartung an. Wohl wissend, dass die spezielle Oktober Seelenreise nicht zu wiederholen ist. Wie hat sich Baby in der Zwischenzeit entwickelt? Wie wird die fremde Gruppe sein? Wird mich das Land wiederum einhüllen oder werde ich feststellen, dass auf den zweiten Blick alles etwas nüchterner erscheint?

 

Verdammt, war das wirklich so anstrengend?

Die Begrüßung fällt sehr herzlich aus. Ich fühle mich nicht als Fremdkörper. Sowohl die Mütter als auch die Töchter sind großartig. Die Hürde ist genommen. Wir beginnen mit Bodenarbeit. Wie mir Daniela erzählt, hat Baby mit der letzten Teilnehmerin wunderbar mitgemacht und seine Unarten zum großen Teil abgelegt. Gute Neuigkeiten, die Mut für eine schöne Connection machen. Ich starte jedoch mit etwas zu viel Energie und Baby ist nach einer längeren Pause auf Krawall gebürstet. Er zeigt mir sofort die kalte Schulter und haut ab. Ich muss ihn erst 3x wieder einsammeln, bis wir die Sache notdürftig reparieren können. So etwas bringt mich nicht aus der Ruhe. Es wäre nicht das erste Pferd, dass mir eine Herausforderung bietet. Die Rechnung habe ich jedoch ohne Djerba und den ganz speziellen Ort bei Martine gemacht. Ich gehe vom Platz und möchte heulen. Die emotionalen Anstrengungen der letzten Monate suchen sich einen Weg nach außen. Mir wird erst jetzt bewusst, wieviel ich eigentlich getragen und verändert habe. Baby hat genau den richtigen Knopf gedrückt.

 

Ich lass es bleiben

Ich möchte nicht mehr kämpfen. Ich möchte mich nicht mehr anstrengen. Ich habe keine Energie mehr übrig für schon wieder eine neue Herausforderung. Ich wünsche mir eine entspannte Woche mit einem entspannten Pferd. Welcher Hengst könnte also die Alternative sein? Nach kurzer Beratung stellen Martine, Daniela und ich fest, dass es keine Alternative gibt. Natürlich gäbe es ein anderes Pferd, aber ich kann nach der ersten halben Stunde bereits aufgeben. Aber will ich das tatsächlich? Natürlich nicht. Das würde nicht meinem Naturell entsprechen und Baby hat eine zweite Chance verdient.

  

Loslassen

Beim Ausritt am Nachmittag vertraue ich Baby kein Stück mehr. Ich behalte ihn im Blick und bin auf alles gefasst. Wir meistern den Ritt jedoch ohne einen Zwischenfall und er benimmt sich wunderbar.

Am zweiten Tag macht es Klick zwischen uns. Wir finden einen guten Weg miteinander zu kommunizieren. Ich vertraue darauf, dass er mich sicher zum Strand und wieder zurückbringt.

Und genau das macht er auch. Wir wachsen Tag für Tag mehr zusammen.

Ich lasse los.

Ich lasse seinen Zügel los.

Ich lasse mein Leben zu Hause los.

Ich lasse alle Gedanken los.

Ich lasse alle Anstrengungen und Tränen los.

Ich darf nur sein. Weil auch das Pferd nur ist.

 

Der letzte Tag

Eine wunderschöne Woche mit einer perfekten Gruppe geht zu Ende. Wir haben viel gelacht, viel gelernt, Ausflüge gemacht und die Pferde genossen. Den letzten Tag versüßen wir uns den Vormittag mit einem zusätzlichen Strandritt. Jede von uns saugt den Moment in sich auf. Die Gruppe ist eins geworden. Nachmittagsprogramm: Bodenarbeit. Baby gräbt seine Null-Bock-Einstellung vom ersten Tag aus. Eigentlich ein ziemlich übles Ende nach der guten Woche. Oder nicht?

 

Wiederholungsgefahr

Im ersten Moment bin ich etwas enttäuscht, dass jedes Pferd jeder Teilnehmerin einen glamourösen Abschluss schenkt. Nur Baby will es noch einmal wissen. Mittlerweile ist mir jedoch klar, es hat nur den Weg dafür geebnet diese Reise auch ein drittes Mal anzutreten. Herausforderungen gibt es immer wieder. Die Frage ist nur, wie man damit umgeht. Das Band zu Daniela, Martine und den Pferden wird immer stärker. Dieses Gefühl und das Wissen, die Geschichte ist noch nicht zu Ende geschrieben, sind dann doch der schönste Abschluss, den man sich wünschen kann.

 

Danke Daniela, Martine, Kathrin, Alex, Jette, Rhea, Soraya und Baby! 

 

 

Nicht nießen- nicht auf dem Pferd

„Hatschi“, ich musste nießen. Ouardi, der Hengst auf dem ich saß, erschreckte sich und zwei, drei seiner Kumpels gleich mit. Was ein Einstieg und das bei meinem ersten richtigen Ausritt. Ich war sowieso schon aufgeregt und dann das 🙈. Aber eigentlich war es gut… die Aufregung entlud sich dadurch und „Nicht nießen- nicht auf dem Pferd“ wurde zum Running Gag dieser Woche und wir verbrachten eine schöne Zeit bei Martine und ihren Hengsten mit vielen tollen Erlebnissen bei der Bodenarbeit und auf dem Pferd. Für mich, die erst seit ca zwei Jahren etwas mit Pferden zu tun hat, ging ein kleiner Traum in Erfüllung. Reiten am Strand mit unserem Kind und einer tollen Gruppe. Ich danke von ❤️en Maria, die mir das Reiten beigebracht hat. Ich danke Daniela, durch die ich die Bodenarbeit kennengelernt habe. Ich danke Martine für ihr Vertrauen und ich danke Martine und ihrer Familie für die tolle, unendliche Gastfreundlichkeit.

Danke für die tolle Zeit auf Djerba!🥰

Kathrin

Rhea: Galoppieren am Strand...

von so etwas träumen viele Mädchen. Auch ich. 

Schon mit Vorfreude auf das Programm, das Strandritte beinhaltete, flog ich zusammen mit einer Freundin vom Stall, ihrer Mutter und meiner Mutter nach Djerba. In der Mittagssonne holte uns Martine ab und wir fuhren in ihr „kleines“, eigenes Reich. Beim Hineinfahren in den Hof begrüßten uns schon die Pferde, Soraya und Touta. Am Abend gab es eine Kennenlernrunde, da wir uns ja nicht alle untereinander kannten.

 

Da alle Mitreisenden Danielas Bodenarbeitsprinzip schon kannten, konnten wir all „unseren“ Pferde viel beibringen. Soltane mochte den Handkuss so gerne, dass er sich am liebsten an meiner Hand festgebissen hätte.

 

Bereits am zweiten Tag ging in dieser Woche ein kleiner Traum für mich in Erfüllung, denn seitdem ich reite träume ich davon, am Meer entlang zu galoppieren und dies ist mit Martine, Daniela, unserer tollen Gruppe und Martines Hengsten in Erfüllung gegangen. Dafür bin ich sehr dankbar. Auch bin ich dankbar für all die Erlebnisse, die neuen Erkenntnisse und die Einblicke in die Kultur. So etwas ist unbezahlbar. 

 

P.S. Unsere junge Mädchengruppe hat sehr gut zusammengepasst und wir hatten sehr viel Spaß. Danke Jetti und Soraya für die tolle Zeit.

Entführt in eine andere Welt

Entführt in eine andere Welt - Ein Reisebericht von Nadja

Meine Schwester war bei Facebook auf den Liberty-Kurs auf Djerba aufmerksam geworden und war sich sofort sicher - das ist was für DICH!

Nach Sichtung der ersten Fotos und Lesen der Beschreibungen war auch ich mir schnell sicher - das wird mein Urlaub!

Von Anfang an wurden wichtige Groß- und Kleinigkeiten gut kommuniziert und man konnte bei Daniela alle seine Djerba-Reiseanfänger-Fragen klären, so dass ich schon bei der Reisevorbereitung ein sicheres Gefühl hatte.

Die familiäre Herzlichkeit, mit der man bei Martine und Mo auf ihrer herrlichen Farm mit all den freundlichen Tieren und Menschen aufgenommen wird, macht es einem leicht, sich sofort wohl und gut aufgehoben zu fühlen.

Bei der Ankunft in den Zitouna Stables hatte ich noch allerlei Gedanken an die Arbeit und zu erledigende Dinge im Kopf, aber ratzfatz wurde mir das durch die fröhlich spielenden Hengste, die herumtollenden Katzen und die freundliche Hündin Tuta aus dem Kopf gepustet .

 

Wie eingehüllt in einer zeitlosen Blase vergingen die Tage unter der wärmenden Sonne. Am Tage genossen wir es wenn sich ein hellblauer Februarhimmel über uns zeigte, in der dunklen Nacht bestaunten wir die blinkenden Sterne und den silbernen Mond. Stets lag der Duft von Pferden in der Luft. Jeden Abend stand köstliches traditionelles Essen auf dem Tisch und wir aßen bis uns die Bäuche wehtaten. Eine unbekümmerte fröhliche Stimmung umhüllte uns alle.

Der Liberty Unterricht bei Daniela, ihre Art mit den Pferden in Kommunikation zu treten, ist sehr spannend und bereichernd. Ihre Erklärungen dazu sind einfach und schnell nachzuvollziehen. Rasch zeigen sich so bei allen, Menschen und Pferden, teils erstaunliche Fortschritte. Durch die Diversität der Pferde- und Menschenpersönlichkeiten gibt es immer wieder Neues zu Sehen, Fühlen und Erleben. Die Verbindung zum eigenen Pferd wird durch die intensive Arbeit schnell geknüpft und intensiviert.

Ich habe anfangs nicht damit gerechnet, wie nah man "seinem" Pferd in nur einer Woche kommen kann. An den letzten 2 Tagen war es schon so ein inniges und vertrautes Gefühl, dass mich mit dem jungen Hengst Faraj verband, als würden wir uns schon Jahre kennen. Er hat sich so schnell auf mich eingelassen und war bereit mit mir (erfolgreich :-)) an seiner Angst vor Tüten zu arbeiten. Er hat mich unerschrocken und fröhlich durch die Ausritte getragen, war jederzeit bereit mir zuzuhören und zu tun, was ich vorschlug und das obwohl er als Jungspund bisher noch keine Erfahrungen mit Gästen zu verzeichnen hatte.

Erst wieder Zuhause merke ich, das es überhaupt nicht selbstverständlich war, wie bereit er in der kurzen Zeit war mit mir in so einen vertrauensvollen Kontakt zu gehen, der sich vor Ort so selbstverständlich und natürlich angefühlt hat.

Und plötzlich sitzt man wieder im Flugzeug nach Hause ...

Und während mein Körper wieder in Deutschland ist, sind mein Kopf und Herz immer mal wieder mal bei der herrlichen Zeit auf der Insel und bei "meinem Jungen".

Diese Reise war wirklich eine Bereicherung für Geist und Seele!

Danke für die wunderschöne Zeit!

Ich bin mir sicher, ich komme wieder

 

Nadja

Angelika erfüllt sich einen Traum

Ein weiterer großer Traum ist für mich in Erfüllung gegangen! Eine Woche Pferde, Meer und Sonne! Mit den gut trainierten und schönen Berberhengsten von Martine kilometerweit am Strand entlang zu galoppieren, was für ein Erlebnis! Sadiki war "mein" Hengst in dieser Woche und es war ein Vergnügen und eine Ehre diese wertvolle Zeit mit ihm zu verbringen. Deine Trainingseinheiten mit diesen Charakterpferden sind eine echte Bereicherung und ich habe viel Input für meine eigenen Pferde mitgenommen. 

Die herzliche Gastfreundschaft von Martine und ihrer Familie und das leckere Essen habe ich sehr genossen. Nach nur 3 Stunden Flug in eine völlig andere Welt einzutauchen war phantastisch. Die Menschen die wir hier auch bei unseren Ausflügen in die Stadt und zum Markt getroffen haben waren sehr freundlich und hilfsbereit. 

❤‍🔥 Ganz herzliche Grüße aus dem Schwabenland Angelika

Rebekka opens her mind

Djerba, Martine und ihre Pferde - bereits mehrmals hab ich hier unglaublich schöne Urlaube verbracht. So wär es auch heuer geplant gewesen, doch zu dem Wunschtermin bekam ich die Info, findet ein Liberty Workshop mit Daniela statt. Ich war skeptisch, ist das was für mich? Ich als eingefleischter Parelli-Mensch? Ich bin jedoch immer offen um über den Tellerrand zu blicken und mir neuen Input zu holen. Einen Versuch ist es wert.

Dann war ich da - anfangs sehr unsicher und der Körper hat immer versucht die bekannten Bewegungsmuster abzurufen. Aber es ist unglaublich, wie schnell man sich auf etwas einlassen kann, wenn man es zulässt. Es war toll zu erleben, wie schnell es eigentlich möglich ist, mit Pferden frei zu kommunizieren - auch wenn es komplett fremde Pferde sind. 

Nach nur fünf Tagen hab ich fast vergessen, wie ich das eigentlich vorher immer so gemacht hab ;-) Könnte sein, dass meine Pferde zu Hause jetzt meinen "ausländischen Akzent" etwas komisch finden ;-)

Ich habe während dieser Woche total viel neuen Input mit nach Hause genommen und habe die Zeit mit unglaublich wundervollen Menschen und Tieren verbringen dürfen!

Danke an Daniela für die Geduld mit mir und meinen Fragen! Danke auch an Sadiki - meinen Pferde Partner während dieser Woche! 

 

Open your mind and open your heart and magic will appear

Petras Liberty-Erleben

Als ich die Reise gebucht habe, war meine Pferde-Mensch-Beziehung auf einem Tiefpunkt. Meine damalige „Bunte Lady“ (Irish Skebald Stute, Charly) hatte mir in 3 Jahren Beziehung viel beigebracht, leider auch sehr viele negative Erfahrungen. Ich begann immer mehr an mir zu zweifeln und stellte alles in Frage, was meine langjährige Pferdeerfahrung betraf. Ich wollte einfach nur wieder einmal reiten und das an einem Traumstrand. Somit schloss ich mich meiner Freundin Ines an und wir buchten eine Reise ins Abenteuer. Die Zeit von der Entscheidung im Oktober 2022, mit Daniela eine Woche auf Djerba zu verbringen, bis zum Reiseantritt verging wie im Flug. In diesem Jahr hat sich bei mir einiges verändert, ich trennte mich von meiner bunten Lady und fand einen Traumplatz für sie. Kurz danach bot mir eine Bekannte an ihre Pferde 2x in der Woche und als Urlaubsvertretung zu reiten und so hat sich auch für mich eine tolle Lösung gefunden. Nun konnte ich unbeschwert in ein neues Pferdeabenteuer starten.

Im Mai 2023 hatte ich die erste Gelegenheit Daniela bei einem Kurs persönlich kennen zu lernen. Der Funke sprang gleich über.

 

Bei der Ankunft auf Djerba hat uns Martine sehr herzlich in Empfang genommen und in ihr Pferde/Mensch-Paradies gebracht. Am Abend war dann die Mädels-Runde komplett und wir verbrachten einen schönen Kennenlern-Abend.

Nach dem Frühstück ging es mit der ersten Einheit Bodenarbeit los und es war für mich ein Einsteigen in eine neue Welt des Trainings. Selbst tun und beobachten war eine super Kombination, wie reagiert welches Pferd auf welche Teilnehmerin. Jede hat „ihr perfektes“ Pferd für die Woche bekommen. Am Nachmittag ging es zu einem Inlandsritt und ich fühlte mich wie in 1001-Nacht. Ich nahm die Eindrücke auf und spürte schon am ersten Tag, dass hier einiges möglich wird.

Die entspannte Atmosphäre und die Herzlichkeit von Martine machen den Ort zu etwas ganz Besonderem. Daniela trägt mit ihrer unglaublichen Art und Erfahrung im Pferdetraining dazu bei, dass ich das Training in vollen Zügen aufnehmen konnte. Die punktgenaue Anweisung, Lob und ihre Hilfestellung machen das Training zu einer wundervollen Erfahrung. Mein Pferdepartner Nassim machte es mir zu Beginn nicht leicht und zeigt mir genau meine Schwachstelle auf. Ein Dankeschön an diesen wunderbaren Hengst.

Die Fortschritte beim Training waren zu spüren und das Vertrauen in mich selbst und meinen Pferdepartner wuchs von Tag zu Tag.

Bei der 3. Bodenarbeit-Einheit meinte Daniela, dass ich das Seil abmachen kann und Nassim frei arbeiten kann. Zuerst traute ich es mir nicht zu, was Nassim sofort spürt und unsere Verbindung abriss. Kurz nochmals mit Seil und dann mit Vertrauen ein neuer Versuch. Was für eine Erfahrung! Ich schaffte es, dass die Verbindung zwischen uns bestehen bliebt und Nassim mir folgte. Ein Glücksgefühl durchströmte mich, mir stiegen die Tränen auf, es war unglaublich.

 

Das nächste Glücksgefühl überkam mich, als wir zum Strand ritten und ich die Weite, den Wind, die Sonne, das Rauschen des Meeres hörte, spürte, sah und aufsaugte.

Ein Strandbesuch, eine Einkaufstour und Massagen rundeten das herrliche Pferdeabenteuer ab und jeder Tag war ein wunderbares Erlebnis. Wir erfuhren auch einiges über das Land und das Leben hier. Martine nimmt einen, bei tollen Gesprächen, mit auf diese Reise.

 

Bei meiner letzten Bodenarbeit-Einheit durfte ich Liberty erfahren. Nassim folgte mir und trabte mit mir ohne zu zögern und ohne Halfter! Es berührt mich in meinem tiefsten Inneren und ermöglichte mir, mich mit einem tiefsitzenden Thema auseinander zu setzen. Daniela stand mir bei einem Strandspaziergang zur Seite und ich konnte den ersten Schritt zur Auflösung des Themas machen. Ich bin unglaublich dankbar für diese Erfahrung.

Das Foto-Shooting zum Abschluss war das Sahnehäubchen nach diesen wertvollen Tagen. Das Meer und der Himmel waren an diesem Tag besonders blau und türkis, die Stimmung und die Pferde ein Traum. Liberty ist überall zu spüren. Ich werde dieses Gefühl mit nach Hause nehmen und ganz tief in mir verankern.

 

 

Danke an alle Teilnehmerinnen, Daniela und Martine für ihre wertschätzende und gefühlvolle Art. Es waren unvergessliche Tage hier auf Djerba!

Ines Erleben der Reise

Liberty mit Hengsten auf Djerba

Eine Reise für die Seele

 

Weisse, strahlende Häuschen und ein unwirklich blauer Himmel. Türkises Meer, weisser Sandstrand und 10 Märchen-Hengste. Kommunikation mit Pferden lernen. Vertrauen aufbauen. Kraft und Ruhe tanken. Baden, gute Gespräche führen, die Sonne auf der Haut spüren. Abtauchen in Martines Oase und fühlen, dass die Welt noch in Ordnung ist.

Das alles und mehr ist eine Reise mit Daniela nach Djerba.

 

Und da ist es passiert…

Eine kleine Träne kullert über meine Wange. Eine kleine Träne voller Emotionen und Dankbarkeit. Unser erster Ritt am Strand.

Zum Glück trage ich eine Sonnenbrille und niemand beobachtet mich in diesem einen Augenblick des perfekten Daseins.

Ein Augenblick, in dem nur der wunderschöne Hengst, das glitzernde Meer, der blaue Himmel und ich in meiner kleinen, heilen Welt existieren. 

 

Ich halte den Atem an. 

Der dumpfe Hufschlag und mein Herz werden für kurze Zeit eins.

Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde... 

Das war mir bereits als ganz kleines Kind klar und daran hat sich bis heute nichts geändert.

 

 

Wie alles begann

Ich kenne Daniela mittlerweile seit vielen Jahren. Ein Zufall oder vielleicht auch das Schicksal haben sie in mein Leben geschickt.

Vor 10 Jahren bot sie ihre erste kleine Gruppenreise an. Nach Australien - Wildpferde zähmen. Ein Abenteuer, von dessen Erinnerungen ich noch heute zehre.

2022 lese ich von Daniela, dass es endlich etwas Neues gibt. "Liberty mit Hengsten auf Djerba".

Mein Herz hüpft, meine Gedanken schlagen Purzelbäume. 

Ich lese nur die Überschrift ihres Facebook posts und weiss sofort: ich muss mit!

 

Sommer, Sonne, Sonnenschein (und das im Herbst)

Oktober 2023. Nach vielen Monaten voller Vorfreude und Ungeduld sind wir endlich da. Meine Freundin Petra und ich steigen aus dem Flieger.Irgendjemand hat vergessen, den Föhn auszuschalten. Ein heißer Wüstenwind und Martine, auf dessen Farm wir die kommenden Tage verbringen werden, empfangen uns herzlich. Die Fahrt vom Flughafen zur Farm über die holprige Straße lässt uns sofort in einer anderen Welt ankommen. Das Land ist karg und der Müll ist nicht zu übersehen. Nach einer Weile halten wir vor einem grünen Tor. Was uns hier erwartet, übersteigt alle unsere Vorstellungen.

 

Eine Oase im nichts

Plötzlich ist alles ganz intensiv. Die weißen Häuschen, die türkisen Türen und Fensterläden sowie der grün leuchtende Pool. Und natürlich nicht zu vergessen: 10 majestätische Hengste, die unwirklich in der Sonne glänzen. Nicht einmal der Schimmel, der im ersten Paddock steht, ist weiss. Er schimmert, als hätte ihm eine Fee Silberfäden ins Fell gewebt.

Ich sehe mir die anderen Pferde an und erinnere mich an ein Bild, das in meiner Kindheit viele Jahre an der Wand meines Kinderzimmers hing. Ein schwarzer Araber Hengst in der Wüste. Ein kurzer Text daneben. Der Text besagte, dass dieses unfassbar schöne Pferd dem Propheten Mohammed gehörte.  Das Pferd war so schnell, dass Mohammed mit ihm in den Himmel aufsteigen konnte. Seit diesem Moment träumte ich vom Araber Hengst des Propheten.

 

Und dann war er da

Raqas. Der schwarze Araber Hengst, den Daniela mir gedanklich bereits vor unserer Ankunft zugeteilt hatte. Das Pferd Mohammeds, auf das ich so lange gewartet hatte.  Ein pechschwarzer Traum, mit weißem Stern auf der Stirn.

Liebe auf den ersten Blick. 

Sensibel, leichtfüßig und voller Feuer.

 

Ob er am Ende unseres Urlaubs wohl in meinen Koffer passen wird?

 

Eine Reise zu dir selbst

Pferde sind Spiegel der Seele. Daniela's Methode, mit Pferden zu kommunizieren, bringt die Wahrheit ans Tageslicht. Nur die echte Verbindung zum Tier bleibt am Ende des Tages bestehen. Keine erkaufte, oder mit Leckerlis ergaunerte Beziehung.

Klarheit ist der Schlüssel in der Kommunikation. Mit Pferden und mit Menschen. Ein unachtsamer Moment. Ein falscher Schritt. Den Stick nicht ordentlich in der Hand. Und schon ist die Verbindung weg. Pferde sind wunderbare Lehrmeister.  Sie reißen dich aus der digitalen Welt und bringen dich zurück zu dir selbst.

 

Die Zeit steht still

Während ich tippe und meine Erlebnisse festhalte, spaziert die schwarz-weisse Katze an mir vorbei. Die Straßenhunde bellen in der Ferne. Der Vollmond steht bereits am leicht dämmernden, aber immer noch blauen Himmel. Die Pferde schnauben und fressen genüsslich. Der Hund Tuta mit seinen bernsteinfarbenen Augen ist glücklich und immer für einen Spaß zu haben. Die Zeit in der Oase steht still. Für diesen einen Augenblick.

 

Und wo bist du?

Ich habe mich bereits verliebt. 

In ein wunderbares Land mit sehr herzlichen Menschen.

In Daniela's einzigartige Methode. 

In einen Himmel, der unwirklich blau ist.

In einen wunderschönen Hengst, der mit mir im Galopp mit wehender Mähne über den Strand geflogen ist.

In die einzigartigen Vertrauensmomente, die ich mit dem Pferd dank Daniela teilen durfte. 

 

Ein Stück meines Herzens bleibt für immer an diesem Ort.

 

Denn ich weiss: ich werde alle wieder sehen. Daniela, Martine, unsere tolle Frauengruppe und Mohammed's Hengst Raqas, den er mir geschickt hat.

 

Glück ist kein Ziel. Glück ist eine Art zu Leben.

 

Und wann startet dein magisches Abenteuer mit Daniela?

Lisas Traum am Strand

Mein erster Ritt am Strand

 

Nach unserer Ankunft am Montag und das erste Kennenlernen der Pferde, ging es für uns am Dienstag zum Strand. Ich war ziemlich aufgeregt auf das, was uns erwarten würde. Ich kannte Nassim gerade einmal einen halben Tag und sollte dann im Galopp über den Strand fetzen? Na gut, um 07:30 Uhr ging es mit Putzen und Satteln los. Kurze Zeit später stiegen wir alle auf unsere Pferde und ritten gemütlich los. Nach circa 30 Minuten durch die Straßen Djerbas konnte ich das Meer sehen. Das Gefühl war unglaublich! Allein der Gedanke am Strand zu galoppieren ließ mein Herz in diesem Moment höher schlagen. Nassim war total lieb und super fein, sogar ohne Gebiss am Knotenhalfer zu reiten. Er nahm mir dadurch schnell die Angst vor einem unkontrollierbaren Galopp oder einem möglichen Sturz. Am Meer angekommen war es dann endlich soweit. Wir galoppierten direkt den Wellen entgegen. Es löste ein Gefühl von völliger Freiheit und Glück in mir aus und ich bekam mein Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht. Es war atemberaubend schön und diese Erfahrung möchte ich nie mehr missen. Ich freue mich auf weitere schöne Tage und vorallem neue Erlebnisse mit den Pferden!♥️

Träume werden wahr, wenn man an sie glaubt.

Es war schon immer mein Traum, seit ich denken kann, mit einem Pferd über einen kilometerlangen Sandstrand direkt am Meer zu galoppieren. Den Wind in den Haaren spüren... die Meerluft und die Sonne auf der Haut...das Gefühl von Leichtigkeit und Freiheit....

Dieser Traum ist wahr geworden.

Ich habe diese Reise angetreten, weil ich von Dani's Coaching überzeugt bin, und weil ich noch so viel mehr über mich selbst und über die Pferdesprache lernen wollte.

Ich habe so eine besondere Verbindung mit den Hengsten eingehen können und habe gelernt das Temperament richtig zu bündeln bzw. zu verstehen.

Für mich war es ganz besonders meinem Hengst Nassim das Reiten am Knotenhalfter beibringen zu dürfen und ihn mit Danis Unterstützung sogar bis in die Versammlung reiten zu können. Das hat am Ende so gut geklappt, dass er auf dem letzten Ausritt sogar ganz entspannt den Kopf fallen lassen konnte nach versammelt gerittenen Abschnitten und am langen Zügel vorwärts- abwärts ging.

Vor allem habe ich bei der Arbeit mit den Hengsten gelernt, wie wichtig es nochmal ist, nicht nur auf ein oder zwei Körperteile des Pferdes zu schauen wie z.b. Augen und Ohren, sondern auch den gesamten Kopf mit seiner Mimik zu beobachten. Ich habe z.B. viel über die Nüsternform gelernt.

Zudem wie wichtig es sein kann, manchmal von neu zu beginnen in neutraler emotionaler Haltung. Oftmals nimmt man leider zu viel Emotionen mit. Hier ist es dann wichtig zu reflektieren und zu erkennen/sich selbst zu hinterfragen.

Man kann noch so viel Pferdeerfahrung besitzen und man kommt trotzdem nochmal weit voran in Liberty + Reiten auf dieser Reise. Die Arbeit von Dani hat auch gezeigt, dass ihr Konzept bei jedem Pferd angewandt und individualisiert werden kann.

Das war einer der entspanntesten, lehrreichsten und abenteuerlichsten Urlaube, die ich bis jetzt in meinem Leben gemacht habe.

Mein Motto ist immer noch: "Never give up. Habe den Mut deinen Träumen zu folgen und sie zur Wirklichkeit zu machen. Denn wenn du von Herzen an etwas glaubst und willst wird es irgendwann wahr werden."

 

Kim

Tiefgreifend und fröhlich 

Liebe Daniela, auch wenn ich körperlich wieder zuhause bin, so fühle ich mich noch immer tief verbunden mit dem, was ich alles auf Djerba erlebt habe: Die temperamentvollen und dennoch feinen Hengste, deinen feinen und respektvollen Unterricht, die herzliche und fröhliche Gruppe, die familiäre Unterkunft, das wunderbare Essen, der herrliche Strand und vieles, vieles mehr! Selten habe ich mich so schnell und so tief verbunden gefühlt mit einem fremden Pferd. Es war ein unerwartetes und kostbares Geschenk, dass Sadiki sich so auf mich eingelassen hat. Diese Woche war rundum Balsam für meine Seele! Danke für alles!

Liebe Grüße, Nicola 🥰

Freiheit

Anne war die erste Teilnehmerin, die neben mir auch wirklich Liberty also ohne Halfter und Seil mit ihrem Hengst am Strand spielen konnte. Zum Einen, weil das Pferd (Raquas) so weit war und seine Persönlichkeit diesen Sprung in die Freiheit möglich macht und auch weil die Verbindung der Beiden einfach stark war!

Hier könnt ihr Annes Worte zur Reise lesen:

Du bist frei, wenn du dich frei fühlst!
Was macht einen frei, wer begrenzt einen? Bist du es selbst?!
Wenn du lernst deine Hindernissen zu überwinden und du Techniken und das gute Gefühl kennst, die das Unüberwindbare überwindbar machen, dann kannst du es wagen! Aber nur ein kleines Stückchen!

Hier in Djerba unter sicherer Anleitung von Daniela Frattollino und den zu tausendank liebevoll gepflegten Hengsten von Martine, kannst du eine vertrauensvolle Freiheit kennenlernen. Prädikat empfehlenswert!

Der Sprung ins kalte Wasser

Eine Reise zu mir. Eine Woche voll Emotionen und offenen Herzen. Dass die sensiblen Hengste, die Martine uns vertrauensvoll zur Verfügung stellt alle so offen und sensibel für ihre ja oft wechselnden Menschen sind, geht einem direkt ans Herz. Erstaunlich wie fein sie sind, was aber auch heißt, dass sie fein geritten werden wollen. Dann lassen sie einen Djerba in sich aufsaugen und bringen einen sicher durch so viele unglaubliche Situationen. Mit gegenseitigem Vertrauen und Respekt und Achtsamkeit zwischen Menschen und Pferden lassen sich traumhafte Ritte mit langem Galopp und anschließend Schritt am langem zügel erleben. Im Anschluss den Tag nachklingen lassen, kann man sich an kaum einem schöneren und fürsorglicheren Ort vorstellen. Dass alle Teilnehmerinnen noch einen Zusatzritt gebucht haben, spricht Bände. Mir fallen direkt mehrere Menschen ein, die genau so eine Woche im Moment zu ihrem inneren Glück brauchen könnten.

 

Julia

Im Herzen bewegt

Eine Reise wie ich sie mir immer gewünscht hatte….Pferde, Strand und wundervolle Menschen!

Als Dani die Reise nach Djerba ausgeschrieben hat, wollte ich unbedingt dabei sein! Bereits am ersten Abend war die Stimmung in der Gruppe super. Am nächsten Tag hat jeder „sein“ Pferd kennengelernt und man hat schon einen kleinen Vorgeschmack davon bekommen, wie groß die Entwicklung auf dieser Reise sein könnte.

Nun aber zu „meinem“ Hengst. Obama. Die erste Begegnung war nicht so traumhaft wie man sich das vielleicht vorstellt, auf so einer Reise. Angelegte Ohren, aggressives Verhalten. Doch da war noch etwas anderes in Obamas Blick. Und so begann die Herausforderung eine Verbindung mit Obama einzugehen.

Schon während der ersten Bodenarbeits-Einheit hat es mir dieser Hengst angetan und der Ehrgeiz war geweckt noch mehr aus ihm herauszukitzeln! Dass bestätigt wieder einmal wie toll Danis Konzept ist, mit Pferden zu arbeiten. Bei jeder weiteren Begegnung wurde Obamas Blick weicher und sein Verlangen bei mir zu sein größer. Auch bei den Ausritten war spürbar, dass unsere Kommunikation immer feiner wurde.

Ein Riesen Highlight war natürlich auch unser Strandritt mit Fotoshooting, das uns allen mit Sicherheit in Erinnerung bleiben wird!

Jetzt ist es Donnerstagabend und so langsam neigt sich die Reise dem Ende zu… 

Ich bin extrem dankbar, für die vielen tollen Erlebnisse, wundervollen Momente und die so liebenswerten Menschen, die ich hier kennenlernen durfte!

Ich werde diese Erinnerungen immer in meinem Herzen behalten und noch sehr lange davon zehren.

Vielen Dank Dani und Martine, ohne euch wäre das alles niemals möglich gewesen!

Tabea

Versammlung am Knoty

Heute Morgen sind wir zum Strand geritten.

Am Strand angekommen war es ein unglaublich schönes Gefühl und ich war erstmal sprachlos. Ich hab mich einfach frei und leicht gefühlt. Ich finde es so überwältigend, dass wir die Hengste erst seit ein paar Tagen kennen und trotzdem so klar mit ihnen kommunizieren können. Manchmal vergisst man sogar dass sie Hengste sind. 

Trotzdem stößt man bei dieser Reise an seine Grenzen...wo man schlussendlich nur Positives daraus ziehen kann. Jedes Pferd ist individuell und einzigartig. Es braucht andere Energie des Menschen, um mit ihm auf einen gemeinsamen Pfad zu kommen. Das ist so eine faszinierende, magische und sehr lehrreiche Reise auf die man sich begibt.

Beeindruckend ist auch, dass Dani mit Martine jedem Schüler seinen Hengst zuteilen konnte, damit sich jeder sicher fühlt und seinen Horizont erweitern kann. 

Zudem bin ich so stolz auf meinen Hengst Nassim und mich, das wir heute schon gut Versammlung am Knotenhalfter reiten konnten. Das wir erst gestern so richtig geübt bzw. angegangen sind. Wir haben noch ein ganzes Stück vor uns, aber wir sind auf dem richtigen Weg. 

Pferde sind so tolle Lehrmeister.

 

Kim

Eine weitere Reise beginnt - Ostern 2023 - Voll eingetaucht

Julias erstes Feedback zu unserer gemeinsamen Reise:

 

Grad hier, voll eingetaucht...in das Land, die Menschen, die Pferde, die Erfahrungen in den Sessions mit Daniela und in den Pool...alles intensiv, atemberaubend, weltanschauungsverändernd, erdend, horizonterweiternd, herzeröffnend...man kann es kaum in Worte fassen. Toll. Punkt. Prädikat empfehlenswert...inkl Pferdeumgang und -haltung.

Julia

Liberty unter Palmen - Abschied

Für mich war heute ein absolutes Highlight, dass alle Pferde der Woche heute plötzlich nochmal so einen Fortschritt gemacht haben, dass wir heute ALLE Pferde Liberty unter Palmen arbeiten konnten! Und zwar ohne Umzäunung und ohne jegliche Abhauversuche!!! Aber seht selbst in diesem Video! Ist das nicht WUNDERvoll? Die Pferde kannten die Methode zuvor nicht! Und die Beziehungen sind jeweils 6 Tage oder weniger alt! Ich bin total im Glück.

Morgen geht es für uns alle nach Hause. So bereichert fühlen wir uns alle, dass mir ein wenig die Worte fehlen, um zu beschreiben was in mir vorgeht!

Eins ist sicher: Ich lebe meine Berufung und meinen absoluten Traum.

 

Daniela

Der Zauber von Erinnerungen 

Wir sind ja alle Erinnerungssammler und schöne Erinnerungen zu schaffen sollte eines der wichtigsten Lebensziele sein. Genau das haben wir alle in dieser einzigartigen Woche getan. Und das nicht zu knapp. Allem voran und ich glaube da spreche ich für uns alle, der Strandritt und das schwimmen mit "unseren" Hengsten im Meer. Einfach unbeschreiblich schön und garantiert eine der besondersten Erinnerungen, von der wir alle noch ewig sprechen werden. 

Für mich war es eine rundum perfekte Woche mit einer super tollen und verständnisvollen Gruppe,  wunderbaren Pferden, köstlichem Essen, lachen, weinen und das alles bei traumhaftem Wetter. Ich würde sagen wir haben alles richtig gemacht und ein riesen Reservoir an Erinnerungen geschaffen. 

Ich bin mega dankbar das ich diese Erinnerungen sammeln und diese wunderbaren Menschen hier kennenlernen durfte. Ich werde euch vermissen, bin aber sicher das wir uns schon bald wiedersehen werden.

Wibke

Tag der Erleuchtung

Heute ist für mich etwas ganz Besonderes passiert: das erste mal im Leben habe ich mit einem Pferd FREIARBEIT gemacht. Ich bin so glücklich. Nassim der blonde Schatz und ich haben heute tatsächlich auch das erste mal miteinander vom Boden gearbeitet. Der hübsche Hengst hat kaum mehr Erfahrung als ich und trotzdem haben wir eine Verbindung gefunden. Das war so besonders für mich. So habe ich mit Nassim vorgestern meinen ersten Strandritt und die erste Liberty-Erfahrung gesammelt. So schön kann die Zeit mit Pferden sein. Danke Nassim - ich werde mich immer mit einem Grinsen im Gesicht an dich erinnern :-)

Michaela

 

 

Und ich darf mich heute auch noch zu Wort melden, für mich stand der Tag ganz im Zeichen der schwarzen Hengste :-)

 

Am Morgen habe ich das 2. Mal mit Raquas, dem kleinen Flitzer am Boden gearbeitet. Es ist ein riesen Geschenk mit einem so sensiblen, klugen Pferd arbeiten zu dürfen. Gefühlt kann er Gedanken lesen und umsetzen, fast so zuverlässig wie seine Sprachsteuerung unter dem Sattel ;-)

Am Ende folgte er mir frei im Trab ohne einen Gedanken daran zu verschwenden sich von mir abzuwenden.

 

Am Nachmittag hatte ich dann noch eine besondere Aufgabe zu bearbeiten, die 2. Einheit mit Obama. Er hat in seinem bisherigen Leben viele schlechte Erfahrungen gemacht und hat daher panische Angst vor jeglicher Art von Druck in Formen, die er noch nicht kennt. Darauf reagiert er leider meist mit Aggression um sich zu schützen. Hier bei Martine lernt er nun die schönen Seiten des Lebens kennen und das Menschen nicht nur doof sind.

Meine Aufgabe war es heute ihm zu zeigen das Druck nicht immer was schlechtes ist und er selbst etwas dazu beitragen kann, dass der Druck aufhört. Nach anfänglicher Skepsis waren wir beide am Ende entspannt und zufrieden.

 

Zusammenfassend muss man sagen, dass heute ein rundum gelungener, toller Tag war an dem wir nicht nur erfolgreich mit den Pferden gearbeitet haben, sondern daneben auch noch Zeit hatten am Pool zu liegen und zu entspannen :-)

 

Teresa

 

P.S. Auch Reinhard hat heute mit seinem Ouardi Liberty gemacht und er folgte ihm brav in alle Richtungen. Wibke hat ja bereits am ersten Tag mit Soltane Liberty gelebt :). Somit sind nun alle ganz frei. Dani

 

Verbundenheit trägt!

Für uns alle sind heute Kindheitswünsche in Erfüllung gegangen. Einmal auf einem wilden Hengst am Strand entlang galoppieren und dabei den Wind in den Haaren spüren und die salzige Luft wahrnehmen, das Meeresrauschen als Musik dazu begleitet vom Rhythmus der Hufe. Alle Sorgen, aller Stress fällt dabei einfach so von einem ab. Das Gefühl ist unbeschreiblich!

 

Das kann nur noch getoppt werden, wenn Du danach mit Deinem Hengst schwimmen gehen kannst. Er trägt Dich durchs Wasser und spürst wie das Meer deinen Körper umspült.  Und als Krönung: Wenn Du all das mit Menschen, die Du magst teilen kannst! Wir werden bestimmt noch jahrelang davon erzählen und davon zehren. 

 

Ein weiteres Highlight für mich ganz persönlich: Gestern habe ich Pacha, dem Hengst als flüssigem Gold, das erste Mal vom Boden gearbeitet. Und als am Abend klar wurde, dass sich unsere Pläne ändern werden, entschloss ich spontan das einmalig Gelernte einfach am Strand mit ihm zu versuchen. Was ein Geschenk, dass er einfach bei mir blieb! Natürlich kann bei einem 2. Training noch nicht der Pferdekörper in der perfekten Haltung sein. Aber die Verbindung war schon so stark, dass er sich freiwillig für mich und nicht für die große Freiheit entschied. Ich bin extrem gerührt. 

 

Nachdem wir den Vormittag also mit den Pferden am Strand verbracht haben, schlenderten wir am Nachmittag durch Djerbahood ein kleines Dorf, in dem Künstler viele Mauern und Wände bemalt haben. Eine schöne kulturelle Abwechslung.

Hallo Strand :-)

Heute war es dann soweit: wir sind zum Strand geritten! Nach dem etwas holperigen Start dieser Reise meinerseits, war dies mein absolutes Highlight. Weißer Sandstrand und türkisblaues Wasser, über uns die Sonne - einfach nur schön. Und ich mit Raquas Rakete mittendrin :-), der kleine Flitzer hatte richtig Spaß (ich auch ;-) ). Ich freue mich schon sehr auf morgen!!!

Gefühlt kann man hier seinen Gedanken und Sorgen einfach weggaloppieren...

 

Nachmittags habe ich dann das erste Mal mit Raquas vom Boden aus gearbeitet und der Kleine ist echt der Oberstreber. Folgen in verschiedenen Tempi, Schulterkontrolle, Umarmen und der Handkuss haben vorbildlich geklappt - am Ende sogar frei. Ich bin stolz auf uns :-)

Es ist ein unbeschreiblich tolles Gefühl mit einem fremden Pferd zusammen zu arbeiten und sich doch zu verstehen, weil man die gleiche Sprache spricht. 

Ich bin Raquas sehr dankbar dafür, dass er mich bisher so brav über die Insel und durchs Wasser getragen hat und wir am Boden so viel Spaß zusammen haben.

 

Es ist so viel wert, mit vielen unterschiedlichen Pferden arbeiten zu dürfen, denn jedes ist anders und auf seine Art und Weise speziell. Und jedes bringt dich ein Stück nach vorn :-)

 

Teresa

Mehr fühlen statt denken

Wir haben uns heute schon ein wenig eingegroovt und den Ausritt im Inland am Vormittag richtig genossen. Bei herrlichem Wetter, mit tollen Pferden und einem super netten Team. Nachmittags die Bodenarbeit ist von Daniela wieder bestens betreut worden und jedes Mensch-Pferd-Team hat für sich etwas dazugelernt. 

Was für ein Privileg, diese tolle Reise machen zu können:  mehr fühlen statt denken -  wahrnehmen - genießen - im Hier und Jetzt sein - lachen - ernste Themen besprechen - sich wohl fühlen - dazulernen - wachsen.

Ich freue mich auf die nächsten Tage :-) 
Michaela 

Wunderbar aufregend

Voller Vorfreude bin ich am Samstag in dieses spannende Abenteuer gestartet. Auf Djerba angekommen wurden wir drei ersten von Daniela, Martine und ihrer Tochter Soraya abgeholt und konnten auf der Rückfahrt schon den ersten wunderschönen Sonnenuntergang bestaunen. Den ersten Tag dieser wunderbar aufregenden Reise haben wir nach dem Frühstück mit dem Kennenlernen der Pferde und der ersten Einheit mit Daniela am Boden begonnen. Für mich ein wirklich sehr emotionaler Moment. 

"Mein Hengst" für diese Woche, ist ganz genau der richtige für mich. Absolut brav und verlässlich. Genau das war auch bei unserem ersten Ausritt am Nachmittag. Nach über 20 Jahren habe ich, mega aufgeregt, das erste Mal wieder auf einem Pferd gesessen.  Und wow, es war einfach ein unbeschreibliches Gefühl.  Soltane war super und hat es mir einfach nur leicht gemacht. 

Vielen Dank, liebe Daniela für deine endlose Geduld, die liebevolle Vorarbeit und diese absolut wunderbare Gelegenheit. 

Wir freuen uns riesig auf das was uns diese Woche noch erwartet....

Wibke

Was die Seele nährt

Am Ende unseres Lebens werden es die kleinen Momente sein, an die sich unsere Seele lächelnd erinnern wird. Diese Momente, die uns Aufladen und Kraft geben. Ein Sternenhimmel, der uns einen Einblick davon schenkt, wie unbegreiflich und magisch das Leben ist. Ein Moment der Nähe, den wir Empfinden, weil ein fast fremder Mensch uns an seinem Innenleben teilhaben lässt. Das Gefühl von Verbundenheit in einer Gruppe, die einen trägt. Ein Staunen, weil wir Zeuge von etwas sein dürfen, was wir nicht für möglich gehalten hätten. Eine Endorphinedusche, weil wir einen Kindheitstraum wahr werden lassen. Der Moment, wo Du realisierst, dass Du stolz auf Dich bist, weil Du es wirklich gewagt hast. Es werden solche Momente sein, an die wir uns erinnern werden, wenn unsere Seele das letzte Mal ausatmet und fühlt, dass es wert war zu kommen und Mensch zu sein!

 

Ich bin unendlich gerührt, dass ich für diese fünf Menschen diese Reise möglich machen konnte. Fünf Menschen, die ich vorher flüchtig als Schülerinnen kannte und die nun als Vertraute wieder abgereist sind. Wir haben so viel Tiefe miteinander geteilt, dass ich froh bin heute eine kleine Pause zu machen, um alles zu speichern und Dankbarkeit zu zelebrieren. Dankbarkeit für meine eigenen Momente des Staunens und der Freude aber ebenso dankbar für die Momente der Anderen, deren Zeuge ich sein durfte. Ich fühle mich reich. Danke! 

 

Und was bin ich ein Glückspilz, dass ich schon heute Abend eine weitere Gruppe hier empfangen darf und noch mehr Wunder zu erleben! 

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Selbstfindung

Der letzte Tag in diesem Pferdeparadies bricht an.

Wir alle haben in den vergangenen 5 Tagen so viel gelernt und jeder für sich hatte sein eigenes Lernfeld.

Die Liste für heute ist lang (Inlandsritt, Markt, Liberty-Einheit), denn jeder von uns möchte gerne noch einmal so viel wie möglich mitnehmen - doch eine Sache steht auf meiner persönlichen Liste ganz oben: 

"GENIEẞE DEN MOMENT IM HIER UND JETZT !"

Wer kennt es nicht? Wir befinden uns in einem Moment und anstatt diesen in vollen Zügen und zu 100% zu genießen, schweift unser Kopf in die Vergangenheit. Zu Dingen, die gewesen und die nicht mehr zu ändern sind. An denen man aber wachsen und lernen konnte, die aber abgeschlossen sind. Oder aber in die Zukunft, zu Dingen, die wir vielleicht nicht erleben können, weil die Zeit nicht reicht oder es der Umstand nicht zulässt. Viel zu selten sind wir im hier und jetzt und viel zu selten würdigen wir das Erlebte und vor allem das Geschaffte! Dabei ist gerade das so wichtig ... Ich persönlich habe mir hier nicht nur einen Mädchentraum erfüllen können, in dem ich mit einem traumhaft tollen Hengst im Galopp am Strand und im Wasser entlang geritten bin. Ich habe hier so viel über mich gelernt, dass ich dankbar für jeden Impuls bin, wieder an mir zu arbeiten, zu lernen, was im Leben wirklich wichtig ist.  Zu lernen, dass man stolz darauf sein muss was man erreicht hat und nicht die Gedanken daran verschwendet, was eventuell nicht geklappt hat oder wofür die Zeit nicht gereicht hat! Das HIER und JETZT ist wichtig !

Für diese Erkenntnis danke ich Daniela und Martine und auch der ganzen Gruppe, mit der ich hier eine wundervolle Woche verbringen durfte. Diese Erkenntnis habe ich mit in den heutigen Tag genommen und ihn in vollen Zügen genossen.

Frühst um 8 Uhr saßen wir, für einen Inlandsritt, bereits auf den Pferden.  Es war ein sehr schöner Ausritt, mit vielen Trab- und Galoppstrecken. Es kann Einbildung sein, aber ich habe heute das Gefühl gehabt, dass in den letzten Tagen eine Bindung zwischen mir und Raqas entstanden ist.  Schon beim Putzen war er mir sehr zugetan. Anstatt den Kopf hochzuziehen, kam er mir entgegen und genoss es sogar hinter den Ohren geputzt zu werden.  Auch während des gesamten Ausrittes war er sehr aufmerksam und reagierte fein auf jede Hilfe (es fühlte sich ganz anders an, wie beim ersten Ausritt - VERTRAUTER).

Ich habe die Zeit, mit diesem unglaublich tollen und sensiblen Wesen, in jeder Sekunde genossen und habe die Energie gespeichert. Die letzte Liberty-Einheit, in der wir noch einmal frei vor der Ranch "trainiert" haben und die Fortschritte (in so kurzer Zeit) wurden aufgesogen, Ansätze für zu Hause gespeichert und die letzten Sonnenstrahlen genossen. All diese Eindrücke und die Energie nehme ich nun mit nach Hause, um auch dort im HIER und JETZT zu leben und ,um bei Bedarf, von dieser Energie zu zehren! Der Nächsten, die mit Raqas arbeitet, wünsche ich so unglaublich viel Spaß. Er ist einfach ein Traum von einem Pferd und bisher das sensibelste Wesen, mit dem ich meine Zeit verbringen durfte! Aber auch alle anderen Pferde sind so großartig und lieb. Jeder auf seine Art und Weise ! Ich hoffe, dass ich erneut die Ranch von Martine besuchen kann, um noch einmal einen Traum wahr werden zu lassen und weiter über mich zu lernen !  

Nina

 

Loslassen - Glück spüren -es ist nie zu spät

5.Tag

Schon früh am Morgen wache ich mit Magengrummeln auf. Heute bin ich dran mit Fotoshooting. Rein in die Reitklamotten, was ziehe ich an zum Shooting, ach ich bin völlig konfus. Ein leckeres Frühstück, wie bisher jeden Tag kann mich nicht beruhigen. Pferde fertig machen und los geht's. Strand wir kommen. Vier Reiterinnen. Der Ritt dorthin ist völlig entspannt, der Puls geht langsam runter. Am Strand angekommen erwartet uns der Rest der Truppe.

Und schon werden die ersten Bilder Gemacht. Lach mal! Ja, wie geht das denn? Einfach freuen? Ja, wie geht das denn. Ich bin nur angespannt. Dann, bei den ersten Sprüngen aus dem Wasser: Dieses Gefühl von Glück, Freude und Eins sein mit dem Pferd. Ich habe meine Anspannung vergessen, wenigstens für Momente. Das ist mir an diesem Vormittag mehrmals gelungen. Welch Selbsterkenntnis. Lachen und Tränen sind so nah! Danke dafür. Es ist nie zu spät. Den Nachmittag wollte ich dann lieber nur noch redend mit Julia am Strand verbringen.  Der Abend wurde mit einem extrem leckeren Abendessen gekrönt. Rezepte werden nicht verraten. Danke euch allen, dass ihr mich so liebevoll begleitet habt in dieser Phase. Danke Daniela und Martine für eure Geduld, das Einfühlungsvermögen und große Verständnis.

Danke für die liebevollen Gespräche an alle.

Martina 57

Shotofooting

Tag vier auf Djerba. Heute war der erste Tag des Fotoshootings (Shotofooting). Früh aufgestanden, in Ruhe gefrühstückt und dann langsam die Pferde fertig gemacht. Die auch noch ein bisschen "Styling" und ein wenig Olivenöl um die Nüstern bekamen. Wir teilen uns auf in zwei Gruppen. Drei reiten und die anderen werden mit zum Strand genommen. Dort angekommen, wurden wir schon in Empfang genommen und es ging nach kurzer Einweisung von Martine direkt los. Das Wetter war heute perfekt dafür.

Die Pferde waren wie immer sehr brav und haben sehr gut mitgemacht. Die haben das schon öfter gemacht und sind Profis. Aufgeregter waren wohl eher wir.

Ein paar Aufnahmen haben wir schon gesehen und es gibt richtig schöne Bilder. Die restlichen Bilder bekommen wir erst in einer Weile. 

Am Nachmittag gab es wieder Bodenarbeit und spannende Fortschritte. 

Wir haben hier eine sehr schöne Zeit mit einer wirklich tollen Truppe, super schönes Wetter und richtig schöne Momente mit den Pferden. Ein riesen Großes Dankeschön an Martine und Ihre Familie für die Gastfreundschaft und das wir hier diesen wunderbaren Urlaub verbringen dürfen. Ich werde bestimmt noch einmal wieder kommen. 

Julia

Träume werden wahr

Tag drei und mein Kindheitstraum hat sich heute erfüllt und zwar mit einem super tollem Pferd am Strand zu reiten. Um 8:30 Uhr ging es los. Wir ritten eine Weile durch die Landschaft und kamen endlich am Meer an. Ich komme aus dem Staunen nicht mehr heraus. Blauer Himmel, blaues Wasser und ein schöner Sandstrand soweit das Auge reicht. Die Pferde sind so brav traben und galoppieren langsam an. Ich konnte den Ritt so sehr genießen, denn die Pferde sind so entspannt und lassen sich nach dem Galoppieren wieder problemlos durchparieren. Wir hatten alle einen super schönen Ausflug mit den Pferden und danach sah man nur in grinsende und glückliche Gesichter. Nach dem gelungenen Ausflug gab es wie immer ein leckeres Mittagessen. Nach nur drei Tagen fühlt es sich in unserer Gruppe richtig familiär an, denn wir essen, lachen, reiten und machen natürlich Liberty zusammen und haben viele tolle Gespräche. Zudem macht die Gastfreundschaft von Martine und ihrer Familie den Urlaub in Djerba erst richtig perfekt!!!

Anna

Beachtime

Obwohl viele von uns keine Frühaufsteher sind, ist dieses Abenteuer so aufregend für uns alle, dass wir von alleine um spätestens 7 Uhr vor unseren Häuschen stehen und den Sonnenaufgang genießen.

Nach einem tollen Frühstück, dieses mal mit frischen Croissants und den heiß geliebten Datteln, ging es auch schon los.

 

Zunächst gab es für Sadiki, eines der Pferde die durch Martine gerettet wurden es eine Wellnesseinheit (Osteopathie durch Katharina Beier) mit anschließender Hufberatung und -pflege (durch Julia Grimminger). Sadiki hatte sich im Vorfeld massiv widersetzlich gezeigt. Nach der Behandlung war auch klar wieso. Er muss massive Schmerzen gehabt haben. Im Anschluss an die Behandlung hat Daniela mit dem hübschen Mann vom Boden aus gearbeitet, bis sie für einen kurzen Moment in den Sattel gestiegen ist. Sadiki war sehr bemüht und hat seine Arbeit wirklich gut gemacht. Daniela hat einfach ein feines Händchen für diese wundervollen Tiere.

 

Dazu muss ich sagen, dass in meinem Kopf der heutige Ausritt, welchen wir zu dritt extra gebucht hatten, seit dem Aufstehen für ein sehr großes "Aufregungsgefühl" gesorgt hat. Die anderen Drei haben sich für einen schönen Strandausflug  ohne Pferde entschieden.

 

Und dann war es soweit. Es hieß "umziehen / anziehen" und Pferde fertig machen, wir wollen dann bald losreiten.

Der Puls beschleunigte sich und als die Pferde zum Putzen angebunden wurden, stellte sich ein dauerhaftes Grinsen ein.

 

Dann hieß es aufsitzen und los! Zu Viert begannen wir also unseren Ausritt und keiner von uns wusste wo es hingehen sollte.

Nach ein paar Metern viel dann das Wort "Strand" und danach ein lauter Freudenschrei von und allen.

Ich kann dieses Gefühl kaum beschreiben, als wir den Strand fast erreicht hatten. Die Gegend veränderte sich merklich, es wurde kühler, der Geruch von Meer wurde stärker und die Aufregung stieg ins unermessliche.

 

Und dann waren wir wirklich da!!!

 

Dieser Moment, als wir den Strand mit diesen wundervollen Pferden betraten.

Dieser Moment, als wir das Rauschen des Meeres hörten.

Dieser Moment, als die Zeit still stand und einfach alles PERFEKT war. 

 

Allein bei diesem Gedanken fehlen uns allen (auch heute Abend noch) die Worte. 

 

Nachdem wir die ersten Eindrücken "verarbeitet" hatten, hieß es "wir traben" und nach kurzer Zeit "wir galoppieren an".

Ein unbeschreibliches Gefühl, gepaart von Freudentränen in den Augen und einem breiten Grinsen.

 

Als wir zurück kamen gab es einen leckeren Snack. Anschließend hatten wir noch ein bisschen Zeit, die wir am Pool verbracht haben, bevor es in die Bodenarbeitsstunden ging. 

 

Es war die zweite Einheit und an Emotionen war wirklich alles dabei und es gab schon jetzt so große und wundervolle Erfolge zu sehen. Wie sehr sich fremde Pferde und fremde Menschen in so kurzer Zeit "verbinden" können ist unbeschreiblich.

Es ist unglaublich interessant zu sehen, wie sich sowohl die Pferde, als auch wir "die Schüler" in so kurzer Zeit entwickeln.

 

Ich bin sehr gespannt was in den nächsten 4 Tagen noch alles passiert und was wir noch alles erleben und lernen dürfen.

Aber eines kann ich Euch versprechen, es wird magisch werden !

 

Nina

Start your day ride ;)

Viere von fünfen trafen wir uns bereits am Flughafen und konnten uns da schon beschnuppern. Die Chemie passte und es war der Start in eine sagenhafte Woche. Gestern Abend besprachen wir die Woche, wann welche Einheiten und    Ritte stattfinden. Liebevoll auf bunt bemalten Steinen sind die Namen der Pferde notiert, und daneben unsere auf einer Tafel. Heute nach der ersten Einheit bei Daniela und auch dem ersten Ritt kann ich sagen: Jeder hat das Pferd an seiner Seite, welches für ihn die beste Wahl ist. Die Wahl für mich fiel auf Pacha- ein prachtvoller Berberhengst in der Farbe Buckskin. Mit keinem dieser Pferde wurde zuvor auf diese Art  kommuniziert oder gar vom Boden gearbeitet. Er ist eher ein vorsichtiger und ich durfte hier sehr bewusst mit meiner eigenen Energie umgehen und anwenden. Ich bin sonst eher ungeduldig, und bin  schnell gefrustet, wenn etwas nicht sofort klappt. Ein wunderbarer Lernpartner wurde mir hier zugeteilt! Die erste Einheit war so toll,  war es für michüberwältigend, wie schnell sich mir ein fremdes,  skeptisches Pferd zuwendet, wenn ich bei mir bin, Klarheit ausstrahle und sehr bewusst mit meiner Energie umgehe und die Hilfen dosiert anwende. Anfangs war Pacha sehr skeptisch, konnte kaum seinen Fokus bei mir halten, ging es nach dieser einen Einheit schon für einen entspannten Moment.Jedes Pferd war so anders, war es für mich sehr spannend auch bei den anderen Einheiten zuzusehen und zu lernen.Was bei dem einen so leicht aussah, war bei dem anderen ein ordentliches Geduldsspiel. Ein schöner Spruch von heute: Freiheit und Feinheit entsteht durch Konsequenz!

Katharina

Ankommen im Hengste-Paradies

Heute Vormittag hat mir Martine, die Gastgeberin, alle Hengste vorgestellt. Ich habe mit jedem Hengst eine Weile gearbeitet, um mir ein Bild davon zu machen, welches Pferd zu welchem Menschen passen kann. Alles wundervolle Tiere, die extrem gut gepflegt und erzogen sind. Ein Hengst ist dabei, der ein Trauma zu haben scheint und den Kontakt zum Menschen bisher nicht unbedingt freiwillig sucht. Ihm hoffe ich ein wenig aus seinem Schneckenhaus raus helfen zu können. Und ein kleiner Badboy hat sich gezeigt, der extrem dominant auf meine Anfragen reagierte. Er wird zunächst Mal mit Martine und mir Vorlieb nehmen dürfen. 

 

Am Nachmittag sind dann Martina, Katharina, Julia, Nina und Anna angereist und wir hatten ein geselliges Abendessen, wo wir uns über die Wünsche und Vorlieben Aller unterhielten und die Pferdeaufteilung besprochen haben.

 

Morgen um 8.30 Uhr starten wir mit der Bodenarbeit und am Nachmittag gehen wir reiten. 

 

Morgen Abend gibt es dann den nächsten Bericht.

 

Eure Daniela 

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Djerba - wir kommen

Am Samstag startet unser großes Afrika Abenteuer. Fünf meiner Schülerinnen werden am Samstagnachmittag auf Djerba ankommen und mit mir eintauchen in die Welt der Araber-Berber Hengste. Lasst euch hier mitnehmen, wenn wir euch von unseren Erlebnissen berichten werden. 

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Neues zu Hause

Es gibt Neuigkeiten aus dem Lager der Wildpferde in Australien. Meine Freundin Sonja, die mit Kevin auf der Farm lebt schreibt euch heute:

 

It takes two, baby, it takes two…

 

Zwei wundervolle Tiere, zwei wundervolle Entwicklungen, zwei wundervolle Menschen… Nach dem letzten Training im November stand fest, dass wir für die drei Wilden- Lakida, Halley und Planeto - ein neues Zuhause finden wollten. Die Anzeigen wurden ins Internet gestellt und der Rest dem Universum überlassen. Ich muss gestehen, dass ich Planeto nicht abgeben wollte. Ein so besonderer Schatz, ich wollte ihn ganz egoistisch einfach behalten…irgendwie…es sei denn… es sei denn, es findet sich eine Frau mit Pferdeverstand, die das Pferd als Heiler sieht und wirken lässt, nicht mehr als 55kg wiegt, Brumbies zu schätzen weiß, keine Reitmaschine möchte, sondern einen Freund undundund… Kurzum, fast unmöglich- aber nur fast. Denn es meldete sich genau jene eine. Genau für ihn. Und obendrauf: Sie hatte bereits eine Brumbystute aus dem gleichen Reservat! Da konnte auch ich es nicht mehr ignorieren, die Stimme des Universums. Da sie weiter weg wohnte, fragte sie ihre Schwester, ob diese erstmal kommen könne für den ersten Eindruck. Während diese von Planeto begeistert war und mir voller Stolz berichtete, dass auch sie bereits eine sehr junge Brumbystute habe, sagte sie auch, sie suche noch ein weiteres Pferd. Brumby bevorzugt! Wenn das nicht ein weiterer Wink des Schicksals war… So kam dann in freudiger Erwartung ihre Schwester den langen Weg zu Besuch, um Planeto kennenzulernen und dann haben wir alle zusammen Halley besucht. Beide Damen verliebten sich in „ihr“ jeweiliges Pferd auf den ersten Blick- und die Pferde in sie! Für uns blieb trotz innerer Trauer über den Abschied wirklich kein Zweifel offen, dass es genau so sein sollte. Planeto hatte drei Tage Hängertraining, stieg dann am 20.02.17 anstandslos ein und fuhr 6 Stunden ins neue Zuhause. Nebenbei nahm auch Lumina Kontakt mit dem Ungetüm Hänger auf, frass auf und an der Rampe und empfand uns Menschen im Vergleich deutlich weniger gruselig. ;-) Halley sollte eigentlich im Truck geholt werden, da keine Möglichkeit blieb mit ihr weiter am Hänger zu üben, aber es kam eben doch anders. So fuhr auch sie letzten Endes kurzfristig am 08.03.17 im Hänger ins neue Heim- 15 Minuten dauerte es, ein bißchen Heu, Vertrauen und Führung und sie war reisefertig! Sie kam unbeeindruckt, völlig ruhig und frohen Mutes an! Ja, man denke an so manches domestizierte, dauerbespaßte Pferd in Dtl. welches vor Affentanz Stunden nicht in den Hänger will- und dann sehe man diese zähen, klugen und mutigen Wilden…Wahnsinn!!! Für diese beiden Brumbies hätte es nicht besser laufen können! Danielas Konzept „Wildpferde zähmen“ hat sich hier eindeutig bestätigt!

Sonja

 

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Daniela: mitakuye oyasin

Wieder einmal endet eine Reise mit einem Neubeginn. Aus beinahe Fremden werden Vertraute. Bereits bestehende Freundschaften gewinnen an Tiefe. Für mich ist jeder Tag ein Gewinn. Für alles was wir erleben durften und teilten bin ich dankbar. Unsere Tage mit den Wilden mögen für diesen Teil der Reise unseres Lebens heute vorüber sein, unsere Herzen werden jedoch für immer berührt bleiben, eine Verbindung bleibt. Mich erfüllt bei jeder neuen Reise eine noch tiefere Wille von Dankbarkeit für eine wichtige Lektion, die mich dieser Ort und mein Freund Kevin mir vor vielen Jahren angefangen haben zu lehren. Die Freude die wir aussenden und teilen kehrt zu uns zurück. Wenn ich mein Herz öffne und mich voll und ganz einlasse, teile was mich glücklich macht, erfüllt mich das.

Jedes Pferd hält eine Botschaft bereit und wer wäre ich, wenn ich versuchte all die Botschaften alleine zu entschlüsseln. Jede Frau kommt mit ihren ganz eigenen Themen, Fragen und Gefühlen hier her und die Wilden lassen sich ein, spiegeln, vermitteln, zeigen auf...

Es ist wundervoll Teil davon sein zu dürfen und Raum für Wachstum zu gestalten. Eine Frau teilte mit mir folgende Worte, die sie aus einem Kontakt mit Lakota mitnahm: "Du bist in dem was Du bist bedingungslos wunderschön. Deine Essenz ist schön. Ihr Menschen seid auf dieser Welt um euch in Menschlichkeit zu erproben, Gefühle zu empfinden und zu wachsen. Aber kein Erleben kann Deine Essenz von einem Tag auf den anderen verändern. Du bist immer wunderschön, auch an dunklen Tagen." Diese Worte verbinden sich wunderbar mit einem meiner lieb gewonnensten Aussprüche: "mitakuye oyasin". Es ist indianisch und bedeut: mit all deinen Verwandten oder auch wir sind alle verbunden.

Ich fühle mich verbunden, ich liebe die Offenheit und Menschlichkeit. In jedem Wesen steckt etwas wundervolles und ich strebe nach wahrem Kontakt von Herz zu Herz. Fern ab jeglicher geschürten Schutzmauern. Letztendlich schließen wir und aus Ermangelung an Vertrauen selber darin ein. Öffne ich mein Herz und bin bereit für Begegnung und Berührung, verweben sich meine Wurzeln mit denen anderer Lebewesen. Das gibt Kraft und Erdung; Halt im Sturm und immer wieder neue Erkenntnisse über mich selbst. Mich von ganzem Herzen, mit Gefühl und der Verletzlichkeit, die sich ergibt wenn ich mich mit meinem Innersten auseinandersetze und zeige, auf eine Verbindung zu einem Pferd oder einem anderen Wesen einzulassen ist ein großes Geschenk auf vielen Ebenen. Das Leben ist viel zu kurz, um nicht immer wieder neue Erfahrungen in diesem Bereich zu machen. Jede wahrhaftige Begegnung lässt mich klarer sehen, intensiver fühlen und mich dadurch wachsen. Ich bin dankbar für genau diese bewusste Erfahrung mit genau diesen besonderen Menschen und Pferden. Wieder gehe ich gestärkt, geerdet, aufgetankt und voller Lebensfreude von hier fort. Doch ein Teil von mir lebt hier und ermöglicht mir mich bewusst auf dieses Gefühl zu besinnen. Ich brauche nur die Achtsamkeit im Alltag mir die Inseln zu schaffen, wo ich mich mit diesem Teil verbinde, um neue Muße zu sammeln mich bewusst auf wahrhaftige Begegnung von Herz zu Herz einzulassen. Wie ein technisches Gerät, dass sich über ein Ladekabel Zugang zu einer Energiequelle schafft um neu aufzuladen.

Daniela

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Angelika: Traumzeit

Im Leben hätte ich mir nicht träumen lassen, daß ich mal nach Australien komme! Und dann noch hierher auf diese Farm mit Namen Kooloombakh, was bedeutet „Ein großes Stück vom Paradies“. Hierzusein, um zu erleben, welch tiefe Verbindung man mit Pferden eingehen kann und was daraus entstehen kann, um so wunderbare, großzügige und offenherzige Menschen kennenzulernen mit denen ich diese Traumzeit teilen durfte. 

Es war eine sehr intensive Zeit mit den hochsensiblen Pferden, die mich immer wieder hinterfragt und Lösungen angeboten haben, wenn ich mein Herz geöffnet habe und ihnen auf ihrer Ebene begegnet bin. Daß ich es wieder kann verdanke ich vor allem Topas, der gutes Seele, Dani durch ihre einfühlsame Begleitung und meinen liebgewordenen „Mitstudentinnen“ und vierbeinigen Lehrern in diesen zwei bereichernden und unvergesslichen Wochen. 

Habt Dank für eure Großzügigkeit und Herzlichkeit Kevin und Sonja, daß ihr es uns möglicht macht ein Stück vom Paradies abzubekommen und Danke für die Motorradfahrt mit Jo, die für mich mehr bedeutet als er ahnen konnte.

Wir hatten so viel Spaß und Freude mit den Pferden, miteinander, wunderschöne Sonnenaufgänge, abenteuerliche Fancycar -Fahrten, Rinder schupsen, Kängurubabies knuddeln, Strandnachmittage und OP-shop Besuche und Pub mit Livemusik … und und und…

Es fällt mir schwer Abschied zu nehmen, wie immer wenn ich mich wo „sauwohl“ gefühlt habe aber ich freue mich auch auf zuhause und – es war KEIN Traum, ich habe es wahrhaftig erlebt und bin allen zutiefst dankbar, die mir dies ermöglicht haben.

Angelika

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Barbara: Bilanz

Samstag Nachmittag. Morgen reisen die anderen ab. Ich hab großes Glück und darf noch ein paar Tage bleiben, mein geliebter Mann kommt Montag Nachmittag zur Farm nachgereist, und nach ein paar Tagen Aufenthalt hier reisen wir noch 4 Wochen durchs Land. Von daher ist mein Abschied nicht ganz so bitter. 

Was haben die zwei Wochen mit mir gemacht? Sie haben mich zu meiner Mitte gebracht. Und sie haben mir meine Grenzen aufgezeigt. Dabei gab es eine Arbeitsteilung: Die Pferde haben mich zu meiner Mitte gebracht, und die Menschen haben mir meine Grenzen aufgezeigt. Für beides bin ich dankbar.  Aber vielleicht haben die Pferde mich auch nicht wirklich zu meiner Mitte gebracht, vielleicht war ich da schon, und sie haben es mir nur gezeigt und bewusst gemacht. Heute ist der kleine Zirkon völlig frei mit MIR mitgegangen, nicht mit seiner Herde. Da muss es etwas in mir geben, dem man sich anvertrauen kann. Er blieb sicher nicht bei mir, um mich zu beschützen :D Als wir sie heut morgen von der Weide zur Yard geholt haben, hab ich spontan beschlossen, ihn so mitzunehmen weil kein Halfter mehr frei war. Meine Versuche, ihn andocken zu lassen, während ich rückwärts vor ihm her laufe, scheiterten, zu wenig war das Programm installiert. Unterdessen waren die anderen schon ziemlich weit weg. Da es eh nix mehr zu verlieren gab, da irgendwie klar war, daß er gleich den anderen nach läuft, hab ich einfach so getan als wäre er gehalftert und hab ihn neben mir laufen lassen. Inzwischen waren wir ganz allein, irgendwo drüben auf dem Hügel hinter der Senke konnten wir sehen wie die ersten in der Yard ankamen. Zirkon lief so artig neben mir und ließ sich in Tempo und Dichte zu mir völlig willig korrigieren, es machte überhaupt keinen Unterschied, daß das Halfter nicht dran war. Sein Abschiedsgeschenk für mich. Meine Mitte war seine Mitte.

Die Menschen die mir meine Grenzen aufgezeigt haben. Erstmal: Grenzen sind toll! Sie geben Kontur, Sicherheit, eine Form, Raum, in dem man sich bewegen kann. Raum, den man auch immer wieder verlassen kann, aber auch Raum, in dem man immer wieder zurück kehren kann. Ich mag Menschen, keine Frage, und die, die hier zu treffen sind, sowieso ganz besonders. Aber ich kann sie nicht ununterbrochen aushalten. Ich muss auch immer wieder viel allein sein, um zu meiner Mitte zurück zu finden. Das ist ok. Und mit letzter Sicherheit hab ich hier erkannt, daß es kein Defizit ist, welches weg behandelt gehört. Eigentlich ist es eine Stärke. Zu erkennen, wann man aus der Balance gerät, darauf zu hören und danach zu handeln. Sich so zentrieren zu können, abzugrenzen. Seinen eigenen Raum zu beziehen, sich darin einzurichten und sich mit sich so wohl zu fühlen, daß man gerne Zeit darin verbringt…

Dankbar bin ich, daß ich wieder dabei sein durfte, und daß ich mich für immer an diesen Ort eingeladen fühle. Danke Dani, und vor allem Danke an Kevin und Sonja, die diesen wundervollen Ort so bereitwillig teilen, daß ich mich so sehr eingeladen fühlen kann. Ein großartiges Geschenk fürs Leben!

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Kehraus

Heute ist der letzte Tag für unsere Pferde-Aktivitäten. Sonja und Kevin begleiten uns um zu sehen, was wir in den zwei Wochen mit den Pferden für Fortschritte gemacht haben. Leider kann Halley nicht zeigen was sie beim Reiten für Quantensprünge gemacht hat, sie hatte gestern Rangeleien mit dem „Chef“ und bekam einen körperlichen Verweis … Dani hat die Wirbelsäule mobilisiert und sie bewegt sich wieder gut, aber reiten wollten wir ihr da nicht zumuten. Dafür freute Yappa sich aufs Reiten und er war glücklich, nach mir auch noch Sonja tragen zu dürfen ;-))) Als das Reitpad herumgereicht wurde stellte sich Zirkon wieder vorne an – er ist erst 1,5 Jahre alt, aber warum nicht wenn er sich schon aufdrängt? Er ist cooler als manch Großer, geht sogar ein paar Schritte mit dem Pad und Dani darf sich noch ganz leicht darüberlehnen! Und er gibt zum ersten Mal die Schulter mit Kopf runter, was für ein Held! Das kann sich Lakida nicht bieten lassen, sie zieht gleich und Annika kann sich richtig drüberlegen ;-)))

Alle Pelznasen brauchen noch Wurmkur und lassen sich die Paste mit wenig Begeisterung verpassen. Das geht bei Lumina und Sohn Bai nicht, da sie sich kein Halfter anlegen lassen, bzw, wir ihnen das nicht aufzwingen wollen, um das gewonnene Vertrauen nicht zu erschüttern. Lumina ließ sich mit der Zeit dazu herab das mit Luzernekrümeln vermischte Granulat zu verspeisen, doch Bai lehnte alle Angebote ab. Da ist noch mehr Fantasie gefragt. Planeto durfte nochmal seine Qualitäten als zukünftiges Reitpferd zeigen und marschierte mit Begeisterung von Kratzehand zu Kratzehand und Topas hat mit mir Cuttingpferd gespielt, was für ein schöner Abschluß!

Wir müssen uns nun leider verabschieden von den liebgewordenen Pferden und jeder von uns schreibt noch seinen eigenen Beitrag.

Angelika

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Nur noch 5 Minuten bitte…

Heut ist Freitag. Morgen ist der letzte Tag für uns auf der Farm, Sonntag ist Abreise. Abschied wird zum Thema. Heut morgen nach alter Routine wieder zu den 6en runter. Annika ist Hally geritten, allein und frei im Dreieck von Mensch zu Mensch und Hally hat sich bei jedem ne Kratzeinheit abgeholt. Was für ein Fortschritt. Der so groß ist, daß er deutlich macht, daß der Abschied vor der Tür stehen muss. Bai hat sich heute von Angelika mit viel Ruhe, Geduld und Gefühl die Vorderbeinchen heben lassen zwischen viel Kratzen, Kraulen und streicheln. Womöglich spürt er den Abschied auch und wendet sich deswegen noch mal zu. Zirkon bekam nochmal zum Abschied die Hufe von mir gemacht und hat gelernt daß der Mensch kein Sofa ist und man umfällt wenn man sich drauf legt. Ab da konnte er auch wieder auf drei Beinen selber stehen :D Niemals darf man versuchen das Gewicht zu halten, wenn sich ein Pferd so auf einen drauf legt. Es lernt dann nur daß es ok ist, sich auf den Menschen drauf zu werfen und macht die Hufbearbeitung zu einem gefährlichen bis unmöglichen Kraftakt, bei dem von präziser Arbeit nicht mal mehr geträumt werden kann. Lieber ein, zwei mal in den luftleeren Raum fallen lassen, bestenfalls macht das Pferd die Erfahrung daß es deutlich bequemer ist auf drei Beinen zu stehen als sich auf dieses marode Sofa zu legen… :D  Angelika wurde mit Yappa beim Reiten immer sicherer, kleine Meinungsverschiedenheiten wurden zugunsten Angelikas ausgefochten und man konnte deutlich sehen, daß es inzwischen ein Team ist. Wir sind mit den Ponys so weit gekommen, Abschied hier an dieser Stelle scheint wie eine logische Konsequenz. Auch wenn wir uns innerlich wehren, es ist rund. Aber wie schön wäre es, wenn wir noch ein bisschen, nur noch 5 Minuten, und nur noch weitere 5 Minuten und noch welche und noch welche einfach nur bei den Pferden verbringen könnten… ein paar 5 Minuten haben wir morgen ja noch. Wollen wir sie ganz bewusst geniessen, damit wir dann mit einem nicht allzu großen Loch die Farm verlassen. Später zuhause im Alltag werden wir dann bemerken, mit welchem Reichtum das Loch gefüllt ist, wenn wir in unserem Tun Verbindung ziehen können zu dem was wir auf der Farm erlebt haben. Erinnerungen werden aufleben, Deja vus werden uns begleiten. 

Und nicht nur der Abschied von den Pferden beschäftigt meine Mitte. Der Kreis der Brumby-Schwestern ist um drei weitere Schwestern gewachsen. Von Karina mussten wir uns allzu früh verabschieden. Zu Dritt, mit Dani zu viert haben wir zwei Wochen alles geteilt, von früh bis spät den Tag gemeinsam verbracht. Uns gezeigt, mit dem was uns beschäftigt und mit den Pferden verbindet. Lieb gewonnen hab ich die beiden neuen Schwestern in der Zeit, auch wenn es für mich als Eigenbrötler nicht immer leicht war, ständig Menschen um mich rum zu haben. Es gab ja immer die Möglichkeit sich vor einem drohenden Overload zurück zu ziehen. Es ist jetzt und bis Sonntag früh noch so selbstverständlich, alle immer um mich rum zu haben. Aber dann sind sie definitiv weg. So sehr ich mich auf meinen mir nachreisenden Gatten und die kommende Einsamkeit (bzw Zweisamkeit) auch freue, es war schön mit Euch, ich finde wir haben super zusammen gepasst und ich hab das hier alles super gern mit euch geteilt und es sehr genossen. 

Gerade als ich hier schreibe liegt die Mittagspause in den letzten Zügen, gleich geht es zu Lumina und co. Nur noch 5 minuten bitte, daß ich noch zuende schreiben kann… :D Die Lumina… da fällt mir der Abschied etwas schwerer… wir haben ja viel geteilt, und wahrscheinlich wirkt das alles auch in ihr noch nach… ich glaube wir haben alles gerissen was geht, noch viel mehr als eigentlich drin war. Und wieder meine ich, eine Ähnlichkeit zu entdecken… Ist sie auch etwas erschöpft, von den vielen Kontakten? Ist auch ihr klar daß die Zeit für den Abschied naht? Zieht sie sich jetzt schon etwas zurück und bereitet sich auf den Abschied vor? Zieh ich mich schon zurück und sie tut es mir gleich? Wenn es kein Ende gäbe hätte man so unendlich viel Zeit und könnte in ganz kleinen Happen arbeiten. Im Prinzip tun wir das schon, aber Lumina-Happen wären vielleicht einmal oder zweimal die Woche. Ein Turnus, den ich mir in der Konstellation auch für die Dauer vorstellen könnte :D Für uns beide waren die zwei Wochen wahrscheinlich sowas wie soziale Druckbetankung, die Regenerationsphase zwischen den Kontakten war relativ kurz :D Die Lumina… wenn ich die Zeit mit ihr irgendwie verlängern könnte… jedesmal hatte ich das Gefühl „nur noch 5 Minuten bitte“… 

Und trotz allem macht sie immer wieder Fortschritte… vielleicht andere als erwartet, aber Fortschritte. Heute kam sie wieder erst gar nicht mit den anderen mit, aus dem Eimer hat sie erst wirklich fressen wollen, als wir die Häcksel befeuchtet haben, danach haben sie sehr aromatisch gerochen und waren viel verlockender… Der heutige Fortschritt war, daß sie beim aus dem Eimer fressen mehrmals meine Hand berührt hat. Erst sicher zufällig, dann hatte ich aber den Eindruck, daß sie sogar absichtlich zufällig meine Hand streift. Immer wieder. Und ich konnte sie absichtlich zufällig an den Lippen berühren beim Kauen. Auch immer wieder. Wir hatten ziemlich viel Körperkontakt heute… und es scheint nicht mehr so einen wahnsinnigen Aufwand zu lohnen, deswegen meterweit weg zu springen. Es ist als ob sie sich wieder ausprobiert, mit der klaren Botschaft zum Schutz: Ich ekel mich vor der Berührung mit Dir, ich will das nicht (Aber ich kann irgendwie nicht gut genug aufpassen und muss dich doch immer wieder berühren… :D)!

Planeto hat heute auch beim 3 Ecken reiten mitgespielt. Ohne Begleitung von einem zum anderen war er etwas ziel-und planlos unterwegs, so groß war das kleine Fleckchen Erde auf einmal so ganz allein nur mit Reiter… keine Karte, kein Navi, die Wolken vor der Sonne… am Ende gelang es ihm aber doch, den nächsten Eckpunkt und Menschen allein zu finden, welch Erfolg in der kurzen Zeit, und ich hab noch Planetos Buckler vom letzten Kurs vor Augen… er ist groß geworden… ein richtig toller Kerl!

Topaz hat mit Angelika gezeigt, wie fein sie ist, das erste Mal Schiffschaukel anspielen (nur das Gewicht von vorn nach hinten verlagern und zurück) hat sie direkt tadellos ausgeführt. Morgen können wir alle nochmal mit allen arbeiten, dann ist der Abschied unausweichlich. Und wir alle werden in den letzten Momenten denken: 

Nur noch fünf Minuten bitte…

Barbara

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What a day...

In aller Früh um 4.45 Uhr brachen wir auf um dem schönsten Sonnenaufgang beizuwohnen. Es ist schön diesen kraftvollen Ort mit den Frauen zu teilen. 

Dann ging es damit weiter, dass Jo, Kevins älterster Sohn und ich ein Foto nachstellten, dass wir ganz genau so schon einmal vor 13 Jahren aufnahmen. Wir hatten dabei jede Menge Freude und Jo, der seither nicht mehr auf einem Pferd gesessen hatte, wollte gern ein bisschen auf Yappa reiten. Es war wundervoll ihn darin zu begleiten. Wir arbeiteten noch ein wenig in der Kühle mit allen Pferden am Haus. Halley ließ sich zu einem follow & catch me im Galopp überreden. Außerdem ritt Annika sie zum ersten Mal mit Zügeln ohne mich als Festhaltende. Direkt beim ersten zarten Versuch die Beine anzulegen, bewegte sie sich gelassen und langsam nach vorn und ließ sich ebenso souverän durch Zug am Zügel stoppen. Tolle Stute! Wir machten einen weiteren Spaziergang mit den Pferden, um mit Bai nochmal in der Yard arbeiten zu können. Dort angekommen, war er vom Laufen noch recht aufgerecht und instinktiv. Ich ging zu ihm in die Yard und half ihm aus der Stimmung heraus, indem ich ihm anbot immer wieder mit mir in Kontakt zu gehen, auf mich zuzugehen. Er ließ sich von mir Kratzen und berühren. Ein schönes Ende. Barbara brachte uns alle zum Lachen: "Herr Bai, herbei!". Für Zirkon war es der erste Spaziergang am Halfter. Das hat er sehr gut mit Barbara an der Seite gemeistert. Auch Angelika und Lakida waren wieder ein super Team. Ihre Wunde, die Dr.Angelika jeden Tag liebevoll versorgt ist übrigens inzwischen fast verheilt. Am Nachmittag stattete uns Karen, die Känguru-Frau einen Gegenbesuch ab. Sie wurde Zeugin von Luminas unfassbarem nächsten Schritt. Heute fasste Barbara den Eimer mit beiden Händen oben an den Griffen an.Sie war heute auffallend wenig aggressiv, erst als sie sich dann irgendwann doch entschlossen hat ihren Kopf ganz in den Eimer zu stecken und sie dabei versehentlich selbst an Barbaras Hand kam, erschrak sie sich vor sich selbst und legte die Ohren an. Karen fieberte mit und feuerte sie leise an. 

Auch für Planeto war es das erste Mal an der Zeit eine ganze Runde mit Annika zu laufen. Auch er reagierte auf ihr Bein und die Zügel. Topaz zeigte sich motiviert und freudig, trabte mit Angelika mit. What a day!

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Halley ist ein Reitpferd

Nach einem entspannten Frühstück, gingen wir zu den sechs Pferden, die auf der Koppel am Haus stehen und uns schon entgegenkommen. Nach kurzer Einstimmung mit Halley darf ich ein paar Schritte auf ihr reiten – mit Dani als Boden-Sicherheitspersonal. Sie ist ein echter Schatz, stets versucht sie, es den Menschen recht zu machen und obwohl vor 1,5 Jahren zuletzt einer auf ihr saß, benahm sie ich, als wäre Aufsitzen und ein paar Schritte mit Reiter gehen, das selbstverständlichste der Welt.

Mit Bai war es schwieriger: Häufig versuchte er sich der Kommunikation zu entziehen, indem er sich hinter den anderen Pferden versteckt. Wir beschließen gemeinsam, die Pferde am nächsten Tag wieder auf die untere Koppel zu bringen, sodass wir mit Bai in der Yard arbeiten können.

Angelika ist nochmal mit Pad und Knotenhalfter auf Yappa geritten: Es ist schön zu sehen, wie viel Spaß es ihr macht.

Mittags beschließen wir, aufgrund der warmen Temperaturen, nochmal einen Shopping- Strandnachmittag zu veranstalten. Die ein oder andere wundervolle und hübsche Muschel haben wir durchaus gefunden.

Abends haben wir mit den restlichen drei Pferden gearbeitet: Planeto ist es noch nicht ganz geheuer, die Hinterbeine auch mit Reiter zu benutzen… aber das kommt sicher noch!!!

Barbara hat versucht, die Beziehung mit Lumina auszuweiten, indem sie ohne Futter versucht, mit ihr zu arbeiten. Begeistert war Lumina definitiv nicht: Regelrecht aggressiv „beleidigt“ sie Barbara und am Ende bricht die Kommunikation mehr oder weniger ab. Nach einem annehmbar guten Moment beendet Barbara die Arbeit für heute mit Lumina. Gemeinsam werden neue Pläne und Taktiken für den nächsten Tag geschmiedet – mal sehen, wie es morgen läuft...

Annika

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Meilensteine

Heiß soll es wieder werden heute, deshalb ziehen wir gleich früh zu Fuß los zu den Pferden, die in der Nähe des Farmhauses stehen. 

Lakidas Wunde ist schnell versorgt, da sie glücklicherweise gut verheilt. Bai ist heute sehr schüchtern, Annika muß sich immer wieder etwas Neues einfallen lassen um ihn zwischen den anderen Pferden hervorzulocken, was ihr aber schließlich doch noch gelingt, so daß sie in kurzen Dialogmit ihm gehen kann. Währenddessen hat sich der kecke Zircon meinen Hut gekrallt und er findet es sogar cool wenn ich ihm damit übers Gesicht streiche und ihn zwischen den Ohren platziere, so ein Clown!

Ich darf heute Yappa reiten. Das ist ein besonderes Highlight für mich, ich wollte schon immer mal auf einem echten Cattlehorse durch die Prärie reiten. Auf den wilden Galopp haben wir fürs erste verzichtet, weil ich auch noch nie nur mit Halfter und Pad geritten bin ;-O  Doch auf Yappa-Papa fühle ich mich sicher und er läßt sich von mir durch die anderen Pferde, Fußgänger und abgestellten Autos dirigieren. Zircon soll allmählich lernen am Halfter neben dem Menschen her zu laufen, weshalb zuerst Barbara und nach einer Pause auch Dani noch mit ihm üben. Halley ist sehr motiviert und trabt fleißig mit Annika.

Um 9.30 Uhr ist es schon so heiß, daß wir beschließen auf den Berg zur Cabin zu fahren. Schon die Fahrt ist abenteuerlich, der Weg dorthin ist ziemlich direkt – also steil -  zuerst bergab dann bergauf. Würde ich solche Fahrten nicht schon aus Costa Rica b.z.w. Südafrika kennen, wäre ich unterwegs vielleicht auch schon mal abgesprungen … doch der Weg lohnt sich allemal, es ist traumhaft schön da oben. Im Schatten der mächtigen Bäume und mit kühlendem Wind halten wir Siesta.

Am Abend hat Planeto die ersten Schritte mit Reiterin gemacht! Nach den Aufsitzübungen mit Annika konnte Dani ihn zu einigen Schritten überreden, das hat er superbrav gemacht, der kleine Held. Ich konnte heute mit Topas Liberty machen und die große Lady ist mir am Schluß sogar über die rechte Seite gefolgt. Sie ist auf dieser Seite blind, was für ein Vertrauensbeweis. Lumina gewinnt anscheinend zunehmend Spaß an dem Spiel mit Barbara, sie bleibt in etwas Abstand stehen, wartet bis Barbara durch Armbewegungen Druck macht und trabt dann hin um sich ihr Futter abzuholen. Ein unglaublicher Fortschritt für dieses scheue Wesen. So viele Meilensteine heute!

Angelika

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Die Einladung

Die Überschrift für heute… wie soll sie bloß lauten... Vielleicht die Einladung, von Lumina. Und von Planeto, Karen, Lakota…

Heut morgen haben wir die sechs bearbeitet, die direkt hinter dem Haus stehen gerade. Bai hat deutlich klar gemacht daß er immer noch nachtragend ist, weil er gestern zu viel Druck empfunden hat. Zirkon wollte frei rückwärts einfach nicht andocken, Bai hat gut aufgepasst und Dani Bescheid gegeben, daß der das auch noch gar nicht im Unterricht hatte. Manchmal geht man voller Routine und mit einem so großen Selbstverständnis an die Sache, daß man wesentliche Details übersieht. Lakota hat, während Annika und Dani mit den Pferden arbeiteten, mental völlig an mir angedockt. Er stand eigentlich einfach nur neben mir, aber die Art und Weise wie er mir dabei immer näher kam, seinen Hals ganz sanft aber fest an meinen Kopf gedrückt hat und auch mit seinem sonstigen Körper ganz nah an meinen gerutscht ist, war schon sehr ergreifend. Eine wunderbare Art, sich zu erden, einfach so mit ihm da zu stehen und gemeinsam zu atmen. Wir mussten wegen der Hitze sehr früh ins Haus flüchten und hatten eine seeehr ausgedehnte Mittagspause, die Angelika direkt schon nach dem Frühstück angefangen hatte, weil ihr übel war. Noch die Pommes von gestern? Die Hitze von heute? Man darf die körperlichen Strapazen nicht unterschätzen, wenn man einmal um die halbe Welt in ein völlig entgegengesetztes Klima reist… ich finde, dafür schlagen wir uns alle ganz ausgezeichnet.

Nachmittags haben wir Karen in Nabiac besucht, sie kümmert sich um verwaiste und verletzte Känguruhs, Wallabys und anderen. Wir durften direkten Kontakt zu ihnen haben und waren sehr verzückt, eines davon hat sich so sehr an unsere Hände geklammert, daß man vor Rührung direkt weinen wollte. 

Planeto hat dann heute Abend Annika eingeladen, sie einen Schritt in seine Welt zu tragen. Einmal hat ihn die Unsicherheit ereilt, als Annika aufgesessen ist, da war kurz abspringen angesagt um nicht für alle Beteiligten eine dumme Erfahrung zu kreieren. Nach kurzem atmen war aber ein erneutes Aufsitzen möglich, und Planeto hat Annika einen ganzen Schritt mit Kopf runter getragen. Tolles Team. Welch enorme Selbstsicherheit, dem Pony trotz des Erschreckers die nötige Sicherheit zu geben. Chapeau, Annika. Ich ruf Dich, wenn meine Dicke angeritten wird :D 

Und dann noch das überwältigende Erlebnis mit Lumina heute wieder… Während die anderen zwei ihr Heu in der Yard bekommen haben, bin ich mit einer Handvoll Heu los zu Lumina, wieder ein bißchen folgen spielen. Relativ bald hat sich Lumina allerdings diesmal freundlich versbschiedet und ist gemächlichen Tempos ziemlich geraderaus die Weide ans andere Ende runter gelaufen und hat sich von mir diesmal auch gar nicht aufhalten oder ausbremsen lassen. Im Abstand von 10-15m durfte ich ihr folgen, sie hat sich unterwegs aber gar nicht anquatschen lassen. Als wir irgendwann ziemlich weit draußen ganz unbeobachtet waren, hielt sie plötzlich wieder inne und redete wieder mit mir. Ich hatte immer noch das Heu in der Hand. Wie selbstverständlich konnten wir an der Stelle wieder unser Folgen-Spiel spielen. In einer unglaublichen Qualität. Wenn sie mir auf den Halbkreis noch nicht folgte, durfte ich mit den Armen wedeln, mir auf die Hüfte klatschen und schnalzen, dann kam sie dichter zu mir hin, manchmal sogar mit bisschen Spaß in den Backen. Zur Belohnung durfte sie etwas von meinem Heubüschel ziehen. Ganz offensichtlich war das aber nicht ihr Hauptanliegen, einige Male fummelte sie an dem Büschel, ohne sich etwas zu ziehen, ich hatte den Eindruck, es geht ihr gar nicht ums Heu, sondern um das Spiel mit mir. Einmal konnte ich ein paar Schritte im Trab auf mich zu raus kitzeln, da hat sie sich aber so vor sich selbst erschrocken daß sie vor mir abdrehte und zur Seite auswich. Da hab ich ihr den letzten Rest Heu sofort hin gelegt und bin gegangen, das bisschen hätte eh nicht mehr gereicht um sie wieder bis ganz zurück zu locken, wie das eigentlich mein Plan war. Lumina im TRAB auf mich zu!!! Unglaublich!!! Mit breitem Grinsen bin ich zu den anderen zurück und habe berichtet. Offensichtlich hat mich Lumina nach da draußen gelockt, um mit mir alleine zu sein. Auf dem Weg dahin hab ich mich schon gefragt, was das heute wohl zu bedeuten hat, daß sie so weg läuft. So gelassen, als hätte sie ein Ziel. Ich hab mich überraschen lassen und wurde reich von ihr beschenkt. Es fühlte sich ein bisschen so an, als hätte sie mich eingeladen, mir ihre Wohnung zu zeigen. Als wir im Wohnzimmer angelangt waren, hat sie sich mir sehr intensiv gewidmet und hatte nicht ein einziges mal das Bedürfnis, zurück zu den anderen zu laufen. Wir waren bei ihr zu Hause. 

Das Ganze hat sie in der zweiten Einheit dann nochmal brachial getoppt!!  Es fing wieder so an, daß sie wieder mit mir nach hinten gegangen ist. Diesmal hatte ich den Futtereimer mit den Häckseln dabei, der geht deutlich besser weil leckerer ;) Als wir wieder weit genug weg waren, hat Lumina sich wieder voll auf mich eingelassen. Wenn ich auf sie zugehe folgt sie mir sofort und viel verlässlicher, als wenn ich einen Halbkreis drehe. Nachdem wir eine Weile so gespielt hatten, konnte ich sie sogar animieren, im Galopp auf mich zu zu kommen. Ich war völlig geflasht!!! Allerdings ist sie auch diesmal wieder kurz vor mir abgedreht und hast sogar kurz das Hinterteil gelupft, damit ich nicht vergesse, daß sie sich notfalls auch wehren kann. Bei aller Freude fand ich das etwas pampig, und hab als Antwortmit meiner Hand ein paarmal unhektisch auf meine Hüfte geklatscht und so ihren Ausfall kommentiert. Woraufhin sie sich direkt umdrehte und mich mit gespitzen Ohren ansah!!! NEIN, ich hab das NICHT geträumt!!!!!! Als sie da so vor mir stand hab ich noch einen „Freunde?“ – Check gemacht und hab mit etwas Körperspannung und einem gehobenen Zeigefinger gefragt, ob sie mal einen Schritt rückwärts gehen kann. Die Frage hat sie ganz artig und vertrauensvoll mit „Ja“ beantwortet, und das nach der vorrausgegangenen Performance… Ich erkenne die süße Maus gar nicht wieder… ich hab noch nie etwas wilderes als Lumina gesehen, in den vergangenen zwei Kursen war nicht viel möglich, im letzten ließ sie sich in der Yard dann irgendwann mit ganz langem Arm und ausgestrecktem Finger anfassen. Sie hats irgendwie ertragen, auf der Grenze zwischen Flucht und Angriff. Heute ist sie im Galopp auf mich zu gekommen, völlig frei auf der riesigen Weide. Wurde pampig, hat sich korrigieren lassen, folgte und wich auf Druck. Blieb freundlich interessiert. Eigentlich kann ich abreisen. Zu erreichen gibt’s nichts mehr. Gabs schon vorher nicht. Deswegen sind wir so weit gekommen. Ich hatte keine Erwartung und kein spezielles Ziel. Ich wollte ihr ein bisschen helfen. Ein bisschen von mir zeigen. Ängste überwinden, sich selber nicht so ernst nehmen. Wenn sie mir droht mich umzubringen, zurück lächeln. Mich ihr zumuten, ohne zu flüstern oder mich besonders vorsichtig zu bewegen. Bei mir bleiben, mich nicht anstecken lassen, abgrenzen, ihre Probleme nicht zu meinen machen. Ihr was zutrauen. Nicht alles bis zur Wurzel zu hinterfragen, einfach mal machen, unbeschwert. Sich davon frei machen, daß etwas funktionieren muss. ICH hab das Heu schon. Es ist nicht mein Problem wenn sie es von mir nicht will. Es ist nicht mein Problem, wenn sie von mir weg geht. Ihrs vielleicht auch nicht. Vielleicht hat es einfach einen tieferen Sinn daß sie es tut. Kein Stress. Das ist wohl mein Schlüssel zu Lumina. Ich hab einfach keinen Stress mit ihr. Und ich habe keine Angst, ganz egal wie sehr sie sich bemüht böse zu kucken… :D Aber ich hab verdammt viel Freude mit ihr, sie ist mir eine sehr tief verbundene Freundin geworden. Sie ist jetzt ein Teil von mir. Ein Teil, der schon vorher da war und jetzt Lumina heißt. Und wenn ich so über alles nachdenke, finde ich die  Überschrift „Die Einladung“ immer passender. Wenn wir uns der Arbeit mit den Pferden hin geben, folgen wir einer Einladung:

Es interessiert mich nicht, 

womit du deinen Lebensunterhalt verdienst. 

Ich möchte wissen, 

wonach du innerlich schreist und ob du träumst 

der Sehnsucht deines Herzens zu begegnen. 

Es interessiert mich nicht, 

wie alt du bist. 

Ich möchte wissen, 

ob du es riskierst, wie ein Narr auszusehen, 

um deiner Liebe willen, um deiner Träume willen 

und für das Abenteuer des Lebendigseins. 

Es interessiert mich nicht, 

welche Planeten im Quadrat zu deinem Mond stehen. 

Ich möchte wissen, 

ob du den tiefsten Punkt deines eigenen Leids berührt hast, 

ob du geöffnet worden bist von all dem Verrat, 

oder ob du zusammengezogen und verschlossen bist 

aus Angst vor weiterer Qual. 

Ich möchte wissen, 

ob du mit dem Schmerz - meinem oder deinem - dasitzen kannst, 

ohne zu versuchen, ihn zu verbergen oder zu mindern 

oder ihn zu beseitigen. 

Ich möchte wissen, 

ob du mit der Freude - meiner oder deiner - da sein kannst, 

ob du mit Wildheit tanzen und dich von der Ekstase erfüllen lassen kannst, 

von den Fingerspitzen bis zu den Zehenspitzen, 

ohne uns zur Vorsicht zu ermahnen, 

zur Vernunft oder die Grenzen des Menschseins zu bedenken. 

Es interessiert mich nicht, 

ob die Geschichte,die du erzählst, wahr ist. 

Ich möchte wissen, ob du jemanden enttäuschen kannst, 

um dir selber treu zu sein. 

Ob du den Vorwurf des Verrats ertragen kannst 

und nicht deine eigene Seele verrätst. 

Ich möchte wissen, 

ob du vertrauensvoll sein kannst und von daher vertrauenswürdig. 

Ich möchte wissen, 

ob du Schönheit sehen kannst, 

auch wenn es nicht jeden Tag schön ist 

und ob du dein Leben aus Gottes Gegenwart speisen kannst. 

Ich möchte wissen, 

ob du mit dem Scheitern - meinem oder deinem - leben kannst 

und trotz allem am Rande des Sees stehen bleibst und zu dem Silber des Vollmond rufst: 

"Ja!" 

Es interessiert mich nicht 

zu erfahren, wo du lebst und wie viel Geld du hast. 

Ich möchte wissen, 

ob du aufstehen kannst 

nach einer Nacht der Trauer und der Verzweiflung erschöpft 

und bis auf die Knochen zerschlagen, 

und tun kannst, was für die Kinder getan werden muss. 

Es interessiert mich nicht, 

wer du bist und wo du hergekommen bist. 

Ich möchte wissen, 

ob du mit mir in der Mitte des Feuers stehen wirst und nicht zurückschreckst. 

Es interessiert mich nicht, 

wo oder was oder mit wem du gelernt hast. 

Ich möchte wissen, 

was dich von innen hält, wenn sonst alles wegfällt. 

Ich möchte wissen, 

ob du allein sein kannst 

und in den leeren Momenten wirklich gern mit dir zusammen bist."

Oriah Mountain Dreamer

Barbara

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Planeto trägt Annika und Lumina folgt Barbara während Angelika erinnert wird ihrer Intuition zu folgen

Die Überschrift und die Bilder sprechen schon für sich. Heute war ein phänomenaler Tag. Am Morgen haben wir mit den sechs Pferden Zeit verbracht, die gerade hier in der Nähe des Hauses grasen. Sie fressen das Gras rund um den Autofriedhof und desensibilisieren sich dabei selbst. Laufen über Planen, Bleche, stecken ihre Köpfe vorsichtig überall rein. Beeindruckend, keines der Pferde verletzt sich dabei. Bai, Luminas Sohn hat heute morgen eindrucksvoll  gezeigt wie wild er ist und dass jede Intention in unseren Köpfen etwas bestimmtes mit ihm zu erreichen zu wollen für ihn schon zu viel Druck ist. Er folgt frei mit etwas Abstand nur über die Körpersprache, aber wenn man ihn in einem begrenzten Raum einsperrt und ihn nach dem Folgen mit einem Halfter streicheln will, dann ist das eindeutig keine Belohnung fürs Folgen für ihn. Dann ist das eine negative Bestärkung, dass es nicht gut ist dem Menschen zu folgen, da er danach komische Dinge mit einem vor hat. Er bräuchte so unglaublich viel mehr Zeit, um das alles in Freude zu entdecken. Er sprang einfach über den Drahtzaun als ihm der Druck zu groß wurde. Danke für die Klarheit, Kleiner!

Zirkon zeigte Angelika, die möge ihre Kappe doch etwas cooler tragen, also mit dem Schild zur Seite ;) das sorgte für einen Lacher. Nachdem wir den Nachmittag am Strand verbrachten um innerlich zu entspannen und aufzutanken, gingen wir am frühen Abend zu den anderen Dreien. Planeto lud Annika ein sich auf ihn zu schwingen und er machte das großartig. Trotz auf ihm rumrutschen, blieb er ganz lieb stehen und wuchs sichtlich ein paar Zentimeter im Selbstbewusstsein. Topaz und Angelika vertieften sich in einen Dialog miteinander, aus dem Angelika mitnahm, dass sie sich ihrer Intuition hingeben und auf sie vertrauen sollte. Er war wunderschön Zeuge davon zu werden. Mir sind 2,3 Tränen gekullert als ich sah wie Topaz Atmung sich deutlich veränderte als Angelika ihre Hände auf ihrem Körper wandern ließ.

Lumina und Barbara haben heute auch neue Länder erkundet. Lumina folgte Barbara bis zum Heubiss (Statt Handkuss). Barbara hielt Heu in der Hand und Lumina kam beim Folgen so nah ran, bis sie das Heu erreichte und sich etwas nahm. Wer Luminas Entwicklung verfolgt hat weiß wie groß dieser Schritt für sie ist. Sie ließ bei unserem letzten Besuch keinen Menschen näher als 50m freiwillig an sich heran. Zum krönenden Abschluss fraß Lumina aus dem Eimer, diesmal stand Barbara und hatte ihre Hand oben an dem Eimer, so dass Lumina ihre Hand berührte beim fressen. Das wundervollste daran ist, dass sie es völlig aus freien Stücken und ohne Agression tat.

Was ein gelungener Tag.

Daniela 

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Der Tag der vielen Überschriften...

Die Überschrift mag sich merkwürdig anhören, doch es entspricht der Tatsache:

Erste Möglichkeit:Der Tag an dem Zirkon und Bai versuchten die Führung zu übernehmen.

Da das Gras an der Koppel bei der Yard knapp geworden ist, beschlossen wir, die Pferde auf die Hauskoppel zu bringen. Dani hat Yappa seit Jahren das erste Mal wieder geritten, er stand still beim hochspringen und maschierte fleißig und freudig voran, Angelika schnappte sich Halley um mir ihr durch die Hügel zu wandern, Lakota dockte - quasi wie selbstverständlich Liberty bei mir an - und Barbara führte die junge Lakida, die ebenfalls lief wie eine Große. Da Yappa unter Danis Kontrolle war, beschlossen Zirkon und Bai, dass die Rolle des Anführers frei wäre und überholten dreist...

Die zweite Überschriftenmöglichkeit wäre: „Der Tag, an dem alle baden gingen“. Schon gegen neun brütete die Sonne dermaßen, dass die Pferde, sobald sie auf der neuen Koppel waren, im „Pool“ baden gingen. Gute Idee: Schnell machten wir uns auf den Weg nach Krambach und genossen dort ebenfalls das kühle Nass im Swimmingpool des Dorfes.

Die dritte Überschrift könnte lauten: „Der Tag, an dem wir Kühe schubsten“. Alle gemeinsam trieben wir die Kühe in die Yard, sodass die Kälber ein Mittel gegen die Insekten bekommen konnten wäre zum Beispiel: „Der Tag, an dem die Kleinen aufmüpfig waren“. Denn eins der Kälber verlief sich, Barbara und ich fingen das gerademal ein paar Stunden alte kleine Ding ein.

Eine vierte Überschrift könnte lauten: „Dinner for two“. Entgegen der Erwartungen kam Lumina direkt auf Barbara zu und ließ sich sogar überreden, aus dem Eimer zu fressen, den Barbara in der Hand hielt. Warum nun aber Dinner for TWO? Ganz einfach, weil Barbara dabei genüsslich ihren Apfel mampfte...

Oder die fünfte Überschrift: „Der Tag, an dem Dani auf alle stolz ist“. Stolz auf...

… Yappa, der wie selbstverständlich mit Dani oben drauf die Rinder schubste. Und das nach 1,5 Jahren ganz ohne Reiterkontakt und in Summe wohl erst der 20. Ritt.

… Halley, die mit Angelika an der Hand ebenfalls tapfer Rinder vor sich her trieb, obwohl ihr das erst ganz schön fremd war.

… Lakota, der bei mir andockte, obwohl ich quasi fremd für ihn bin und sogar auf mich gewartet hat, nachdem er das Tor durchquert hat.

… Lumina, die sich überwunden hat, aus einem Eimer zu fressen, den Barbara in der Hand hat. Und sie nach dem Dinner sogar noch Barbara an die Wäsche ging.

… Planeto, der unglaublich bemüht war, alles richtig zu machen.

… Topas, die sofort in die Yard lief und förmlich rief „Ich will...“

… Lakida, die sich die Behandlung ihrer Wunden mit unglaublicher Selbstverständlichkeit gefallen lässt.

Und ihre Mädels, die sich jeden Tags aufs Neue völlig offen auf alles einlassen was ihnen begegnet.

Annika

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Von Leuchttürmen und Lektionen

Nachdem wir uns von Karina, die heute abreist verabschiedet haben, fuhren wir früh zu den Pferden.

Sie waren fast am anderen Ende der Weide, weshalb wir angesichts der beginnenden Hitze beschlossen hinzufahren und auf der großen Wiese im Schatten der Bäume zu arbeiten.

Yappa und Zirkon waren gar nicht zu sehen. Lakida ließ sich wieder geduldig verarzten und durfte gleich wieder grasen gehen.

Annika entschied sich mit Bai Kontakt aufzunehmen und er spielte schnell mit, als Belohnung für ihn wurde diese Übungseinheit dann auch beendet. Ich wollte gerne mit Halley das nacharbeiten, was Dani mit tags zuvor gezeigt hatte. Schulter weichen, folge mir, Scheibenwischer, umarmen falls sie sich zu sehr bitten lässt. Sie ließ sich von mir mit Knoti und Stick abholen. Ihre zögerlichen Reaktionen auf meine Anfragen haben mir gezeigt, dass ICH eine klare Vorstellung haben muss von dem was ich möchte und es ihr dann entsprechend vermitteln … und dass ich unbedingt das Handling mit dem langen Stick üben muß um geschickter und effizienter agieren zu können. Ich übte klare Sprache und sie hat mich am Ende dafür mit einem ausdrucksvollen Trab belohnt ;-))) Danke Halley, für diese Lektion.

Lumina kam heute der ausdauernden Barbara schneller nahe als gestern. Allmählich weiss sie es zu schätzen, dass es anschließend feine Kräuter zur Belohnung gibt, die sie genüßlich aus dem Eimer mampft. Vor einer Woche traute sie sich nicht mal an den Eimer!

Dann hatten alle hitzefrei ;-))) 

Das Meer lockte uns, und nachdem wir einen Second-Hand Laden durchstöbert und reiche Beute gemacht hatten, fuhren wir zur Diamond Beach, ein traumhaft schöner Strand. Schattenspendende Bäume, weisser Sand, türkisfarbenes Wasser und ausser uns nur eine handvoll Leute – noch ein Stück vom Paradies , das wir genießen durften ;-))) Um wenigstens noch etwas sportlich zu sein, stiegen wir zum Lighthouse am Sugerloaf Point auf, von wo man eine herrliche Aussicht hat.

Ein rundum schöner Tag!

Angelika

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Wie bei der ersten Liebe

Lumina wächst gerade meilenweit über sich hinaus. Als wir heute zu den dreien gefahren sind, haben Dani, Angelika und Annika mit Planeto in der Yard angefangen, ihn ans Pad zu erinnern. So stand ich also etwas arbeitslos mit Lumina und Topaz auf dem großen abgetrennten Stück Wiese und dachte mir so „och, ich quatsch Lumina einfach mal an“, mit der ziemlichen Gewissheit, daß ich wahrscheinlich nicht besonders erfolgreich sein würde. Also hab ich mir einen Apfel genommen, damit sie sieht daß ich Vegetarier bin, und bin kauend und ganz beiläufig über die Wiese marschiert und hab sie mit einem halben Auge im Blick gehalten. Sofort ging ihr Blick zu mir und sie fing an mit mir zu kommunizieren, und noch bevor ich wirklich antworten konnte, kam sie auch schon die ersten Schritte auf mich zu. Fast erschrocken bin ich natürlich sofort die gleichen Schritte rückwärts gegangen, was sie dann alsbald als Anlass nahm, mich etwas pampig ein paar Schritte zurück zu schicken. Natürlich hab ich mich über ihren Mut gefreut, wollte dann aber schon auch gerne wissen, ob ich in Gefahr bin und habe während so einer „Attacke“ einen einzigen kleinen Schritt auf sie zu gemacht, woraufhin sie auch direkt hektisch abgedreht ist. Alles klar, mehr wollte ich nicht sehen, lass uns weiter spielen. Lumina folgte zuverlässig, ich konnte gar nicht wirklich glauben, was ich da mit ihr erlebe. Im Bogen auf ihre Hinterhand zu, sie dreht sich frontal zu mir, ich gehe einen Schritt zurück, sie folgt. Ok, einmal, sie hat sich vertan. Zwei mal, was für ein irrer Zufall… nein, drei mal, vier mal, immer wieder… und sie kommt immer näher auf mich zu, wird immer mutiger, immer selbstverständlicher im Kontakt, ich bin überwältigt und ein bisschen auch wie im Rausch. Es erinnert mich doch arg an die Flirterei wenn man besonders arg verliebt ist… und der Auserwählte einen anschaut… was hatte ich für ein beglücktes Herzklopfen wann immer sie mich so ansah und bereit war auf mich zu zu kommen. Was war ich entrückt, das hier so mit ihr erleben zu dürfen. Und sie wollte sich immer mehr trauen, immer mehr über ihren Schatten springen. Sie folgte inzwischen so dicht, daß sie mir mehrere Male einen „Fast-Handkuss“ gab, den sie sich dann aber doch nicht traute. Komm, kleiner Hasenfuß, trau dich, berühr mich. Überwinde dich, wachse, vertrau mir. Ein, zwei mal habe ich sie für ein kurzes Stück verloren, dann endlich, der Handkuss mit Anfassen, mit Berühren, auf der Wiese wo sie jederzeit auch hätte weg laufen können. Sofort Ende, Futtereimer hin gestellt und die Wiese verlassen. Völlig geflasht, er hat mich geküsst!!! Ääh, SIE hat mich geküsst. Welch wilder, verwegener Flirt :D Ich bin gespannt, wie sie beim nächsten Mal beieinander ist. Im Vergleich vom letzten Mal zu heute ist mir schon aufgefallen, daß sie viel selbstbewusster geworden ist. Sonst durfte sie beim füttern nur dabei stehen, heute war sie mittendrin und hat auch mal die anderen weg geschickt. Wie ganzheitlich man wächst, wenn man seine Ängste überwindet. Und bis wohin sie wohl bis zum nächsten mal gewachsen sein wird….

Barbara

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Die Botschaft des Dilemmas

Dani und Karina waren gestern noch im Krankenhaus, um die verletzte Hand von Karina abzuklären, die im Laufe des Tages immer schmerzhafter wurde. Spätabends waren sie zurück, mit ganz furchtbaren Nachrichten: Komplizierter Bruch, Karina muss so schnell wie möglich nach Hause um sich operieren zu lassen. Dementsprechend betroffen waren wir beim Frühstück heute morgen alle, als wir gemeinsam versuchten, die Rückreise zu organisieren, was sich mit dem schwachen WLAN etwas schwierig gestaltete. Ich konnte etwas mit meiner SIMkarte und meinem Handy aushelfen, auf dem Weg zum Farmausgang, da wo der Hahn wohnt, hatte ich sogar Empfang. Gerne hätte ich mehr getan. Wie sinnfrei es momentan erscheint, so eine lange Reise anzutreten, um sie dann unter diesen Umständen so viel zu früh abzubrechen. Man kann sich nur versuchen, mit dem Gedanken zu trösten, daß das Leben vorwärts gelebt, aber rückwärts verstanden wird. Irgendwo in dem Dilemma ist eine Botschaft versteckt. Welche auch immer. Ich hoffe sie wird gefunden und kann dann helfen, das große Ganze zusammen zu setzen. Meine ganz persönlichen, schlimmsten Erlebnisse möchte ich heute nicht mehr missen, weil sie im Nachhinein betrachtet, zwingend notwendig waren, um mich heute genau so, nach genau hier zu bringen. 

Den Leerlauf, der entstand bis wir dann zu den ersten Pferden los sind, habe ich genutzt um meinen alten Freund, den Baumschaukelbaum zu besuchen. Meine Krafttankstelle für mein inneres Kind auf der Farm. Schnuffi (die meisten kennen ihn) durfte andocken, herum klettern, und sich auf den breiten, starken Ästen ausruhen, während ich unter dem Schatten lag und die Einsamkeit genoss. 
Danach ging es zu der 6er Gruppe, Lakidas Verletzung zwischen den Hinterbeinen versorgen, die wir gestern entdeckt haben. Jenny, das australische Urgestein aus der Nachbarschaft hatte einen Blick drauf geworfen und befunden, daß das problemlos selbst zu behandeln ist. Und weil Lakida ein so lieber Schatz ist, hat sie sich das anstandslos gefallen lassen. Annika hielt den Kopf, ich ein Hinterbein, und Angelika hantierte im Brennpunkt und hat die Wunde versorgt. Danach kam der große Moment: Zircon sollte schon mal ein Füßchen heben, um ihm später, bestenfalls noch vor Abreise, noch die Hufe bearbeiten zu können. Großer Moment, weil Zircon etwas… sagen wir grenzunsicher, war… Als ich im Februar privat hier war, haben wir von einer ersten Hufbearbeitung noch abgesehen, weil er da wohl schon auch sehr übergriffig war. Mein erster Eindruck hier auf unserem gemeinsamen ersten Rundgang von ihm war auch sehr beeindruckend. Er stand nicht nur direkt auf meinen Füßen zur Begrüßung, er hat sogar zur Hälfte meinen Körper passiert… sehr unangenehm. Aber nach zwei, drei mal Grenze aufzeigen war er schon sehr geschmeidig. Wirklich besorgt war ich nicht, anzufangen, das Füße heben mit ihm zu üben. Vielleicht würde er wohl etwas bockig sein und mal versuchen mir in den Hintern zu zwicken, wenn ich ihm den schon so provokativ beim Bücken vor die Nase strecke… daß er sich aufwendig wehrt, dafür ist er wohl zu sehr Ökonom… :D Also kurz Pony angespielt und dann in den Schatten für die Füße. Völlig unvoreingenommen bücke ich mich also um anzufangen ihm ans Röhrbein zu klopfen, mit der Hoffnung, daß alle genug Zeit haben um notfalls bis in den späten Abend auf die richtige Reaktion vom Pony zu warten.  Klopf, klopf, ZACK!!! Beinchen oben!!! Und Beinchen blieb oben, mit der Gelassenheit eines alten Routiniers. Also hab ich den Huf auch gleich ganz normal bearbeitet. Ist ja kein Kindergarten hier… :D Zweites Vorderbeinchen genauso. Hinten wie immer erstmal etwas hakeln bis die Aufgabe verstanden ist, und die Aufgabe ist verstanden sobald man anfängt am Huf rum zu wirken. Wenn man den aufgehobenen Huf nur anbetet, ist es dem Pferd unangenehm und die Erwartungshaltung groß. Raspelt man gleich drauf los und schaut während dessen, was zu tun ist, ist alles ok und Pony wartet bis man fertig ist. Wieder einmal unglaublich, was alles geht und wie bereitwillig die Ponys uns vertrauen und das alles einfach mit sich machen lassen. Während dessen hab ich so manch vergangene Kundschaft im Ohr: „Maxi/Paula/Susi/Fred usw sind erst soundso viel Jahre alt, der/die ist noch nicht richtig ausbalanciert und kann noch nicht so gut stehen... hmmmm, ist klar… Zircon ist eineinhalb Jahre alt, hatte minimalsten Menschenkontakt und bekam zum allerersten Mal in seinem Leben die Füße gemacht. Er war ausbalanciert. Im Kopf. Da, wo die meisten die Balanceprobleme zu Hause haben: Im Kopf. Die Balance zwischen Vertrauen, Respekt und Gefühl, die letztendlich den freiwilligen und gern gegebenen Gehorsam ergeben. Wieder einmal hat Zircon gezeigt, welch (unbeabsichtigter) immenser Trainingsaufwand von Nöten ist, um ein Pferd irgendwann nach vielen, vielen Enttäuschungen endlich gegen sich aufzubringen. Und wie einfach und leicht der Weg eigentlich ist, wenn man es schafft, seinem Pferd ein kongruenter, kompetenter und gefühlvoller Lehrer zu sein. 
Heut Nachmittag, wenn es etwas kühler ist, werden wir Lumina und die anderen zwei besuchen. Ich freue mich schon ganz arg auf die wilde Stute und bin gespannt, ob sie mir heute wieder folgen wird. Wie gern würde ich ihr zeigen, wie toll meine Fingernägel ihren übel juckenden Pelz kratzen können…

Barbara

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Meine Seele ist gerade angekommen

Dieser Super-moon scheint einiges in Bewegung gebracht zu haben. Ich wuchs heute Nacht am Überwinden meiner Ängste, indem ich auf der Cabin schlief, trotz riesen Huntsman, die in der Cabin umherlief (die mein Held des Tages Jo für mich nach draussen umsiedelte). Heute morgen als dieses Sunrise-Bild entstand fühlte ich mich wacher, klarer, zentrierter als zuvor. Bei den Pferden angekommen sprach Annika mir aus der Seele als sie sagte: "Der Körper reist, die Seele geht zu Fuß. Ich glaube meine Seele ist gerade angekommen, ich bin ganz bewegt." Wir hatten zuvor ganz still dagesessen und Lumina zugesehen, wie sie sich freiwillig immer näher an uns annäherte, während die anderen Pferde in der Yard warteten, ließen wir sie außen vor auf freier Wiese, so dass sie jederzeit die freie Wahl hatte, wo sie gern sein wollte. Ich fand es bewegend sie dabei zu beobachten, wie sie sich leise selbst zuflüsterte: "du schaffst das, trau dich!". Später ging sie mehrere Schritte auf Barbara zu, als sie sich rückwärts mit dem Futtereimer entfernte. Was ein Erfolg für die mutige Stute. Planeto war heute noch Lehrmeister für eine Gefühlslektion für Annika, er ist ein großartiger Kerl. Karina und Topaz hatten eine sehr schöne Verbindung zueinander, leider verletzte sich Karina beim stolpern an der Hand. Gute Besserung! Barbara hielt ein Schläfchen bei den Wilden, Topaz wachte über sie. Heute Nachmittag werden wir die anderen Pferde besuchen und mit ihnen weiter arbeiten. Daniela

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Der kleine Bastard schmeißt vielleicht auch alles wieder raus

Es ist schön, wenn der Tag mit Sonnenschein, dem Lärm der Papageien und einem Kaffee beginnt. Genauso begann der heutige Tag bei uns.

Nach dem entspannten Frühstück sind wir zu den Pferden auf der oberen Koppel gefahren, haben sie zur Yard getrieben und begonnen, mit ihnen zu arbeiten. Barbara bearbeitete die Hufe von Yappa, während Dani mit dem anderthalbjährigen Bai arbeitete und zeigte, was sie sich für ihn bzw. für den ersten Kontakt zwischen Angelika und Halley vorstellte. Nacheinander versuchten wir uns auf die unterschiedlichen Pferde einzulassen. Bai hat bei mir toll mitgearbeitet und kam sogar einige Schritte Liberty auf mich zu. Es war schön, zu sehen, was ein paar Minuten Zeit und Ruhe bei der Arbeit mit Pferden ausmachen.

Der ebenfalls anderthalbjährige Zirkon zeigte sich anschließend bei Barbara ebenfalls von seiner besten Seite: Entgegen der Erwartungen wich er respektvoll rückwärts und mit der Schulter.

Da das Wetter regnerisch werden sollte, fuhren wir nachmittags mit dem Wagen nach Forster, gingen entspannt einige Souvenirs kaufen und genossen die Aussicht auf den goldgelben Sandstrand und das wahnsinnig türkisblaue Meer.

Nachmittags stellte Dani die Verkaufsanzeigen für Halley, Planeto, Lakida und Zirkon online.

Anschließend fuhren wir mit dem Wagen den abenteuerlichen Weg hinauf zur „Cabin“, einem kleinen Häuschen auf dem höchsten Punkt der Farm. Unter dem Einfluß von Sekt und dem SUPERMOON ergab ein Gedanke das nächste Wort und wir stellen fest, daß es schön wäre wenn man das, was man im Leben schon erreicht hat, jemanden in die Wiege legen könnte. Barbaras trockener Kommentar: Naja, aber wenn man da aber nun so einen kleinen Bastard hat der schmeißt vielleicht auch alles wieder raus …“, sorgte für den endgültigen Lachflash des Abends.

Dieser Ort bietet nicht nur eine beeindruckende Aussicht, sondern beherbergt, wie wir feststellen mussten, nicht nur süße Wallabies, sondern auch fast handtellergroße Spinnen…

Der über den Hügeln aufgehende „Super Moon“ beendete einen Tag, der uns wundervoll in Erinnerung bleiben wird.

Annika

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Nur noch kurz heben fürs Ponyballett

Gleich nach dem Frühstück gehen wir mit einem Auftrag zur Weide mit der größeren Pferdegruppe. 

1. Halley, Bai, Yappa, Lakota, Lakida und Zircon sollen in eine näher gelegene Weide gebracht werden, damit wir sie nicht jeden Tag suchen müssen.

2. ist Hufpflege angesagt.

3. Halley, Lakida und Planeto sollen ein neues zu Hause finden, für sie Anzeige sollen sie etwas aufgehübscht und pedikürt werden.

Yappa wird von Karina abgeholt, Barbara sammelt Halley ein und nach kurzer Zeit dockt Lakota ohne Halfter bei Annika an und folgt ihr Liberty. Dani kann sich fast auf Berührung den beiden noch im Gras liegenden „Babies“ Zircon und Bai nähern, dann folgen sie ihr verspielt im Galopp. Lakida schließt sich dem Trupp an und so geht es im Gänsemarsch zur anderen Weide.

Ich bin erstaunt wie vertrauensvoll sich diese Halbwildlinge dem Menschen anschließen! 

Barbara ist Hufpflegerin und nimmt sich gleich Halleys Hufe vor, auch da bin ich fasziniert, wie gut und ohne Gezicke das geht. Barbara arbeitet rasch und geschickt und plappert den Fellnasen freundlich vor was sie zu tun haben.

„Nu gib mal her das Füßchen, ja, Du weißt schon welches … braves Pony … ach gib nochmal her, der muss doch noch geraspelt werden … gutes Pony, gleich biste fertig … nur noch kurz heben fürs Ponyballett …"

So macht sie auch gleich Lakida während wir anderen für ein glänzendes Jäckchen aller Pferde sorgen.

Beim Fotoshooting für die Verkaufsanzeigen zeigt sich Halley wie ein Profi, Lakida dagegen zeigt deutlich wie doof sie das findet. Mit viel Überredungskunst bekommen wir dann doch noch taugliche Bilder.

Derweil ist es auch schon Mittag geworden, Hitze und Hunger treiben uns zurück zur Ranch. 

Nachmittag geht das Beauty-Team noch zu Topas, Planeto und Lumina. Die drei kommen uns ein Stück entgegen und solange sie genüßlich ihr Heu knabbern setzen wir uns ins Gras damit sich die immer noch sehr scheue Lumina auch näher traut.

Es ziehen dunkle Wolken auf und wir schaffen es dann gerade noch mit dem vollen Programm fertig zu werden, bevor es anfängt zu regnen ;-)))  Punktlandung sozusagen, just in time …

Angelika

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Ankunft auf der Farm 2016

Nachdem wir gestern in Sydney gelandet sind, sind wir nach einem üppigen, nicht zu abwechslungsreichem Frühstück dann heute morgen zur Farm gereist, wo wir am späteren Nachmittag angekommen sind. Ich glaube ich war als dreifacher Wiederholungstäter ein ganz passabler Guide für die Mädels und hätte alles auch alleine geschafft, auch wenn ich nicht mehr alles ganz genau in Erinnerung hatte. Ich konnte mich durchaus durch fragen, bin also tatsächlich bei weitem nicht mehr so hilflos in einer  so großen und fremden  Stadt, wie ich mich manchmal immer noch fühle... Dani hat uns vom Bahnhof abgeholt und auch auf der Farm sind wir sehr herzlich empfangen worden. Und es war als wäre ich nur eine Woche weg gewesen und nach Hause gekommen. Die einzige, die nicht wieder zu erkennen war, war Lumina, die wilde Stute, die Dank Sonja's Einfühlungsvermögen und erwartungsloser Geduld in den letzten eineinhalb Jahren so viel Vertrauen aufbauen konnte, daß sie es tatsächlich in unserer Nähe aushalten konnte. Ihr fühle ich mich im Herzen sehr verbunden, also beiden sogar, aber Sonja muss sich von uns nicht zähmen lassen... 😄 Vielleicht mag sie dieses Mal etwas mehr mit uns zu tun haben, wir könnten ihr viel Gutes tun, die Entscheidung darüber trifft aber nur sie selbst. Alle anderen Pferde waren wie alte Freunde, die man wieder trifft, so, als hätten wir letzte Woche erst mit dem Training aufgehört. Sehr gespannt bin ich, was uns die kommenden zwei Wochen bringen werden, wie sich die Pferde, aber auch wir Frauen uns entwickeln. Wir werden in den nächsten Tagen fest stellen, zu welchen Pferden es uns ein Stück mehr hin zieht und allein schon daraus viel über uns lernen, wenn wir uns bewusst machen, warum gerade dieses Pferd unser Herz mehr berührt. Lumina erinnert mich zum Beispiel sehr an mich selbst, als ich noch sehr in meinen mich massiv beschneidenden Ängsten gefangen war, mich niemandem gewagt habe zu zeigen und felsenfest davon überzeugt war, daß mein Leben ohne Kontakte viel besser zu händeln war. Über viele Jahre bin ich zahm geworden, habe gelernt zu vertrauen, bin immer wieder über mich hinaus gewachsen... Weil da Menschen waren, die mich einfach trotzdem angenommen haben wie ich war, die mir die Zeit gelassen haben, die ich brauchte, ohne mich unter Druck zu setzen. Die mir immer wieder Sachen zugetraut haben, die völlig absurd waren und die ich mir niemals vorstellen konnte, die dann aber doch zu bewältigen waren, weil aus dem Vorschussvertrauen irgendwann SELBSTvertrauen wurde. Gerne würde ich mit Lumina ein Stück auf diesem Weg gehen. Vielleicht können wir zwei Fluchttiere in den zwei Wochen ein wenig gegenseitig in unsere Seelen schauen. Mehr will ich gar nicht. Ich mag sie einfach nur einladen, ein wenig in mir zu lesen, dafür will ich versuchen so respektvoll wie ich nur kann in ihr zu lesen, und vielleicht bereichert uns unser Erfahrungsaustausch gegenseitig. 

Barbara

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2015

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Liebeserklärung von Heike

Mein Herz ist schwer. Unendlich schwer. Letztes Mal bin ich nach Hause gefahren, mit dem Wissen, dass ich nicht mehr der Mensch sein werde wie zuvor. Mit dem Wissen, dass sich mein Leben Zuhause drastisch ändern wird. So war es auch. Und jetzt bin ich unfassbar glücklich über mein Leben Zuhause. Ich freue mich unbändig auf das Wiedersehen mit all meinen geliebten Menschen und Tieren. Doch der Abschied fällt auch dieses Mal kein bisschen leichter. Ich wusste ja schon ungefähr, was mich erwartet. Ich konnte mich voll auf das Fühlen einlassen. Dass aber Planeto und Halley so unbedarft wie sie nun mal sind direkt in mein Herz marschieren, darauf war ich irgendwie nicht vorbereitet. Die beiden führten mir vor Augen, wie leicht ich bedingungslos lieben und vertrauen kann. Selbst als ich auf Planeto am letzten Tag den ersten Schritt seines Lebens mit Reiter wage und er, vermutlich mangels Balance, kurz erschrickt und zur Seite hüpft, sodass ich abspringen muss, ist das Vertrauen kein bisschen geschrumpft, im Gegenteil. Man spürt förmlich, dass es ihm leid tut und er das nicht wollte, und so meistern wir zusammen noch einen Mini-Schritt. Und in all diesen wundervollen Momenten, in denen mir das Herz aufgeht und ich mit stolzgeschwellter Brust auf die Pferde blicke, wird mir klar, dass ich dieses Gefühl mit meinem eigenen Pferd Zuhause irgendwo im Alltag verloren habe. Aber ich weiß auch: es ist in mir, und ich werde es schaffen, es wieder zurück zu gewinnen. Dank Halley und Planeto, meinen beiden größten Lehrern auf dieser Reise. Ich hoffe dieses Gefühl übersteht den langen Flug nach Hause unversehrt. 

Letztes Mal habe ich gesagt, ich komme zurück, wenn man mit den Wilden mit dem Reiten beginnen kann. Und es hat geklappt, obwohl mir das anfangs noch ganz weit weg vorkam. Ich hatte das große Glück sowohl auf Halley als auch auf Planeto zu sitzen und erste Schritte mit ihnen zu machen. Mit den Pferden, die ich vor 1,5 Jahren als völlig wild, ängstlich und unsicher kennengelernt habe. Was für ein alles überragendes Gefühl, das mir keiner mehr jemals nehmen kann! Ob ich nochmal zurückkomme? Wahrscheinlich schon. Mit neuen Zielen. Vorausgesetzt das Universum gibt mir eine weitere Chance dazu und vorausgesetzt ich habe den Mut und die Kraft, mich ein weiteres Mal auf diesen herzzerreißenden Abschied einzulassen. 

Ich habe das Gefühl, hier ein besserer Mensch zu sein. Voller Liebe. Ein Mensch, der Ängste überwinden kann und der die kleinen Freuden feiert. Ich wünsche mir, das in meinen Alltag transportieren zu können. Und bis ich zurück bin wünsche ich mir wundervolle Co-Trainer für Halley, Planeto und Co., die an unsere Erfolge anknüpfen und eine mindestens ebenso tiefe Verbindung mit ihnen eingehen, wie ich sie fühlen konnte. Denn nichts Geringeres haben sie verdient.

Dani bin ich unendlich dankbar, dass sie ihren Traum ein weiteres Mal mit mir geteilt hat. Und für all die wichtigen Lektionen, die ich von ihr lernen durfte, sowohl auf pferdischer als auch auf menschlicher Ebene. Mein Dank gilt natürlich auch Kevin, der sein Zuhause, sein Paradies, großzügiger teilt als jeder andere.

Dieser Ort, diese Reise, diese Pferde haben mich verzaubert.

Heike

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Barbaras Gedanken zur Reise


Nachdem uns Lumina am letzten Tag noch ein großes Geschenk gemacht hat, nämlich verlässlich auf Druck einige Schritte auf uns zu zu machen, war die Arbeit mit den Pferden gestern bei Yappa und Co mit kurzer Wiederholung einiger erreichten Fortschritte abgeschlossen. Yappa ging auf den Hänger, als hätte er sowieso nie ein Problem damit gehabt, mein Reiterlebnis mit ihm war diesmal gar nicht so überzeugt empfunden, obwohl von außen wohl nichts davon zu sehen war. Mein innerer Kritiker war wieder sehr aktiv, trat Yappa eine halbe Hufbreite neben meine gedachte Spur, war die Übung für mich nicht gelungen, großzügig verdrängend, daß Yappa in Summe erst ein paar Stunden geritten ist, weder er noch ich hätten da irgend etwas besser machen können...  hat er mir am letzten Tag noch schnell gelehrt, daß ich viiiel zu streng bin, und der Rahmen, in dem er sich bewegen darf, viiiiel zu eng gesteckt ist. Ich bin ein Korinthenkacker... :D Und das alles nur, um meine eigene Unsicherheit zu kompensieren, ich könnt ja sonst runter fallen... am Boden hab ich das Problem nicht... da wär hin und wieder etwas mehr Respekt dienlich gewesen, zB wenn Lumina giftig drohte hat mich das überhaupt nicht beeindruckt... womöglich hat sie deswegen die Schritte auf mich zu gemacht, ich wäre wahrscheinlich aber auch die erste gewesen, die irgendwann tatsächlich ihre Zähne oder Vorderhufe persönlich kennen gelernt hätte... aber ehrlich gesagt, kann ich mir das überhaupt nicht vorstellen, die Bilder gibts in meinem Kopf noch nicht, die hätten erst gemacht werden müssen... ;) Aber in welchen Variationen ich von den verschiedensten Pferden fallen kann, davon gibts leider ganze Alben und Bilderreihen, das hilft beim reiten nicht immer... Viele Grüße an das kleine schwarze zu Hause, das ist der Grund warum ich versuche, ihr ein ihr nicht gegebenes untertouriges Tempo aufzuzwingen, welches sie allerdings immer fuchsiger werden lässt... sie ist ja schon sehr tolerant, aber vielleicht schaff ich es ja noch, sie mit meiner sicherheitsbedürftigen Korinthenkackerei zum explodieren zu bringen... dann hab ich am Ende wenigstens Recht gehabt... "siehste, doch zu wild" :D

Vielleicht finden wir aber auch zusammen einen anderen Weg. Ist ja immer hilfreich, wenn man sich selbst erkennt, und hier waren wieder tolle, liebenswerte Spiegel mit uns, die uns gezeigt haben, wo wir ungefähr stehen. 

Auch heute denke ich, daß ich wieder kommen werde, wenn das Schicksal es mal wieder so gut mit mir meint... ich hätt große Lust, zwei Wochen nur mit Lumina zu arbeiten. Ich könnte ihr erzählen, daß ich in meinem wilden Leben da draußen auch schon so viele riesige existenzielle Ängste überwunden habe, und daß es überhaupt nicht lohnt, in seinem Drama fest zu hängen, welch tolles Gefühl das ist, wenn man seine Ängste überwindet, wie man wächst, und wie das Vertrauen in das Leben und die Zuversicht einen durchs Leben tragen... und während ich hier so große Töne spucke und schreibe, denk ich doch gerade an das kleine schwarze zu Hause und kenn meine Aufgabe jetzt doch ziemlich genau... ;)

Danke Universum. Raya, Mami kommt heim :) 


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Sonjas Abschlussgedanken

Nun folgen auch meine Abschlussgedanken nach den zwei Wochen. Nach meinem letzten Aufenthalt hier hat sich eine Menge in meinem Leben verändert. Ich schrieb damals, es war eine Reise, kein Urlaub. Ich kann nur sagen, dass eine Reise begann, die nicht endet. Eine Reise mit Wachstum und Entwicklung, aber dazu gehören auch so manche Schattenmomente. Diese zu betrachten, mich selbst stets ehrlich und nicht beschönigt zu betrachten, ist ein wichtiger Bestandteil der Reise ohne Ende. Nur nicht immer leicht. Erneut hat sich jede eigene Regung in der Reaktion der Pferde widergespiegelt. Im Guten wie im Schwierigen. So fiel es mir aufgrund meiner sehr hohen Zuneigung für Lumina manchmal schwer, sie mit Abstand und dem richtigen Überzeugungsmaß voranzubringen, da ich ihre Unsicherheit sehr genau wahrnahm. Dennoch genoss ich die Momente, die ich mit ihr hatte. Sie in freier Situation außerhalb des Engpasses zu streicheln und zu kraulen, sogar etwas in für sie herausfordernden Bereichen des Körpers, das war unglaublich schön. Eine Erkenntnis musste ich aber für mich sehr bewußt betrachten- so gern ich sie auch habe, so ist sie weit entfernt und gehört nicht zum Stamm meiner Familie. Im Herzen schon, aber in natura nicht. Es hieß also auch Abschied nehmen auf eine bestimmte Art und Weise. Nun ja, sie will wohl nicht aufhören mich lebenswichtige Themen zu lehren. Denn das ist sie nach wie vor für mich- eine weise Lehrerin...Mit Lakota teilte ich so manches Mal das Bedürfnis nach warmer Begegnung ohne intensive Aufgabe und Yappa zauberte mir mit seiner sensiblen Raufboldmischung ein Lächeln aufs Gesicht. Mir verbleiben noch zwei Wochen auf der Farm, die ich in vollen Zügen genießen werde, bevor ich nach Deutschland zurückkehre. Aktuell regnet und gewittert es in vollen Zügen und mein eigentlicher Plan für diesen Tag scheint buchstäblich „ins Wasser zu fallen“- hier herrschen andere Gesetze und genau das empfinde ich als besonders und heilsam. Eine häufig getroffene Aussage hier: „Pläne begrenzen die Möglichkeiten.“ Genau in diesem Sinne werde ich nun den Tag verbringen und das Gefühl hoffentlich mit nach Deutschland zurücknehmen können. Schon damals schrieb ich voller Zuneigung, ein Teil von mir bleibt hier, einen Teil von hier nehme ich mit…

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Von Realitäten und Sehnsüchten

Our tempations are our possibilities. Unser Abenteuer neigt sich dem Ende entgegen, die zwei Wochen sind wie im Fluge vergangen. Wie alle sind unserer Sehnsucht nachgegangen ein weiteres Mal mit dieses wundervollen Pferden hier Zeit zu verbringen. Unsere eigene innere Entwicklung voranzubringen, aber auch die mit den Pferden, jedes auf seinem Level. Jede von uns fühlt und tickt anders, ebenso jedes Pferd. Der nahende Abschied weckt Sehnsüchte, nach zu Hause, nach den Wesen, die wir lieben, die zu Hause auf uns warten, aber auch nach dem nächsten Abenteuer. 


Heute haben wir nochmal große Schritte mit jedem einzelnen Pferd gemacht.

Für Michael beschrieben in der Reihenfolge der Fotos ;)

Planeto bewahrt bis zum Schluss seinen mystischen Hengstcharme, so dass die drei Mädels dankend ablehnen, als ich frage, wer heute versuchen will auf ihm zu sitzen. Hat er ihnen doch nachhaltig EIndruck hinterlassen mit seinem Gehopse der ersten Tage. Auch ich traue ihm noch nicht zu 100 Prozent und entscheide mich erneut auf seinem Rücken zu sitzen. Das getragen werden überlasse ich heute aber mal noch einem schweren alten Stocksattel, was Planeto ziemlich langweilig findet. Er schläft mit Sattel ein und streckt sich erstmal gehörig, als er wieder aufwacht.

Lumina (4.&5. Bild) macht heute weiter Fortschritte indem sie sich auch auf der Gegenseite putzen lässt, mit dem Arm über ihrem Rücken. Wir können frei auf sie zulaufen, ohne, dass sie weggeht. Da sie uns bisher nur an ihre linke Seite lässt, bzw. uns immer diese zudreht, entscheide ich heute mit ihr auf der rechten Seite zu beginnen und nährere mich mit unseren ersten körpersprachlichen Kommunikationswegen an, was wunderbar funktioniert hat. Möge es ihr helfen ihre inneren Ängste weiter loszulassen.

Topaz zeigt, dass sie heute auch mal Lust hat die Fetzen fliegen zu lassen und fordert Sonja zum Spiel auf. Sofort kommt sie im Galopp angeschossen als Sonja sie aus Distanz einläd zu ihr zu kommen.

Bei der anderen Truppe angekommen finden wir Lakida liegend vor. Ich nähere mich an und darf mich zu ihr kuscheln, bis Halley kommt und ihr in den Po zwickt. Eifersucht lässt grüßen. 

Die beiden jungen Stuten gehen heute zum ersten Mal und beide sofort willig in den Hänger, kein Wunder, ist er doch eine Kratz-Wohlfühl-Höhle. Auch Yappa steigt heute nach einer kurzen Nachfrage mit Barbara lieb ein und aus. Packt ihn vielleicht doch die Sehnsucht nach dem Meer, denn das könnte er vielleicht beim nächsten Mal besuchen, wenn er mag.

Halley darf heute Heike einen Berg hinauf tragen. Ganz langsam und sich konzentriert ausbalancierend macht sie den Job als Nachwuchs-Farmpferd hervorragend. Yappa dreht mit mir eine riesen Runde alleine weg von den anderen und ist dabei 100% kooperativ, sogar im Trab. Er ist zwar ganz schön groß, aber so langsam hat er doch Platz in meinem Herzen gefunden.

Ich bin stolz auf alle Vierbeiner und auch auf meine Mädels, ohne die so viel Fortschritt niemals möglich gewesen wäre.

Mal sehen was morgen noch passiert... und nächstes Jahr und im Jahr darauf...

Daniela

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„Ja, aber…“ oder „wer nicht fragt, bleibt dumm“


In der Früh noch mit angenehmen Temperaturen ging es los zur wilden Hilde (äh ich meine natürlich Lumina) & Co. Ich durfte sie am Morgen begrüßen, musste erstmal meine Energie sortieren und konnte dann aber nett mit ihr in Kontakt treten. Sie ließ sich mit dem Striegel kraulen und ich durfte erstmalig auch vor ihrer Schulter putzen…ich Fuchs ahnte natürlich, dass dort eine gaaaanz besonders juckende Stelle sein würde und bekam Recht. Aus der Pferdenase wurde eine Kamelschnute und eine gewisse Ähnlichkeit zum allseits beliebten Außerirdischen „ALF“ war durchaus vorhanden (hihi). Im Verlauf bauten Barbara und Dani die Annäherungsmöglichkeiten aus, wobei Dani durchaus zunächst auch etwas diskutieren musste, um die Dame vom nächsten Schritt zu überzeugen. Nach „Ja“ folgt „aber“ oder so ähnlich war es doch, nicht wahr?

Auch Planeto wollte natürlich nicht "dumm bleiben“ und erprobte mit mir, ob ich ähnlich konsequent bin wie Heike. Diese konnte heute nämlich leider aufgrund eines Hexenschusses nur zuschauen. So musste ich den wilden Hengst bändigen :-P Auch er ließ sich doch von Argumenten überzeugen- er hat sicher geahnt, dass er mir in Sachen Eloquenz und Rhetorik nichts vormachen kann. Er schaffte es am Ende superbrav und mutig am Wasserloch in Hanglage einzuparken und Dani konnte sich das allererste Mal in richtiger Reitposition auf ihn setzen. Klasse gemacht, Planeto!

Topaz schnarchte wieder genüsslich neben uns und verbreitete eine wundervolle Ruhe während sie stets einem von uns die Nüstern auf der Hüfte ablegte. Ich notiere mir für die Zukunft- dicker Bauch=schwerer Kopf (War das das Ding mit der Schwerkraft *kratz*?)

Gleich im Anschluss kurz vor der Mittagshitze ging es zu den Anderen. Yappa und Lakida am Halfter voraus, kam auch Halley schließlich hinterher- nur Onkel Lakota hatte sich schon den Energieverbrauch vs. Nutzen ausgerechnet, den der Gang hinunter ihm erbracht hätte. Er blieb in Späherposition auf dem Hügel stehen… (ich sag nur: „Ja, aber…“) Während wir uns in der Yard gerade einrichteten, brachte uns Kevin einen Hänger vorbei. Großes Ziel ist nämlich irgendwann einmal mit den Pferden an den Strand fahren zu können. Das sorgte erstmal für Aufregung, aber nervenstark wie sie sind, ließen sie sich gut wieder beruhigen. Allerdings zeigte selbst Halley dabei, dass sie auch mal Nachfragen kann, was aber schnell geklärt war. Lakida wurde ebenfalls etwas zu kuschelig und musste von Barbara an interpersonale Grenzen erinnert werden :-) 

Yappa durfte mit mir auf seinem Rücken und Dani zu Fuß den Berg erneut erklimmen und wir holten gemeinsam Lakota ab. Auf dem Weg zurück gelangen uns auch einige Trabschritte, wobei ich ehrlich zugeben muss, dass ich dabei eine wacklige Figur abgab. Nachsichtig wie er ist, hat er mich dennoch plumpsend hinauf getragen und auch sofort wieder durchpariert als ich meine vier Beine (ja, vier, denn meine Pobacken bewegten sich irgendwie selbstständig wie ein eigenes Beinpaar)  unter Kontrolle hatte. Um dem ganzen noch einen drauf zu setzen, ritt ich dann alleine von den anderen weg. Ich musste zwar ein, zwei Mal wieder meine Argumente darlegen, aber am Ende ging es durch den Bach, den Berg hinauf und zurück. Ein tolles Gefühl! Und dann kommt man zurück und hört vom Nachbarhaus eines seiner Lieblingslieder („Vincent“ von Don McLean)- wer muss da nicht lächeln? 

Lakota zeigte den anderen dann mit Dani wie man in den Hänger einsteigt…mmh, leider hat der gute Yappa ganz im Sinne des Jugendalters nicht aufgepasst *hüstel* Auch da fehlte noch das „Ja,aber“ des Tages…Nun ja, das zeigte er dann beim Hängerverladen. Nach einem friedlichen Beginn, musste er leider doch austesten was 600kg mit elegantem Pirouettentanz so bewirken können. Eijeijei, „wilde Hilde die Zweite“. Aber Dani ließ sich nicht beeindrucken, diskutierte es fachfraulich bis zum Ende und legte eine ausgesprochen fundierte Argumentationskette dar. Da blieb erstmal kein „Ja, aber“ übrig…fürs Erste wohl gemerkt. 

In Anbetracht der Wärme und Zeit begann dann der Erholungsteil des Tages mit dem vorrangigen Ziel, dass Heike ihren Rücken durch „Rollkur“ im heißen Sand wieder in „schöne,natürliche Aufrichtung" bringen können sollte..

Sonja 

 

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Von Jillaroos und working Horses

Da Planeto morgens wesentlich kooperativer ist, ist er heute der Erste auf der Liste. Seine Damen und er erwarten uns schon an der Yard - leider aber auf der falschen Seite des Zauns. Lumina entfernt sich zwar gleich, wir können jedoch Topaz und Planeto ans Halfter nehmen und die beiden die ganze Einfahrt entlang bis zum Tor führen, und dann den ganzen Weg auf der anderen Seite des Zauns wieder zurück. Lumina trabt dabei ständig vor uns her. Planeto vergisst zwischendurch mal dass er am Halfter ist und meint er könnte Lumina hinterher rennen. Er lässt sich aber auch schnell wieder von meinem Tempo überzeugen. Irgendwie wirkt er heute ein bisschen wie in Trance. Beim putzen ist er voll auf Schmusekurs und ganz zärtlich "putzt" er mich zurück. 

Lumina wiederholt währenddessen alt Bekanntes. Heute ist sie mit Küssen wesentlich zögerlicher, dafür können wir sie mit dem Stick und schließlich auch mit der Hand in der Mitte der Yard anfassen. Wenn sie flüchtet, macht sie nur zwei kleine Schritte und rennt nicht panisch davon wie noch die letzten Tage. Dani kann sie zum Schluss auch noch mit der Bürste großflächig am Rücken bearbeiten. Und Lumina schaut sie nicht mal mehr an, als wollte sie sagen "Gar nicht so übel, mach weiter!" Erst als Dani sich auf der Stelle bewegt und mehr Druck macht, will Lumina sie mit Handkuss loswerden. 

Mit Planeto arbeiten wir weiter an seinem Reitpferde-Feature. Er duldet Dani im Damensitz mit ca. 50 kg auf seinem Rücken, wenn auch noch Opposition spürbar ist. Erstmals senkt er ohne dass wir ihn bitten müssen den Kopf, damit Dani wieder runtergeht. Hätten wir seinen ersten Ausbruch nicht miterlebt, hätten wir uns sicher heute aufs Pad geschwungen. Stattdessen versuchen wir es mal mit dem Sattel, den gestern auch schon Halley getragen hatte. Planeto ist verzückt und lässt sich lieb satteln - der kratzenden Hände sei Dank. Da er brav bleibt obwohl wir, bedingt durch das harte Leder, ziemlich am Sattel rupfen, belassen wir es für heute dabei. 

Da ein Teil der Jungbullen, die von gestern noch in der Yard sind, auf eine andere Koppel müssen, fahren Dani und ich noch zu Yappa, Halley und Co. Dani soll mit Yappa wieder reitend Kühe schubsen, Halley soll an der Hand mit. Lakota und Lumina warten so lange auf einem extra Stück Wiese. Nachdem den Bullen noch schnell die Hörner geschnitten wurden, zieht die Karawane los. Yappa macht seinen Job sogar besser als gestern, er ist super fein und gehorsam, obwohl er ab und zu nach den anderen Pferden wiehert. Halley und ich fallen ziemlich schnell weit ab, zu Fuß in der prallen Mittagshitze bergauf wandern ist vor allem für mich eine Herausforderung. Halley ist super, versucht nie mich zu überholen, obwohl Yappa auch mal kurz außer Sichtweite ist und sie ihm sehnsüchtig hinterherruft. Wir können sogar ein paar Mal joggen, Halley trabt ganz lieb neben mir her.

Nach der extrem heißen Mittagspause, die Yappa und Halley unabhängig von Lakida und Lakota in Nähe des Hauses verbringen, geht es weiter mit Kühe schubsen. Halley wird dieses Mal von Barbara begleitet. Pferde und Menschen machen einen tollen Job, trotz einiger Hindernisse, wie zum Beispiel Qualmwolken von einem nahe gelegenen Feuer oder der Abzweigung zu den sehnsüchtig wartenden Kumpels Lakota und Lakida. Sonja und ich gehen in der Zwischenzeit zu eben diesen um den beiden noch etwas Gesellschaft zu leisten. Freudig kommen sie uns auch gleich entgegen und genießen die Schmusestunde. Als Yappa mit Dani und Halley mit Barbara dann endlich am Tor erscheinen, ist die Freude groß. Sowohl unsere Working Horses als auch wir Jillaroos werden heute wohl gut schlafen...

Heike

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There's no need for my hat now ;)


Heute morgen haben wir auf der Farm mit den Pferden beim Kühe schubbsen geholfen. Sie mussten von  einer etwas weiter entfernten Weide in die nächste Yard getrieben werden, dort wurde ein Teil aussortiert und der Rest musste wieder zurück. Yappa war dabei mit Daniela beritten unterwegs, Halley trug immerhin schon mal einen Sattel und hat sich angestellt, als würde sie das schon immer so tun. So hatte Heike auch einen relativ ruhigen Job und konnte sich darauf konzentrieren, daß Halley das Tempo hält und sich nicht zurück fallen lässt. Lakida lief neben mir her in normaler Führposition, als hätte sie schon unendliche Kilometer so abgerissen. Lediglich zwei, drei mal konnten sie ihren Übermut nicht mehr beherrschen und ist ein klitzekleines bisschen am Halfter wild rum gehupft,  hatte dann aber sofort wieder eingesehen daß das jetzt nicht ins Programm passt und lief wieder einfach nur todbrav mit. Yappa hatte kurz die Hosen voll als die Herde von ca 60 Rindern Kurs in seine Richtung nahm und er da ganz alleine die Nerven behalten sollte. Da war ihm doch wohler, daß Dani nochmal abgestiegen ist und ihm Beistand vom Boden aus leistete... Als die Herde dann weiter in unsere Richtung kam, bin ICH etwas hektisch geworden, ich hatte ja die Jüngste am Halfter und hab sie dann lieber hinter die anderen beiden gestellt, damit sie etwas Rückendeckung hat. Wie unnötig das war,  hat sie mir später in der Yard gezeigt... Als wir die Yard nach der ganzen Aktion geöffnet hatten, damit die Restrinder wieder auf die Weide zurück getrieben werden konnten, ist sie frei und erhobenen Kopfes auf die Herde Rinder zu marschiert, ganz allein... wie viel Mut in der kleinen Maus doch steckt!!! Beim zurück treiben der Rinder durften die zwei kleinen frei mitlaufen, nochmal das gleiche am Halfter hätte sie überstrapaziert. Und prompt haben sich die beiden ewig weit zurück fallen lassen, sich überhaupt nicht darum gekümmert wo die großen Onkels hingehen... bis sie in ihrem selbstvergessenem Tun wohl doch realisiert haben, daß sie ganz alleine sind... dann war ein Beben zu vernehmen, und die zwei galoppierten als wäre der Teufel hinter ihnen her über Berg und Tal, bis sie die anderen endlich erreicht hatten. Heike und mich als ihre Bezugsbetreuer haben sie auf ihrem Weg dabei einfach mal wegignoriert :D

Den Mittag und Nachmittag  haben wir wegen der Hitze am Pool im Nachbarort verbracht, dort konnte man es am besten aushalten.

Am Abend sind wir dann zu Planeto, Topas und Lumina raus gefahren. 

Dort angekommen haben wir gesehen, daß die Weide oben aufgemacht war, wohl damit die drei die Zufahrt noch abgrasen können. Da wir von Planeto heute eh nichts mehr wollten, war es uns nur wichtig, daß die Damen den Weg zurück in die Weide und damit zur Yard finden. Lumina ist auch direkt in die richtige Richtung los gestürmt, hat dann aber alsbald bemerkt, daß Topaz ihr nicht folgt, was wiederum dazu führte daß auch sie den Weg runter zur Yard nicht wie gewohnt schnurstracks fand, sondern in großen Bögen versuchte nach oben wieder auszuweichen. Heike und Sonja konnten das zum Glück  gut handeln,  so daß ich entschied Topas mal zu fragen, ob sie nicht lieber mitkommen möchte. Mehr als eine Frage hätte  ich  nicht  formulieren können, weil ich weder Stick noch Halfter dabei hatte. Mit der Hand an den Ganaschen wollte ich sie vom Fleck führen, daß hat sie aber ziemlich unwirsch abgelehnt. Ich hab sie dann in Gedanken einfach nur eingeladen, mit mir zusammen ganz langsam runter zu laufen, mit Rücksicht auf ihren dicken Babybauch, ich weiß ja wie das rumpelt... und dann kam sie tatsächlich den ganzen langen Weg zur Yard runter mit mir mit, Liberty, bei Fuß, in völligem Selbstverständnis.  Was für ein Geschenk!!!

Und noch eine gute Nachricht: Ich kann meinen Hut wieder mit nach Hause nehmen!!! Lumina hat auch Heike und Sonja den Handkuss ohne Hut geschenkt. Und heute konnte Dani sie sogar mit dem Stick kratzen, hat sich dann mit ihrer Hand vorgeschummelt und konnte sie sogar mit den Fingern kratzen. Kurzzeitig fand sie das auch gar nicht so übel, hat sich aber auch immer wieder schnell erinnert, daß sie das ja eigentlich furchtbar findet. Leider wäre ich da heute fast erstickt, so richtig mag ja immer keiner mehr atmen, wenn Lumina im Kontakt so große Fortschritte macht. Ich bekam leider in einem denkbar dämlichen Augenblick einen heftigen Hustenanfall und konnte nicht wirklich atmen ohne zu husten, also durfte ich nicht atmen, undenkbar, wenn Lumina kurz vor der Berührung von meinem Husten erschreckt wird... zum Glück hatte das brave Pferd die Übung enden lassen, bevor ich in Ohnmacht gefallen bin... ich werds ihr demnächst mit meinen kratzenden Fingernägeln danken :D

Wie schön zu sehen, wie sich die innere Einstellung bei Lumina inzwischen von Tag zu Tag ändert, hatten wir am ersten Tag doch schon beschlossen, sie eher außen vor zu lassen.... als wollte sie uns sagen "gebt mich nicht auf" ... Ach Hase, irgendwann  komm ich wieder und dann machen wir Füße... Du weißt ja inzwischen daß ich nicht nur schwätze... ;)

-Barbara

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You can leave your hat on…


Der Tag begann erneut mit so vielen Geschenken, dass man glauben könnte wir haben jeden Tag Geburtstag. Nachdem die Dreiergang (Lumina, Planeto und Topaz) am Morgen in vollem Tempo und mit stolzerfüllter Brust den ganzen Weg in die Yard galoppierten, brauchten wir nur noch hinterherzuschlendern und das Tor zu schließen. Wir starteten mit Lumina, welche uns heute mal wieder überraschte. Sie begegnete Barbara und im Anschluss mir in der Mitte der Yard und anstelle wegzulaufen bemühte sie sich um einen Handkuss. Doch damit nicht genug, zeigte sie nach mehreren Begegnungen mit Barbara freiwillig mehrere Schritte AUF SIE ZU und berührte mehrfach ihre Hand. Die beiden hatten eine ganz tolle Verbindung zueinander! Also Luminchen hat nun gelernt, „Küss die Hand schöne Frau…“ ist ein gutes Mittel uns loszuwerden. Beeindruckend und bewegend ist aber eben, dass sie diese Entwicklung aus innerer Motivation und Neugier heraus begonnen hat. Eine deutliche Entwicklung zum letzten Jahr. Wissenschaftlich zu klären bleibt noch die Frage, wieviel Einfluss wohl Barbaras sexy Cowgirl-Hut auf Luminas Zugewandtheit gehabt hat. ;-) In diesem Sinne „you can leave your hat on…“ (vielleicht möchte Lumina insgeheim auch einen solchen besitzen…hihi). Planeto spazierte mit Heike erstmalig in der Führposition mit Pad gesattelt ganz artig von seinen Damen weg und begleitete die Suche nach Heikes zu Beginn verloren gegangenem Handschuh. Wir hatten einfach die Hoffnung, dass er mit seinem tiefen Staubsaugerrüssel den Handschuh ansaugen könnte (leider ohne Erfolg). Danach parkte er artig neben dem Baumstamm zum Aufsteigen ein, war deutlich weniger oppositionell und gestattete Dani Berührungen und weitere Gewichtssteigerungen auf seinem Rücken. Heike und Planeto sind dabei ein echtes gutes Team! Topaz wurde am Ende noch geherzt und hat das sichtbar genossen. 

Im Anschluss ging es weiter zu den anderen vier. Anstandslos ließen sich die beiden jungen Damen und Yappa in die Yard bringen, während Lakota entspannt hinterher spazierte. Um diesen und seine Gunst habe ich mich heute bemüht und wir beide entspannten uns mit Massage-,Kraul- und Relaxeinheiten. Yappa zeigte mit Barbara weitere tolle Schritte unter dem Reiter, trabte und versuchte wie immer sein Bestes zu geben. Halley und Heike machten beeindruckend energetisches Liberty und da die kleine Lady zumeist gaaaaanz viel tun will, durfte sie noch mit Heike auf dem Rücken ihr Reitpferdedasein ausbauen. Megastolz machte sie die nächsten Schritte unter ihrer Reiterin. 

Da das noch nicht genug der tollen Erfahrungen war, habe ich wieder zurück im Haus von Dani die erste Einweisung ins Bikefahren bekommen. Und jaaaaa, ich habe es geschafft mit 10 km/h den Weg herauf und herunter zu juckeln ohne vor Langsamkeit umzukippen- was für ein Spaß! Die nächste Einheit folgt sobald ich mehr Schatten finde. Mit vollem Sonnenbrand und etwas wuschigen Kopf verbringe ich nämlich den Rest des Tages in Ruhe, ebenso die anderen Mädels. Es ist doch einfach zu warm für richtige Aktivitäten. Morgen früh um 7h heißt es wieder „Antreten und Hut nicht vergessen.“ :-)

Sonja


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The australian way

Nicht nur die Uhren gehen in Australien anders, eigentlich alles wird hier großzügiger, lockerer betrachtet. Eine sehr interessante Erfahrung für jeden, der das erste Mal nach Oz kommt. Im Kontakt mit Leuten vom Land ist der Kontrast noch deutlicher spürbar als mit den Sydneysidern.

Anfang der Woche zeigte ich an Lakota einige Handgriffe am Pferd, die helfen können zu entdecken, wo das Pferd verspannt ist. Ein Griff geht dabei ins Maul. Als ich Lakotas Zahn berührte schnitt ich mir den Finger an einer scharfen Kante auf, ihne, dass er seine Zähne bewegt hätte. Als ich Kevin das berichtete, um mit ihm zu überlegen, was zu tun ist, sagte er Jenny, eine Nachbarin, könne sicher helfen. Als er sie fragte antwortete sie ihm: "Well i don`t do extractions but i can do quiet a bit of filing." Heute war er soweit. Doch etwas angespannt, weil verwöhnt von meiner hevorragenden Pferdezahnbetreuung durch Thomas (Grüße!), mit wassergekühlten Hi-tech Geräten, sah ich dem Happening entgegen. Mit einem Gerät, dass ich noch nie zuvor gesehen habe, öffneten wir Lakota den Mund und Jenny fühlte hinein und gab mir recht, schlimme Zustände, denen sie mit ihren zwei Raspeln aber Abhilfe schaffen konnte. Lakota war unsäglich lieb und geduldig. Unglaublich, ganz ohne Betäubung und fast ohne Widerstand ließ er lieb über sich ergehen, was wir für ihn taten. Vielleicht konnte ich ihm vermitteln, dass wir ihm helfen würden. Da mich Jennys Methode überzeugte und auch Yappa noch nie das Maul offen hatte mit seinen 10 Jahren bat ich Jenny auch ihn zu behandeln. Auch er war undenkbar lieb. Er hätte einfach nur den Kopf in die Höhe strecken müssen, dann wäre Jenny nicht mehr dran gekommen, aber er war auch hier der sanfte Riese. The layed back – australian way of life hat mich in einer neuen Facette fasziniert. Wo kein Geld für Zahnbehandlungen da ist, eignen sich die Pferdemenschen eigene Methoden und Wissen an, ihren Tieren zu helfen. Manchmal darf man es nicht ganz so eng sehen und lieber eine layed back – Variante wählen als sich im Verzicht zu üben.

Vor der Zahnbehandlung hatte Barbara heute das Vergnügen Yappa zu reiten. Sie ritt ihn in kleinen Kreisbögen, was neu für ihn war. Und Barbara war ganz hin und weg im Bezug auf seine Gelassenheit.

Heute war es an Heike Halley zu reiten unter Barbaras Führung von vorn. 2 x 2 Schritte mit Gelassenheit meisterte sie mit Bravour. Lakida bekam eine kleine aber feine Einheit für Heike, zum ersten Mal lernte sie mit der Schulter zu weichen, wofür fast kein Druck nötig war.

Planeto bekam heute eine dringend nötige Wiederholung der Lektion von gestern, heute gleich zwei Mal. Noch immer springt er ohne ersichtlichen Grund und vor allem ohne Vorankündigung plötzlich mit seinen in den Hufen verankerten Tigger-Sprungfedern plötzlich in die Höhe, wenn er der Situation entgehen will. Heike musste ganz schön streng mit ihm werden, am Ende blieb er dann zwar lieb stehen, als ich mich über ihn legte, aber aufs Reitpferde Dasein wird er noch ein bisschen warten müssen. Vielleicht bekommen wir die Sprungfedern noch deinstalliert, solange er die hat, mutet den ersten Reitversuchen eine latente Suizidalität an. ;).

Lumina hat heute zwei weitere Hände geküsst. Am Morgen die von Barbara und am Nachmittag die von Sonja. Nachdem sich Sonja entfernte zum Dank für den Kuss machte Lumina Stellaris, die Große ganze 4 Schritte hinter Sonja her. Welch schöne Entwicklung in ihrem Inneren.  

 

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Aus Wildpferden werden Reitpferde

Als erstes zieht es uns heute zu Planeto, denn nach dem Klärungsbedarf, den es gestern mit ihm gab, wollen wir überprüfen was davon hängen geblieben ist. Als wir die Damen vor uns her in die Yard treiben bleibt Planeto zunächt zurück, kann aber durch rufen und pfeifen gelockt werden. Mit ihm wiederholt Dani zunächt, ob er den Kopf wie gestern tief nehmen und sich entspannen kann. Das klappt hervorragend, in verschiedenen Situationen, zum Beispiel beim Pad auflegen, wenn er am Zaun parkt und wir daran hochklettern oder wenn Barbara um ihn herum hüpft. Schließlich führe ich ihn Liberty weg von seinen Damen über die Koppel und auch da nimmt er den Kopf schön tief, der "Schulter-Button" sitzt. Als Dank versuchen wir heute nicht nochmals aufzusteigen, damit sich seine schöne innere Einstellung festigt und nicht gleich wieder kippt.

Mit Lumina kommunizieren wir wieder frei in der Yard, sie lässt uns wesentlich dichter kommen und ich kann sie mit einer Bürste am Stiel berühren. Dani entscheidet, dass sie mehr kann. Sie macht etwas mehr Druck, was Lumnia schließlich damit quittiert, dass sie Danis Hand mit den Nüstern berührt. Uns stockt kurz der Atem, die Spannung ist in der Luft fühlbar. Schließlich macht Lumina endlich auch noch einen Schritt auf Dani zu – das ist so ein großer Fortschritt für sie, aber dennoch ist das Band natürlich noch sehr zerbrechlich.

Nachmittags widmen wir uns den anderen vier Pferden. Wir holen sie auf der Koppel ab: Dani reitet auf Yappa voraus, das erste Mal sitzt ein Mensch ohne Pad auf seinem Rücken und nach kurzer, erster Verwunderung macht er seinen "Job" perfekt wie eh und je. Lenken, Stoppen, alles klappt – und als Dani kurz bergab nach vorne rutscht, bleibt Yappa lieber stehen, weil sich da was komish anfühlt. Perfekte Reitpferdeeigenschaft! Lumina und Halley werden von Barbara und mir von der Koppel in die Yard geführt, und auch die beiden sind einfach nur toll, vor allem wenn man bedenkt, dass sie "geführt werden" quasi noch gar nicht kennen. Lakida muss zum Dank nur noch die Hufe geben, damit das routinierter wird. Währenddessen bleiben die anderen vorbildlich Liberty bei Dani stehen.

Aus Halley wollen wir ein Reitpferd machen, und wiederholen daher die Übungen von gestern. Als Dani sich auf Halleys Rücken setzt, macht sie einen kleinen Balance-Schritt, bleibt aber sofort wieder stehen und – senkt den Kopf. Ein großes Geschenk, sie ist total entspannt, und das obwohl gerade das zweite Mal in ihrem Leben ein Mensch auf ihrem Rücken sitzt. Weil das Gefühl gut ist, fragen wir sie nach zwei Schritten mit Mensch auf dem Rücken. Und ganz Streber-like meistert sie die zwei Schritte, zwar noch schwankend und etwas unsicher, aber dabei völlig entspannt und mit tiefem Kopf. Ich bin stolz wie Bolle auf die kleine, die damals so zitternd und panisch in der letzten Ecke der Yard stand. Halley wurde bisher 5 Wochen in ihrem Leben von Menschen trainiert – Wahnsinn, was sie für uns leistet!

Yappa und Sonja spielen noch ein bisschen Liberty. Yappa ist voll dabei, energiegeladen wartet er nur darauf endlich von Sonja etwas gefragt zu werden. Die Spannung ist so groß, dass Sonja sogar Piafftritte Liberty aus ihm herauskitzeln kann! Dann schlägt unmittelbar in unserer Nähe ein Blitz in den Fluss ein, gefolgt von einem unheimlich lauten Donnerhall. Wir zucken alle zusammen, Menschen wie Pferde – und Yappa bleibt dennoch bei Sonja stehen, obwohl er jederzeit hätte flüchten können. Damit entlassen wir die Pferde – und flüchten unsererseits vor dem Gewitter schnell zurück auf die Farm.

Heike

 

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Grosse Fresse, flinke Beine...

Nachdem wir heute oben auf der Cabin geschlafen haben (dem höchsten Punkt auf der Farm mit einem grandiosen Ausblick ins Tal) und einen wunderbaren  Sonnenaufgang erlebt hatten, sind wir nach dem Frühstück zu Lakida,  Halley, Yappa und Lakota  gefahren. Ich bin mit dem Auto inkl.Ausrüstung gefahren, Dani und Heike kamen mit dem Motorrad und wollten die Pferde gleich in die Yard treiben. Das hat Lakota  der alte Fuchs aber gleich durchschaut und hat die beiden ein  paar  Ehrenrunden drehen lassen, bis er dann doch alle in die gleiche Richtung hat treiben lassen. Das hat ihnen  tüchtig nasse Hosenbeine beschert, weil der Weg nun mal durch ein Flussbett führt... :D Heike ist dann später den Yappa geritten, der hat seine Aufgabe auch von der Herde weg mit Bravour gemeistert, so daß ab sofort die Ritte immer ein wenig mehr ausgedehnt werden. Yappa zeigt sich sehr fein beim reiten, eine wahre Freude zu sehen, mit wie wenig Aufwand er sich lenken und bremsen lässt und den Kopf senkt. Dani hat heute außerdem eine erste Sitzprobe auf Halley gemacht, für Halley das normalste von der Welt... 

Ich habe mit Lakida weiter am Follow me gearbeitet, erst online und dann auch frei. Heute hat sie auch ihre erste  Bekanntschaft  mit dem Pad gemacht, so ein Pad ist ganz toll wenn man damit so herrlich gekratzt wird... 

Weil es über Mittag wieder so heiß wurde, sind wir nochmal zum Strand gefahren. Da liegt der erste Grund für die seltsame Überschrift heute...  nämlich auf der Fußgängerbrücke die zum  Strand führt... eine Schlange!!! Ich  nölte ja schon  immer mal rum, daß ich immer noch keine Schlange gesehen habe, obwohl ich nun schon das zweite Mal hier bin...  Nun hab ich endlich eine gesehen, und war die erste, die mit erstaunlich flinken Beinen die entgegengesetzte Richtung angesteuert hat... :D Immerhin habe ich aber noch rechtzeitig daran gedacht,noch schnell ein Foto zu machen.... was nützt  ein sinnloser Tod, wenn der Feind nicht mehr gepostet werden kann... dabei konnte ich dann sehen, wie außerordentlich flink sich solch ein Kriechtier fort bewegt... und die anderen konnten sehen und staunen, wie schnell ICH mich eigentlich fortbewegen kann wenns nötig ist...:D

Wieder auf der Farm sind wir zu Lumina, Topaz und Planeto gefahren. Mal sehen, was der Planeto von derer Idee hält, Reitpferd zu werden... den ersten Widerstand konnte er sich schon nicht verkneifen, als er aus der Yard  raus von seinen Stuten weg sollte. Da musste ich doch schon sehr nachhaltig und streng bitten  daß er mir folgt. Als das aber erst geklärt war  folgte er wieder brav wie ein Lämmchen, so daß ich ein ganz gutes Gefühl  hatte, mich heute mal bäuchlings  über ihn rüber legen zu können. Das ging ein, zweimal auch prima, jedoch musste ich mich etwas an seinem Rücken abstützen, das Bein war auch schon  halb rüber, als er sich spontan dafür aber recht konsequent entschloss, an  dieser Stelle das Experiment mal abzubrechen und lieber auszubrechen... schön, daß er den Widerstand an genau dieser Stelle gezeigt hat, so wußten wir gleich wo es noch fehlt. Ich hab mich dann noch neben ihm  müde gehüpft,  weil diese plötzliche Aufwärtsbewegung beim Aufsteigen ihn doch irgendwie mental noch überfordert hat...und weil nur hüpfende Menschen besonders gut kratzen, hat ihm das dann auch nicht mehr wirklich was ausgemacht. Das war der andere Teil von Grosse Fresse, flinke Beine, wie der Planeto erst lauthals meinte er müsse ja mal überhaupt und sowieso schon mal gar nicht so wie wir das gern hätten,und wie er dann am Ende der Einheit bei Dani recht flink mit gesenktem Kopf die Schulter weichen lassen konnte... nachdem er Heikes  Nachsicht mit dem liebenswerten Pöbel doch etwas schamlos ausgenutzt hat... Am Ende hab ich mich auch noch mal kurz drüber legen dürfen ohne Gezeter,so daß wir wieder mal den Tag schließen konnten und am Ende wieder alle gewonnen haben. 

Und während das gesamte Haus jetzt im Pub sitzt und es sich gut gehen lässt, schreibe ich Blog, genieße die Einsamkeit und habe die Farm ganz alleine für mich, und kann ein paar Stunden Farmbesitzer spielen... :D

Barbara


P.S. von Dani: Planeto hat bisher als einziges der Pferde hier die Schulter-Waschmaschine bekommen. Das bedeutet, dass er so lange mit der Schulter weichen muss, bis er den Kopf zu Boden senkt. Er wurde einfach als Hengst so dominant, dass es aus Sicherheitsgründen einfach nötig geworden war, ihm deutlich zu machen, dass bestimmte Verhaltensweisen einfach nicht geduldet werden. Der positive Effekt ist, dass er nun beim sachtesten Andeuten der Schulter sofort die Nase ins Gras streckt, ohne zu fressen. Schön, dass es bei den anderen anders ging, von innen geraus. Schön, dass er so gut darauf anspricht, dass es nunmehr einen sehr zarte und doch klare Kommunikation ist.

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Der Kern im Inneren

Heute war ein Tag, an dem geheimnisvollerweise beinahe alle Gegensätze vereint waren. Ein richtiger YingYan Tag. In allem Guten steckt auch eine Herausforderung und umgekehrt.


Zunächst widmeten wir uns Planetos Hufen. Er hatte am Hinterhuf eine Trachte komplett mit einem Riss bis an den Kronrand vom Rest des Hufs separiert. Es wirkte extrem schmerzhaft und er muss dort ein Geschwür gehabt haben, den sichtbaren Spuren nach zu urteilen. Es ließ Barbara so brav helfen. Es war ihm klar, dass die kurze Unannehmlichkeit, den das Bearbeiten ihm bereitete große Erlösung bringen würde und so gab er sich hin, voller Vertrauen. Später am Tag als wir ihn erneut besuchten, galoppierte er leichtfüßig über die Wiese, was am Vortag noch verkrampft und schmerzhaft aussah, wirkte heute dankbar und leicht. Sofort schloss er sich uns an und suchte unsere Nähe. Heike machte auf der großen Wiese eine gute Einheit follow me und den Beginn von FUD – Folge mir unter Druck. Was dabei am betörendsten auf mich wirkte, war die Tatsache, dass der Kern in seinem Inneren zum Ausdruck kam. Denn er blieb stehen, als wir mit FUD begannen, statt dem pferdischen Instinkt nach zu Flüchten. Eine Eigenschaft, die ich an einem Reitpferd ganz besonders schätze, die den Wert des Pferdes für mich mindestens verdoppelt. Das gleiche Verhalten zeigte er als wir ihm ein Barebackpad auf den Rücken legten. Er genoss es mit dem Pad gekratzt zu werden. Als Barbara den Gurt etwas anzog, blieb er trotz Aufforderung zum Gehen stehen und nachdem er dann auf Heikes bitten hin doch einen Schritt machte, blieb er erneut stehen, zu unbekannt war ihm das Gefühl am Bauch. Eine wunderbare Voraussicht auf den ersten Ritt auf seinem Rücken. Die Prognose: er bleibt stehen und schaut frech als wollte er sagen, „so, jetzt kraulen“.

Auch Lumina war heute atemberaubend. Zunächst schickte ich sie heute morgen in den Engpass der Yard, denn ihr Schweif war so lang geworden, dass sie selbst darauf trat. So wirkte sehr gesetzt und absolut nicht so panisch, wie wir es von ihr kennen (siehe Ausführungen vom letzten Jahr). Ich konnte sie von außen bürsten und ihr den Schweif schneiden. Am Nachmittag machte Sonja eine Einheit mit ihr in der Yard, wieder mit Topaz daneben. Sie ließ Sonja in frontaler Position stehend so nah an sich ran wie nie zuvor und entspannte dabei. Nach einigen Minuten stand Sonja auf und strahlte, so reich beschenkt wie sie sich fühlte.


Mit den anderen Pferden haben wir heute eine Wanderung unternommen, da das Gras in ihrem Paddock zur Neige ging. Ich ritt Yappa die ersten Meter mit Barbara als Handmensch ;). Dann entschieden wir, dass Barbara auch frei alleine laufen darf und so ritt ich Yappa, den sanften Riesen etwa 10 Minuten frei voran. Ohne die Zügel berühren zu müssen stoppt und verlangsamt er nach meinen Wünschen nur für die Stimme und manchmal etwas „Blase“ mit den Sticks.

Ein unglaublich erfüllendes Gefühl. Für Halley war das der erste große Spaziergang am Seil. Heike war ganz begeistert und hat ihr Herz noch ein klein wenig mehr an die junge Dame verloren, was, liebe Marjana (Heikes Pferd) natürlich Heikes Liebe zu Dir kein bisschen schmälert, sondern nur noch mehr strahlen lässt.


Nun werden wir auf das Haus am Berg fahren und die Nacht über den australischen Sternenhimmel bestaunen und zur Feier des Tages das ein oder andere Gläschen Rotwein schlürfen.

Eure Daniela

Auftritt: Schmetterling

Die Sonne zwingt uns dazu, heute bereits um 7 Uhr aufzubrechen, da es gegen Mittag unerträglich heiß wird. Bevor wir zu Planeto, Topaz und Lumina aufbrechen schaue ich kurz bei Halley vorbei, um ihr Salbe auf den Kronrand zu machen. Dort hat sie eine kleine Wunde, an der sonst den ganzen Tag die Fliegen hängen. Völlig verblüfft stelle ich fest, dass an der Wunde keine einzige Fliege sitzt - dafür hat sich dort bereits ein Blutegel festgesaugt, der sein heilendes Speichelsekret in die Wunde absondert. Wahnsinn, wie sich die Natur selbst zu helfen weiß! Unverrichteter Dinge ziehe ich wieder ab - hier wird die Creme offensichtlich nicht gebraucht.

Bei Planeto und Co. angekommen haben wir Glück: Topaz und Lumina stehen bereits in der Yard, Dani braucht nur die Türe zu schließen. Wir planen, Topaz in den kleineren Teil der Yard zu sperren um nochmals zu schauen, wie Lumina auf uns reagiert. Sobald ich jedoch die Yard betreten habe, kommuniziert Lumina schon fleißig und spielt das "Sitz"-Spiel. Heute wage ich mich schon etwas näher ran, man sieht und spürt deutlich ihr Unwohlsein, aber sie senkt auch immer wieder den Kopf, kaut und entspannt sich. Sonja darf später sogar noch näher ran und wird von Lumina mit ganz tiefem Kopf angeschaut. Dabei belassen wir es auch, der Schritt auf uns zu ist für Lumina einfach noch zu viel, falls er überhaupt jemals kommt. 

Jetzt ist Planeto-Time. Nach den ersten Schritten Liberty, die er meistert als hätte er nie etwas anderes gemacht, streichelt und kratzt ihn Barbara erstmal ausgiebig mit dem Halfter. Er genießt sichtlich und lässt sich schließlich das Halfter easy überziehen, als wäre es das normalste der Welt. Und das nachdem ihm ein Jahr keiner mehr ein Halfter angezogen hat und er wohl beim letzten Kurs auch noch eher versucht hat, irgendwie aus der Nummer rauszukommen. Lumina versucht unterdessen, die Bewohner des Grundstücks, die auf dem Weg zum Schulbus sind, durch den Zaun hin per Blick anzuhalten und wundert sich wohl, warum die nicht brav "Sitz" machen. Barbara führt Planeto Liberty am Seil, auch mal mit etwas Zug am Knoti, und er folgt brav. Weil er so auf Schmusekätzchen eingestellt ist, übernehme ich das Seil und halte ihn, während Barbara sich Planetos Hufen widmet und ihn als Vorbereitung zur Maniküre bittet, einen nach dem anderen zu geben. Auch das klappt prima, Planeto wird entlassen.

Topaz, deren Bauch immer dicker wird und heute auch asymmetrisch war, genießt eine ausgiebige Streichel- und Pflegeeinheit mit Sonja. Wir sind uns sicher, dass sie ein Fohlen im Bauch trägt und verlangen nichts von ihr. Vielleicht, wenn es das Schicksal ganz gut mit uns meint, können wir vor unserer Abfahrt noch einen Blick auf das Kleine erhaschen.

Zurück bei den anderen Pferden kommt Lakida auf der großen Koppel super Liberty mit Barbara mit, als einzige klebt sie strebermäßig förmlich an Barbaras Hacken, sodass jede weitere Übung überflüssig wird.

Halleys Blutegel ist in der Zwischenzeit wieder abgefallen und die Wunde sieht viel sauberer und trockener aus als die letzten Tage. Mit ihr übe ich am Seil Liberty, sie soll nahe bleiben ohne mir auf die Füße zu stehen. Nachdem sie auch gut nach rechts und links weicht, machen wir sie mit dem Reitpad vertraut. Ich kann es ihr ohne Probleme über den Rücken legen und damit hin und her wackeln. Mit Dani als Hilfe am Kopf kann man sogar schon den Gurt an ihrem Bauch anlegen. Souveräner als die meisten gezähmten Jungpferde zuhause schenkt sie uns dafür sogar einen tiefen Kopf.

Yappa wills heute nochmal wissen und testet Sonja am Boden. Beim Rückwärts wird er übergriffig und schlägt mit den Vorderbeinen aus. Sonja klärt die Situation und weist ihn in seine Schranken. Als wäre es gerade das gewesen, was er wissen wollte schließt er sich anschließend wieder lammfromm an, sodass die Reitpferde-Ausbildung weitergehen kann. Ich teste von seinem Rücken aus das Rückwärts, Seitwärts und das Stoppen, obwohl Sonja als Führperson weitergeht. Alles klappt, Yappa ist erstmal fertig.

Mittags setzen wir uns auf die Motorräder und fahren zum höchsten Berg der Farm, und verbringen den Mittag dort am Haus. Hier ist es wesentlich kühler, fast schon schattig. Plötzlich tauchen am Himmel zwei Adler auf, die Dani vor die Linse bekommen will. Sie lockt ihn mit "Komm zeig dich, du Schöner!", doch statt dem Adler fliegt ein Schmetterling vor die Kamera, dessen Erscheinen ich mit einem trockenen "Auftritt: Schmetterling!" kommentiere. Das widerum sorgt bei Dani für einen minutenlangen Lachflash.

Später besuchen wir Hubble (heute: Omah), den wir im November 2013 als Fohlen versorgt und halfterführig gemacht haben, um ihm ein neues Leben auf einer Farm in der Nähe zu ermöglichen. Nadja, the picture is only for you ;-) Hubble hat sich toll entwickelt, dafür dass er so einen schlechten Start hatte. Dani zeigt seiner Besitzerin noch ein paar Übungen zur Gymnastizierung.

Der Plan, anschließend Planeto noch die Hufe zu machen, fällt leider wortwörtlich ins Wasser. Also haben wir etwas früher frei und sind morgen gestärkt für neue Schandtaten.

Heike

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Das Schicksal scheint Barbaras Kumpel zu sein


Heut morgen haben wir uns als erstes zu Topaz, Lumina und Planeto aufgemacht, um sie auf die gegenüberliegende Weide zu bringen, weil wir da direkten Zugang zur Yard haben, in der wir dann die Pferde arbeiten können. Obwohl wir kurz nach acht Uhr los gekommen sind, war es nach kurzer zeit schon unerträglich heiß. Heike, Dani und Sonja haben die drei Richtung Ausgang der einen Weide getrieben, während ich unter professioneller Unterstützung eines ausgewachsenen Chihuahas (der Hund von den Farmbewohnern des dortigen Grundstücks) darauf geachtet habe, daß die Pferde auch das richtige Nadelöhr zur gegenüberliegenden Weide finden. Mit dem kleinen Racker konnte das natürlich nicht mehr schief gehen. Unterwegs habe ich ihn gleich auch etwas Liberty gearbeitet, Tempoverschiebungen und Richtungswechsel hat er akurat bei Fuss gemeistert, immer mit begeistertem Blickkontakt, bis Frauchen ihn schließlich abgerufen hatte :D

Wir haben Planeto gleich in die Yard geschickt und ich habe ihn kurz angefragt, ob er sich noch an das Gelernte erinnern kann, und natürlich konnte er.

Topaz scheint etwas zu fremdeln, wahrscheinlich wegen ihrem Baby in ihrem Bauch, schien sie sich mit etwas Distanz wohler zu fühlen. Da die zwei Damen sich am anderen Ende der Weide befanden, mussten wir also in brütender Hitze zu Ihnen hin, weil wir Topaz noch einmal von uns überzeugen wollten und dabei gleich nochmal beobachten wollten, wie sich Lumina währenddessen wohl verhalten wird, wie sie inzwischen auf unsere Gegenwart und unsere Absichten reagieren wird. Wie zu erwarten war, hat Lumina Topaz kurz bevor wir sie erreichen konnten zur Flucht angestiftet, es gab also leider keine Überraschung. Also sind wir wieder zurück ans andere Ende der Weide, diesmal, um mit Lumina zu kommunizieren, damit sie Topaz nicht wieder blind zur Flucht animiert. Nachdem dann also auch Lumina sich wieder an die vergangene Arbeit erinnert hatte und mit Heike in Kommunikation ging, diese auch relativ nah an sich heran ließ, haben wir uns der Hitze ergeben und sind zur Farm zurück. 

Den Mittag und Nachmittag haben wir mit einem Besuch an einem Fluss und einer anschließenden Meditation im Wellness Centre verbracht. So konnten wir uns wunderbar geerdet am frühen Abend noch Yappa, Lakota, Halley und Lakida widmen. Sonja und Heike haben damit weiter gemacht, Yappa an seine Aufgaben als Reitpferd zu erinnern, was er auch mit großer Gelassenheit umgesetzt hat. Ich hab Lakida weiter ein bißchen ans Halfter und ans geführt werden gewöhnt, sie stellt sich dabei so großartig an, daß man manchmal fast vergisst, wie wenig Trainingseinheiten die kleine Maus eigentlich erst hatte... Zum Abschluß haben wir noch am Ablegen gearbeitet, wobei zu sehen war, welch großes Vertrauen sie in uns legt, die vordere Hälfte war problemlos abzulegen. Natürlich hat aber noch das umfassend Verständnis für die Lektion gefehlt, sodaß der Hintern den Weg nach unten noch nicht gefunden hat ,) Ein kleiner Lichtblick für mich war noch dazu, als Lakota auf den Scheibenwischer zu mir kam, obwohl ich ihn gar nicht gemeint hatte. Beim letzten Mal hat er sich nämlich vom Acker gemacht und wollte nichts mit mir zu tun haben. Halley ist ganz klar "born for liberty", sie bringt solch einen Enthusiasmus mit und steht immer schon als Nächste an, wenn mit wem anders gearbeitet wird... "ich will auch, ich will auch" scheint sie dann zu rufen... :D in meinem letzten Blogbeitrag im letzten Jahr hab ich noch geschrieben "wenn es das Schicksal wieder mal so gut mit mir meint, werde ich wieder kommen"... Zwei Dinge sind völlig unglaublich... daß es das Schicksal schon so schnell wieder so gut mit mir meinte, und daß man wirklich alle Pferde genau an der Stelle abholen konnte, an der wir sie letztes Jahr zurück gelassen hatten. Es ist nichts verloren gegangen und nichts kaputt. Sie arbeiten einfach ganz selbstverständlich mit uns weiter, als hätten nur zwei Tage dazwischen gelegen... das Schicksal scheint mein Kumpel zu sein, Danke dafür Universum. Barbara


P.S. Heute war ein wunderbarer Regenbogen mit uns.


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Der zweite Tag im Wunderland

Der heutige Tag begann mit Yappas Hufmaniküre. Er hat sich dabei trotz des großen Zeitabstandes zu seiner letzten Erfahrung auch artig verhalten, was nicht zuletzt auf die konsequente Unterstützung durch erst Dani und dann Heike zurückzuführen war. Letztere hat den werten Herren schnurstracks an die Grenzen erinnert, als er sie kurzzeitig einfach mal vergessen zu haben schien. Nachdem Lakida mit einem neuen Knotenhalfter ausgestattet wurde, durfte sie sich an ihre Führerfahrungen erinnern. Dies klappte so gut, dass dann in Etappen auch gleich ihre Füße gemacht werden konnten. Und weil die junge Dame es anbot, entstand aus der Dynamik heraus noch eine erste ausgedehntere Liberty-Einheit mit Dani und Barbara! Unglaublich fein lehrte die Kleine uns dabei den richtigen Balance-Punkt zwischen vorwärts, Hinterhanddrehung und rückwärts zu finden und belohnte Barbara am Ende mit freiwilligen Schritten auf sie zu. An Lakota zeigte uns Dani in dieser Einheit Massagemöglichkeiten und ostheopathische Handgriffe, die ich dann mit ihm weiter üben und die Heike auch teilweise bereits liberty mit Halley durchführen konnte. Spannend wurde es für Heike und mich so richtig, als wir uns gemeinsam Yappa zuwendeten. Wir haben ihn sanft mit dem Pad gesattelt und uns nach einem Jahr als erste auf seinen Rücken geschwungen! Natürlich alles in ruhigem Tempo und beginnend mit einem ersten Herüberlegen über den Rücken, hin zum Sitzen und schließlich zu einer ersten geführten Schrittrunde. Er hat das ohne mit der Wimper zu zucken gemeistert und die Krauleinheiten als Belohnung sichtlich genossen! Und während wir diese schöne Erfahrung machten, schenkte uns Halley ein richtiges Wunder- sie legte sich direkt neben uns nieder, gestattete Dani, dass sie sich zu ihr setzte und dieser sogar ihre Beine anfassen und bewegen durfte!!! Der Halley-Wahnsinn!!! :-) So viele Geschenke an einem Vormittag! Und dazu noch ein Weiteres- nämlich strahlender Sonnenschein. Es wurde so heiß, dass wir den Rest des Tages in Forster am Strand verbrachten und die hohen Wellen genossen! Sonja

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Der erste Tag - lauter Wunder

Da Lakota, Yappa, Lakida und Halley schon am Haus auf die Frauen warteten, konnte die Freude des Wiedersehens schon gestern abend kurz vor Einbruch der Dunkelheit zelebriert werden. Yappa und Lakota beschlossen ein Bad im "Pool" zu nehmen und dort genüsslich Mineralien in Form von Algen und sonstigen Seebewuchs zu sich zu nehmen und so führte unser erster Weg heute auf die andere Strassenseite zum zweiten Teil der Herde: Planeto, noch immer Hengst , inzwischen 3,5 jährig und seine beide Damen Topaz und Lumina. Schon beim Öffnen des Gatters erspähten wir die Drei ganz in der Nähe. Heike zog mit Halfter los und kam sofort mit Topaz am neben sich auf uns zu gelaufen. Die Gute hat trotz einem Jahr Pause direkt willig ihren Kopf hineingesteckt. Planeto folgt ganz brav und Lumina die Wilde hält ihrem starken Instinkt folgend lieber gebührend Abstand. Da es spontan begann in Strömen zu gießen und wir im Bezug auf die Sachlage der neu gespannten Zäune nicht ganz sicher waren, wo wir arbeiten können, beschlossen wir Topaz ersteinmal eine Pediküre durch unsere Huffrau Barbara zu gönnen. Planeto kommt immer wieder ganz interessiert nah an uns ran und lässt sich kraulen. Er folgt auch ohne Stick frei ein paar Schritte und lässt sich dafür freudig mit Krauleinheiten bezahlen. Topaz ist sichtlich erleichert ihre langen Trachten gekürzt zu bekommen und lässt sich ganz prächtig bearbeiten. 

Wenn ich mir die beiden Damen so von vorn anschaue, dann vermute ich, dass Topaz im Endstadium tragend ist, denn ihr Bauch ist exorbitant groß, allerdings recht symetrisch. Als ich meine Hände auf ihren Bauch lege, glaube ich eine Bewegung spüren zu können.

Lumina aus der Ferne betrachtet hat einen sehr assymetrischen Bauch. Links deutlich höher als rechts, dafür nicht nicht so groß im Umfang. Auch hier liegt die Vermutung nahe, dass Planeto seine Exklusivrechte in Anspruch genommen hat.

Wir treten den Heimweg an und legen uns erst einmal trocken. Dann beschließen wir vor die Türe zu gehen, trotz immer wieder kehrender Schauer und mit den Vieren zu arbeiten. Wir teilen uns kleine Vierecke ab, dass wir die Pferde voneinander separieren können. Zunächst spielen Yappa und Sonja follow me. Yappa ist so entspannt und genießt sichtlich die volle Aufmerksamkeit, dass Sonja beschließt ihn zu entlassen er sich umdreht und zu Sonja zurück geht. Er fand wohl, die Einheit hätte ruhig noch etwas ausgedehnt werden können. 

Streber des Tages ist Halley. Heike fragt vorsichtig ein wenig Liberty an und Halley macht wie routiniert mit. Wir beschließen der Oberschmuserin noch ein Halfter anzuziehen und sie dann zu entlassen. Als ich dann mit dem Stick in den Nachbarpaddock gehe und einen Scheibenwischer mache, rast Halley an den Zaun als wollte sie sagen: "ich weiß, ich weiß, ich WILL!". Also klettere ich rüber und mache aus 5m Entfernung für sie nochmal einen Scheibenwischer und sie macht einen Rollback und galoppiert bis zu mir. Die erste Frage nach einem Jahr und sie gibt einfach alles!

Da sich ihre Vorderhufe gespaltet haben, bekommt auch sie heute schon die Hufe gemacht und sie benimmt sich absolut vorbildlich!

Lakida lernt heute ihren ersten Schritte Liberty und macht es großartig. Sie bekommt morgen ein neues Halfter. Ihr langer schmaler Kopf ist zuvor nie dagewesen.

Lakota hat starke Verspannungen und Rückenweh aufgrund seines Bierbauchs. Ich behandle ihn so gut ich kann osteopathisch, es knackt ein paar Mal und er geniesst die Wellness sichtlich und bleibt frei dabei lieb stehen. Auch er bekommt gleich die Pediküre. Alle Pferde haben so gute Hufe, dass man ihnen das eine Jahr ohne Bearbeitung nicht ansieht, nur die Trachten sind etwas zu lang, den Rest kriegen sie selber echt gut hin. Zudem machen sie beim Bearbeiten mit, als hätten sie noch nie etwas anderes gemacht. 

Daniela

 

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Die Rückkehr 2015

Gänsehaut... Ich sitze im völlig verregnetem Australien (der erste Regen seit einem Jahr) auf der Veranda und frühstücke, während ich mich frage, wo meine Wilden wohl stecken bei dem Regen auf dieser riesigen Farm. Das Haus schläft noch und ich habe noch kein Motorrad, um hier weg zu kommen. Etwas betrübt und vor mich hin grummelnd nehme ich den nächsten Löffel als plötzlich die Erde bebt und die Pferde angerannt kommen, vor mir stoppen. "Wenn du nicht zu uns kommst, kommen wir eben zu Dir". Mit Freudentränen in den Augen gehe ich zu ihnen als Lakida, die kleinste mir Vorsicht ihren Po zu dreht. Gerade als ich denke, "was für eine Begrüßung", erkenne ich, dass sich ein Stück Stacheldraht in ihrem Schweif verfangen hat. Ohne Widerstand darf ich ihn raus fädeln und sie ausgiebig kraulen. Lakota, mein Herzensfreund folgt mir willig auf die Koppel neben dem Haus. Jetzt frühstücke ich weiter, bloß ist jeder Trübsal verschwunden und ein breites Lächeln, das bis zu meinen Augen reicht schmückt mein Gesicht. Morgen kommen die anderen Seelen, mit denen ich dieses bevorstehende Abenteuer teilen möchte.


Am Abend kommen die Frauen an und wir geniessen noch den Nachthimmel zusammen.

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2014

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Meine pferdischen Highlights

Halley, die zu Beginn die ängstlichste von allen Brumbies war, kommt nun am Ende der 2x2 Wochen Training, die sie hatte beim Indiana Jones Spiel immer im Trab oft sogar im Galopp und macht von mir sogar einen Sliding Stop um zum stehen zu kommen. Beachtet die Spuren auf dem Boden. Sie lässt sich führen und alle Hufe bearbeiten und das Beste: Sie kommt sogar auf einer Riesenkoppel wenn ich sie rufe. Ich bin sehr sehr stolz auf sie. Möglicherweise trägt sie ein Fohlen in sich, mal sehen was beim nächsten Mal geschieht.

Planeto, mein Wilder... Auch auf ihn bin ich unnbändig stolz. Er war so wild und übergriffig zu Beginn. Nun kommt unnd bleibt er nicht nur zuverlässig in der Liberty sondern er weicht auch respektvoll der "Bubble" und lässt sich lieb das Halfter anlegen. Obwohl er nur von Frauen trainiert wurde, ließ er sich gestern auch ganz brav von Kevin das Halfter anlegen und folgte auch ihm mit geringster Distanz. Er wird in den nächsten Monaten gelegt, danach kann auch er mit den jungen Damen mitlaufen.

Sehr glücklich hat mich auch Yappa gemacht. Yappa ist Kevins Nachwuchs-Farmpferd. Ein spät gelegter Quarab-Kaltblut Wallach mit Power ohne Ende. Obwohl er inzwischen 8 Jahre alt ist, hat er erst 2-3 Stunden Reiterfahrung. Dennoch wagte ich es mit ihm allein ein paar Rinder zu schubsen - mit Sticks! Auch seinen ersten geritten Trab habe ich aus ihm rausgekitzelt. In der Liberty mit Sabine hat er sich so gemacht. Er kommt immer in Entspannung oder in Versammlung zu einem her. So ein tolles Pferd. Ich freue mich schon jetzt auf die nächsten Erfahrungen mit ihm.

Lakida, die wir zu Beginn der zwei Wochen von ihrer Mutter abgesetzt haben, hat unglaublich schnell Vertrauen zu uns gefasst. Wir durften sie überall kratzen, bürsten und schmusen. Alle vier Hufe konnten wir wie bei allen Großen bearbeiten. Sogar am Halfter lässt sie sich schon führen. Aus ihr wird ein wunderbares Pferd werden.

Lakota und Topaz hatten ebenfalls eine gute Zeit und machten erneut positive Erfahrungen mit dem Menschen, auch das freut mich sehr.

Nicht zuletzt sei an dieser Stelle ein riesen Dankeschön an die vier Frauen gerichtet, die an diesen Fortschritten und Highlights maßgeblich und ursächlich Teil hatten. Und natürlich an den besten Freund, den man sich nur wünschen kann! Dafür, dass er seine Welt immer wieder teilt und dadurch so viele Menschen bereichert!

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Lumina Stellaris, ein besonderes Pferd

Über Lumina möchte ich ein eigenes kleines Kapitel schreiben. Sie hat etwas in mir bewegt, das bisher noch kein Pferd bewegt hat. Lumina ist vermutlich bereits ca. 10 Jahre alt. Was wir von ihr wissen: Sie ist im Nationalpark und sehr schlechten Bedingungen herangewachsen. Starke Dürrezeiten machen das Leben hart und bedrohen das Überleben jedes Jahr von Neuem. Lumina hat dort schon viele Fohlen geboren und sie vor Dingos und anderen Feinden beschützt und verteidigt. Im Park hat sie aller Wahrscheinlichkeit nach ein Fohlen verloren, da Halley noch bei Fuß lief und trank als wir sie retteten, obwohl sie bereits 2 Jahre alt war. Die Brumbies werden im Park von Tierschützern mit Hilfe von Heu in großen Arealen gefangen, so gehen immer nur die Randgruppen in die "Falle". Die Hauptherden werden nicht eingefangen. Junghengste und Außenseiter werden durch das Heu gelockt. Die Regierung macht zur Auflage, dass die Brumbies ein Brandzeichen bekommen müssen bevor sie den Park verlassen. Das ist sehr schade, weil sie dadurch als erste Erfahrung mit dem Menschen eine schlechte machen.

 

Im Herbst arbeiten wir wenig mit Lumina, da sie sich als sie ihr frisch geborenes Fohlen bei Fuß hatte extrem beschützend  verhielt. Diesmal mussten wir leider schnell feststellen, dass sie durch ihren extrem stark ausgeprägten Fluchtinstinkt die anderen Pferden immer wieder ansteckte vor uns davon zu laufen. Wir wollten einzeln mit ihr arbeiten, bis auch sie vertrauensvoll auf uns zu kommen würden. 

 

Lumina war immer bereit mit uns zu kommunizieren. Sie schaute uns an, die machte gelegentlich sogar einen Schritt auf uns zu, doch eine Berührung mit der Hand ist einfach zu viel für sie. Immer wieder hat sie uns das ganz eindeutig gezeigt. Nur wenn wir sie in die Enge trieben und ein Zaun uns trennte, konnte sie unter Angstschweiß aushalten, dass wir die berührten. Als wir ihr ein Halfter angelegten, griff sie uns gezielt mit Zähnen und Vorderhufen an, weil ihr keine Möglichkeit zur Flucht bliebt. Auch weitere Versuche die so händelbar zu machen, dass zumindest eine mediznische Versorgung möglich würde, endeten damit, dass sie uns angriff oder sich selbst in Gefahr brachte.

 

Wenn Sonja sich jedoch allein einfach zu ihr auf die Wiese setzte ohne irgendeine Intention, kam Lumina Stellaris stets bis auf 15 Meter an sie heran und blieb in diesem Umkreis. Sie legte sich sogar zum Schlafen in Sonjas Nähe. Der Kontakt zum Menschen ist für sie also durchaus auszuhalten, vielleicht sogar interessant, nicht aber ohne einen gewisssen Raum, der ihr Möglichkeit zum flüchten gewährt.

 

Die Tatsache zu akzeptieren, dass ihre Vergangenheit sie zu anderen Lernformen und Mechanismen gezwungen hat war zunächst schwer für mich. Ich hatte doch die Brumbies retten wollen, um ihnen ein gutes Leben zu ermöglichen. Wollte sie an Menschen vermitteln, sie ihnen ein zu Hause geben würden, wenn sie gezähmt sind. Doch Lumina würde ein so großes Mehr an Zeit brauchen um Vertrauen zum Menschen zu fassen, dass ich mir eingestehen muss, das nicht leisten zu können. Für sie sind zwei Wochen einfach niemals genug. 

 

Sonja war mir eine große Hilfe die Wahrheit zu erkennen und zu verstehen. Luminas Feuer in den Augen brennt so stark, eher würde sie bis zum Tod kämpfen, als aus ihrer Sicht aufzugeben. Und das ist genau das, was sie als außenseiter Mutterstute in der Natur hat lernen müssen.

 

Wir werden dennoch versuchen ein gutes zu Hause für sie zu finden, vielleicht möchte jemand mit ihr züchten. Immerhin bringt sie wundervolle Pferde zur Welt. Bis dahin hat sich Sonja bereit erkärt, eine Patenschaft für sie zu übernehmen, um die Kosten zu decken, die entstehen. So kann sie solange auf der Farm bleiben bis jemand am Wegesrand auftaucht, der Luminas Sternenlicht leuchten sieht. Ein wundervoller Zug von Sonja. Ein riesen Dankeschön an sie.

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Sabines Gedanken

Am Samstag Nachmittag hatten wir unsere letzte gemeinsame Zeit mit den Pferden, so dass wir eigentlich nur noch einmal bei Ihnen sein wollten, um mit Streichel- und Krauleinheiten in guter Erinnerung zu bleiben. Jede durfte mit der nötigen Zeit Abschied von diesen tollen Pferde-Persönlichkeiten nehmen. Als wir von unserer letzten Station von Lakota, Lakida und Halley aufbrechen und uns auf den Weg zum Auto machen, stehen Lakida und Halley am Zaun und kucken uns hinterher, also wollten Sie sagen „Wie, ihr geht schon? Ihr kommt aber schon wieder, oder?“

Zu Beginn der zwei Wochen noch so weit entfernt, steht er nun doch plötzlich vor der Tür – der Sonntag, der Abreisetag. Die zwei Wochen sind viel zu schnell vergangen und irgendwie bin ich noch gar nicht bereit wieder zu gehen.

Ich konnte in den letzten zwei Wochen die Menschen um mich herum näher kennenlernen: Ihre Einstellungen und Werte, ihre Hobbies und berufliche Tätigkeit, ihre Familie, was sie bewegt etc. Ich konnte mit ihnen Spaß haben, mich ihnen ein Stück weit anvertrauen, Freude und Leid teilen, neue Einsichten gewinnen, Freundschaften knüpfen.

Kevin, der Farmbesitzer hat uns für die Zeit unseres Aufenthalts ein Zuhause gegeben. Dieser wunderschöne Flecken Erde ließ mich zur Ruhe kommen, ich konnte meine Seele baumeln lassen und er war eine Wohltat für meinen Geist.

In der Arbeit mit den Wildpferden habe ich mein (Bauch-)Gefühl wieder gefunden und gelernt wieder darauf zu vertrauen, statt wie so oft die reine Vernunft des Kopfes vorherrschen zu lassen. Dani durfte ich sowohl als Trainerin (sehr genau, ruhig, fair und respektvoll gegenüber Mensch und Pferd) als auch privat als angenehmen verständnisvollen Mensch in ihrem zweiten Zuhause kennenlernen.

Diese Zeit war für mich sehr bereichernd und ich habe einiges über mich selbst erfahren, meine Grenzen neu stecken können, was mir in der Beziehung zu mir selbst, anderen Menschen und Pferden sehr weitergeholfen hat und sicherlich auch künftig weiterhelfen wird.

Immer wieder während der langen Rückreise kommen meine Gedanken zurück zu all den Erlebnissen und Erfahrungen mit den Pferden, der Farm, den Menschen dort und dem Land selbst. Diese Reise hat Spuren bei mir hinterlassen … Sonja hat es schon treffend beschrieben: „Ein Stück von mir wird hier bleiben, ein Stück von hier werde ich mitnehmen ...“.

Vielen lieben Dank, dass ich dabei sein durfte. Irgendwann werde ich wiederkommen.

 

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Von Julia

So, nun ist es rum mein großes Wildpferde-Abenteuer am anderen Ende der Welt. Mein Abenteuer, von dem ich eigentlich nur träumte (nach der Nachricht von Dani im letzten Jahr) und nicht dachte, dass es zustande kommt. Als dann ein "ja" für mich kam und mich die Angst vor meiner eigenen Courage packte, waren zum Glück Menschen für mich da, die wissen, dass sie mich einfach mal in den A... treten müssen, damit ich was für mich tue! Und an dieser Stelle will ich zu aller Erst euch danken! Ich bin unglaublich froh, solche Menschen im Rücken zu wissen - das ist unglaublich toll, auch wenn ihr mir schlimmes Heimweh beschert :) Vor allem an meine 'Nussdorfer Eltern': vielen Dank! Ich weiß jetzt wo ich hin gehöre und auch das ist ein beruhigendes Gefühl!

 

Ich gehe und freue mich auf zu Hause, aber ein Teil meines Herzens ist schwer. Ich muss mein 'Seelenpferd' zurück lassen. Dies treibt mir auch jetzt noch die Tränen in die Augen! Aber ich bin unendlich dankbar, dass ich dich kennenlernen durfte meine liebe Topaz. Dass du mir dein Herz und deine Seele geöffnet hast und mir nochmal eine solch bedingungslose Pferd-Mensch-Beziehung geschenkt hast, wie ich es als kleines Kind mit unserem ersten Pferd erlebt habe! Dabei wurde ich zwar mit düsteren Erinnerungen bombardiert, aber so konnte ich verstehen, warum wir beide es waren, die sich gefunden haben!

 

Zudem habe ich durch die einmaligen Wildpferde (allen voran natürlich Topaz und Planeto) erkannt, dass es etwas in mir gibt, dass nicht erlernt werden kann. Pferde und ich, das ist einfach eine Verbindung und so erklären sich mir auch wieder Vorfälle der Vergangenheit. Aber natürlich bin ich dir sehr wohl auch unfassbar dankbar liebe Dani, dass ich deine Technik lernen durfte und diese mir auch so liegt! Vielen Dank für dein Vertrauen in eine völlig Fremde!

 

Somit hoffe ich, dass wir uns in naher Zukunft wieder treffen (+1) :) und wir dann zusammen mein Pferdchen zähmen, was die lange Reise mit mir gemeinsam antritt (was den Flug aber auch das restliche Leben meint). Das wäre der Wahnsinn :)

 

Alles alles Liebe!

Julia

 

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Sonjas Gedanken

Ich sitze an dem Esstisch, an welchem die letzten zwei Wochen fast all unsere Tage begannen und endeten...Musik läuft und ich bin allein. Die Gedanken beginnen sich zu sortieren. Es ist für mich unmöglich den heutigen Tag kurz zu beschreiben. Von außen betrachtet haben wir nach einem ruhigen Morgen eine lange Mittagspause auf der Berghütte gemacht und danach die Pferde verabschiedet. Ja, von außen...

 

Aber in mir tobt die letzten zwei Tage ein Sturm. Dieser besteht aus Traurigkeit aufgrund des nahenden Abschiedes, Stolz über all meine überwundenen Ängste, Freude über die schönen Begegnungen und Erfahrungen, Ruhe durch all die besinnlichen Zeiten, Befreiung innerer und äußerer Beschränkungen...

 

Viele Tränen sind geflossen und Lumina hat sie mit mir auf ihre Art geteilt. Sie hat mir immer wieder gezeigt, wenn ich einen schönen energetischen Status erreicht habe- sie hat sich in meiner Nähe aufgehalten, auch wenn sie sich nicht anfassen lässt. Ihr Wohlfühlradius besteht eben aus 15-20 Metern, aber in diesem hat sie sich zuletzt sogar auch hingelegt und gewälzt. Sie hat jede meiner Regungen mit entsprechendem Ausdruck quittiert und niemals aufgehört mit mir zu kommunizieren. Dadurch hat sie mir zu weiteren Erkenntnissen über mich selbst verholfen.

 

Lakota hat mir nach nur wenigen Tagen des Kennenlernens und eigentlich nur zwei Libertyeinheiten viel Zuwendung, Gefühl und zuletzt auch Dynamik geschenkt. Er lehrte mich Genauigkeit, aber auch Überwindung eigener Grenzen. Schnell wurde aus gemeinsamer Trauer Spaß und Ablenkung! Ein weiteres, wunderbares, weises Pferd...Es war mir eine Ehre den beiden begegnet zu sein.

 

Aber es war mir auch eine Ehre überhaupt hier gewesen sein zu dürfen. Ich danke Dani, dass sie mich mitgenommen hat, Kevin, dass er mich aufgenommen hat und dem Universum dafür, dass es mich zu den beiden geleitet hat. Was ich hier für mich erfahren konnte, kann ich mit Worten nicht beschreiben. Es geht weit über das Thema der Pferdearbeit hinaus und umfasst Prozesse auf allen Ebenen. Ich kann einfach jedem empfehlen, es selbst zu spüren. Ich bin mir sicher, dass ich wiederkehren möchte. Ein Stück von mir wird hier bleiben, ein Stück von hier werde ich mitnehmen...

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Barbaras Worte zum Abschied

Abschied. Morgen geht's nach Hause. Gestern hatte jeder nochmal die Möglichkeit, ganz speziell mit seinen Pferden zu arbeiten, ich hab mir eine Stunde Einzelunterricht gewünscht. Dabei hab ich dann gemerkt, dass ich für mich schon mitten im Abschied bin, und mit den Pferden eigentlich nichts mehr arbeiten möchte, höchstens noch den anderen zuschauen und einfach nur noch ein bißchen sein möchte. Hier, in der Landschaft, mit den Pferden. So schnell sind die zwei Wochen dann doch an uns vorbei gerauscht, so schnell, daß ich gar nicht sagen kann, dieses oder jenes habe ich dazu gelernt oder hat sich bei mir geändert. Da gibt es sicher unendlich viele kleine Puzzleteile, die ich aber wohl erst nach und nach zu Hause zu einem Bild zusammen fügen kann. Mit Hilfe meines Pferdes. Gewachsen bin ich auf jeden Fall ein Stückchen, all die pferdigen und nichtpferdigen Begegnungen und Erlebnisse auf der Farm haben mir mal wieder gezeigt, daß mein Zaun nicht am Ende meines Grundstückes steht, und ich ihn durchaus noch nach außen versetzen kann, es ist genug Raum da :D Dafür möchte ich gern allen danken, die mir das ermöglicht haben, vor allem meinem inneren Schweinehund, daß er in den entscheidenen Momenten lieber nach vergrabenen Knochen gesucht hat, statt mir dieses Abenteuer zu versauen... Ich hatte nämlich richtig Bammel vor der Reise, dem Fliegen, den vielen fremden Menschen, der fremden Sprache, den wilden, unberechenbaren Pferden, den giftigen einheimischen Tieren... und noch während der Bewerbung ein paar Haken geschlagen, es mir fast selbst vermasselt. Umso schöner, daß ich diese Erfahrung machen durfte. Und ich glaube ich habe sie für mich grandios gemeistert.

Wenn es das Leben irgendwann wieder mal so gut mit mir meint, komme ich zurück. Dann besuche ich alte Freunde, Planeto, Topaz, Yappa, Lakota, Halley, Lakida, Lumina... dann bin ich so gespannt wie ihr euch weiterentwickelt habt, was aus euch geworden ist, wie ihr euer Leben so lebt... vielleicht arbeiten wir dann wieder ein bißchen zusammen, oder erzählen uns einfach nur Geschichten. Bis dahin bin ich mir sicher, werde ich euch in den Pferden die mir in meinem Leben begegnen, immer wieder wiedererkennen... Machts gut und passt auf euch auf!!!

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Weitere Fortschritte

Heute führt es uns zuerst zum Trio Yappa, Topaz  und Planeto. Auf unsere Rufe kommt uns Yappa als erster entgegen. Julia begrüßt Topaz und beide machen sich sogleich wie selbstverständlich Liberty (ohne Halfter und Seil) auf den Weg in die Yard – Topaz ist jeden Moment ganz nah bei ihr, sie hat jederzeit die Möglichkeit zu gehen, zieht es aber vor bei Julia zu bleiben. Die beiden haben damit eigentlich ihr Tagesziel schon erreicht.

Dani und Julia trainieren mit Planeto weiter daran, dass er sich das Halfter frei anlegen lässt. Nach anfänglicher Action und einigen Lerneinheiten lässt er sich nun schön aufhalftern. Im späteren Verlauf gewöhnt Julia ihn noch an das Bareback Pad, so dass er es zum Schluss völlig entspannt auch auf dem Rücken liegen hat.  

Mit Yappa und Topaz machen wir heute ein paar gymnastizierende Übungen, wie Schulterherein auf der Geraden sowie aus dem Zirkeln heraus sowie die ersten Ansätze für das Kruppe herein. Yappa und Dani legen noch eine Reiteinheit ein und treiben in einiger Entfernung auch zeitweise ein paar Kühe vor sich her. Bei der Rückkehr in Richtung Yard schenkt er Dani sogar den letzten Abschnitt im Trab.

Zu guter letzt frage ich Yappa, ob er mir noch einmal ein „Komm zu mir“ im Trab oder Galopp geben möchte. Nachdem ich ihn wie ein Spielzeugauto aufgezogen habe, legen wir los und er schenkt mir nach einer kurzen Trabeinlage sogar noch ein paar Galoppsprünge zu mir her – ein total geniales Gefühl zu sehen und zu merken, wenn das Pferd unbedingt bei einem bleiben möchte und noch toller wenn es dann gespannt wie ein Flitzebogen in Aufrichtung auf einen zukommt.

Den Nachmittag verbringen wir bei Lakota, Halley und Lakida in dem wir einen gemeinsamen Spaziergang machen, wo das erste Mal alle Drei am Seil laufen.

Sabine

 

 

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Ein nachdenklicher Pausentag

Wir haben heute einen Tag Pause eingelegt und unter anderem über die Zukunft von Lumina nachgedacht. Es gibt verschiedene Überlegungen, wie es mit ihr weitergehen kann. Mehr dazu in Kürze.

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Der Vormittag

Heute begann unser Tag wieder bei Lumina. Ich bot ihr erneut eine freie Begegnung an, doch sie unterbrach diese wie immer bei einer Armlänge Entfernung. Eine vollständige Annäherung im freien Felde ist leider noch nicht möglich. Dabei merkt man aber deutlich, dass sie selbst mit sich kämpft und auch durchaus Interesse am Kontakt zu haben scheint. Sie wählt am Ende fast ohne Widerstand den Gang in den Pferch und kann dort Krauleinheiten für sich genießen. Ich kann sie am Halfter anfassen, wir können ihren Kopf hin-und herbewegen und sie hat sich sogar ohne Rückwärtsgang den Berührungen hingegeben. Es wirkt fast so, als fühlte sie sich in dem Pferch sicherer, denn nur dort hat sie bisher positive Berührungen durch den Menschen erfahren können. Sie hatte heute im Tagesverlauf erneut ein Seil an ihrem Halfter dran und konnte sich weiter daran gewöhnen. Es sind kleine Fortschritte, aber es verändert sich etwas bei ihr. Sie weiß in jedem Fall, dass ich im Allgemeinen keine Gefahr darstelle. Sie liest dabei jede Intention, die wir Menschen im Kontakt mit ihr haben. Kaum ist sie mit mir frei auf der Wiese und ich bin nur Gast, hält sie zwar viele Meter Abstand, hat sich aber heute erstmal genüsslich ins Gras gelegt, während ich sie unter den Bäumen beobachtete… Ähnlich empfindsam für Erwartungshaltungen, Gefühle und Druck sind natürlich auch die anderen Pferde.

 

Wir fuhren im Anschluss zu Lakota und den Fohlen. Sabine und Barbara haben mit Halley weiter Liberty erarbeitet und erste Führübungen gemacht. Halley hat sich zwar lebhaft,aber von ihrer guten Seite gezeigt. Barbara und Sabine gelang es super souverän und ruhig zu bleiben. Da hatte der wilde Floh keine Möglichkeit „ihre“ Menschen aus der Reserve zu locken. Lakota bekam von Julia und mir simultanes Kraulvergnügen und Daniela zeigte uns noch einige muskulaturlösende Grifftechniken. Lakota ist so feinfühlig, dass ich unsere Interaktion sehr aufmerksam wahrnehmen muss. Gleichzeitig wollten wir versuchen, ihn ein wenig aus seinem „Schneckenhaus“ heraus zu holen und haben ihm heute, statt anstrengender Aufgaben, auch den Ball zu spielen gegeben. Die kleine Maus Lakida erprobte mit Barbara erneut das Hufe geben während Julia und Sabine das Unterfangen unterstützten. Sie ließ sich schon viel besser ans Halfter nehmen und sie hat sich so sehr angestrengt, die tapfere junge Dame! Natürlich sprangen immer wieder tolle Schmusemomente für sie heraus!

Sonja

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Der Nachmittag

Nachdem Barbara und ich in der Mittagspause 3 Stunden lang eine Baum-freihänge-Liege gebastelt haben, begaben wir uns leider im Regen zu Topaz, Yappa und Planeto.
Sabine und Julia hatten schon ihre Mittagspause dort verbacht und mit den Dreien geschmust.
Julia arbeitete mit Topaz Liberty ohne Umzäunung. Was eine Leistung, mehrere Hektar Land standen ihr zur freien Wahl und Topaz entschied sich voll und ganz bei Julia zu bleiben.
Welch ein Geschenk. Auch Yappa beschenkte Sabine reich, weil er ihr in der Liberty einen Rollback erster Sahne schenkte, der vermutlich erste in seinem Leben. Sabine hat nun Blut geleckt. "Was ein Gefühl",  sagte sie. Mit beiden machten Julia und Sabine die Gymnastiktechniken, die ich am Vormittag an Lakota gezeigt hatte. Bei Topaz schien sich dabei ein Blockade im Rücken gelöst zu haben. Planeto und Julia haben ebenfalls eine mega gute Liberty am Seil hingegt. Man bedenke, dass entgegengesetzt zu allen anderen "normalen" Pferden für ihn Liberty am Seil die schwierigere Variante ist. Unser Ziel mit ihm, dass er sich ganz brav das Halfter anziehen lässt. Das ist für ihn die bisher schwierigste Übung. Außerdem haben alle Drei ganz brav ihre Wurmkur genommen.

 

Dani

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Ein ereignisreicher Tag

 

Unser Tag beginnt heute bei der wilden Lumina. Es wurde hin und her überlegt, wie wir es wohl schaffen, sie mit möglichst wenig Druck, Angst und schlechtem Gefühl dem Menschen gegenüber an einen Strick am Halfter zu gewöhnen. Schlussendlich wurde es "The Australian Way", welcher uns von Kevin als Vorschlag mitgegeben wurde. Lumina wurde der Strick also in dem Engpass angelegt - in welchen sie beinahe selbstverständlich hineinlief, nachdem Sonja ihr aber die Möglichkeit gegeben hatte, es in der Yard zu versuchen, und anschließend wird sie in die Yard entlassen - auf sich gestellt. Dies mag zuerst befremdlich klingen, weil es doch gefährlich sein kann, wenn sie auf den Strick tritt... Jedoch hat das Pferd selbst dann den Druck in 'den Hufen' und reißt nicht einen Menschen mit sich, der sich wenn sie los rennt voll dagegenlehnen muss und die Pferde dabei sehr oft hinfallen oder auch der Mensch sich böse verletzen kann. 

Und es lief ziemlich gut. Nach anfänglichem davonlaufen vor der Halfterschlange hat sie sich mit ihrer Situation befasst und genau festgestellt, wie sie Kopf und Körper koordinieren kann, damit sie nicht in Bedrängnis kommt. Ein sehr interessantes Erlebnis für uns alle und wohl die sanfteste Methode, die wir bei diesem kämpferischen Wildfang hätten anwenden können und noch dazu waren wir für sie nicht mit dem Druck verbunden, im Gegenteil, Sonja hat sie ja schlussendlich wieder zurück im Engpass davon befreit.

 

Während wir Zeit bei Lumina verbrachten, entdeckte Sonja eine Wasserschildkröte, die in ein Loch gefallen war aus dem sie nicht aus eigener Kraft befreien konnte. Wir beschlossen sie gemeinsam zum Fluss runter zu tragen. Sie streckte ihren kleinen Kopf und drei ihrer Beine heraus. Morgen schauen wir nach ihr.

 

Gleich anschließend ging es zu Topaz, Planeto und Yappa. Gemeinsam mit Dani übte ich mit Planeto Halfter an und aus und spielte etwas Liberty. Für meine Lieben zu Hause eine kleine Aussage, die ich wichtig für euch finde: "Wie geduldig Julia ist!" ;)

Als es dann um das Füße anheben ging, hatte der Kleine einen hengstigen Moment und wollte mal wissen ob wir das auch ernst meinen... Haben wir :). Aber zum Schluß hat er sich so prima die Hufe machen lassen, als wäre es ein alter Hut für ihn.

Mit meiner tollen Topaz habe ich auch wieder Liberty gespielt und einen schönen flotten Trab auf mich zu (von einer alten Lady ein schönes Geschenk) und ein sofortiges Kommen beim Indianer Jones Spiel nur auf das Rufen ihres Namens erhalten. Anschließend übten wir mit dem Pad und unserem selbstgebastelten Gitarrensack-Menschen ein paar Schritte zu gehen. Zum Schluß gab es eine sehr schöne Kuscheleinheit. Ich genieße ihr unglaubliches Vertrauen und kann es eigentlich auch kaum glauben, schließlich kennen wir uns noch nicht lange. In meinen Armen einzudösen und den Kopf dabei an meinen Bauch zu legen... Wenn ich einen Wunsch hätte, würde ich sie jünger werden lassen, sodass sie eine Reise nach Oberbayern auch gut verkraftet! 

Sabine und Yappa brachten auch Zunder in ihre Liberty und Sabine erntete Galoppsprünge auf sie zu, nachdem sie Yappa wie ein früheres Spielzeugauto mit Energie aufgezogen hatte. Sie bevorzugte es heute, bei der Liberty-Arbeit zu bleiben und nicht zu reiten, einfach weil das Gefühl nicht passte. Wie sich herausstellte alles richtig gemacht. Dani übernahm den Reit Part und musste Yappa nach einem Bocken ziemlich deutlich zeigen, was geht und was nicht. Und auf einmal lief auch alles wieder rund!

 

Nach einer kleinen Mittagspause führte der Weg zu den Fohlen und Lakota. Barbara arbeitete mit der kleinen Lakida daran, sich am Halfter führen zu lassen und die Hufe zu heben. Das hat die kleine Maus ganz toll gemacht, nicht einmal hat sie am Seil gezogen. Barbara und Sabine machten tolle Fortschritte mit Halley. Liberty klappte prima, sogar Indianer Jones machte sie einwandfrei mit. Zudem lernte Barbara ihr, die 'Blase' zu erkennen und begann das Kommando 'rückwärts' einzuführen. Sonja und Lakota verfeinerten ihre Liberty und genossen Zweisamkeit mit Kraulen und Schmusen.

Zum Abschluss des Tages zeigte uns Halley, wie mutig sie sich einem lila Gymnastikball gegenüberstellt - ein sehr lustiger Anblick für uns.

 

Julia

 
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Halley ist jetzt offiziell gezähmt

Heute morgen hatte ich Halley am Halfter und wir sind mit Lakota und Lakida ein Stück spazieren gegangen und haben dabei sogar die Weide verlassen. Sie hat nur ein einziges Mal kurz am Führstrick gerissen, den Rest der Zeit lief sie fast wie mein Pferdchen zu Hause brav am Halfter mit. Ab und an hab ich sie durch rückwärts laufen wieder Liberty angedockt, und sie folgte willig und brav wie ein Hündchen. Das war für mich eine total schwierige Übung, weil sie am steilen Hang mit dichten Grasbüscheln und anderen Stolperfallen statt fand. Dank Halley konnte ich sie prima meistern, wenn sie wirklich gewollt hätte, wäre ich wie ein Fähnchen hinter ihr hergeweht, wenn sie sich sich davon gemacht hätte. Ich bin jetzt viel trittsicherer :D

Auf dem Rückweg konnten wir das letzte Stück sogar voran gehen, sie ist mir brav gefolgt, obwohl Onkel Lakota hinter ihr zurück geblieben war.

Wieder zurück haben wir den gewaltigen Hufbock rausgeholt, vor dem so einige Pferde zu hause wahrscheinlich geflüchtet wären... Halley hat brav den Huf auf dem Bock abgestellt, und ich konnte sie raspeln ohne den Huf festhalten zu müssen, sie stand ganz allein. Links fiel es ihr etwas schwerer, ich bin aber absolut begeistert von der kleinen Maus, welch Vertrauen sie mir schenkt und wie fast selbstverständlich sie alles mit macht.

Lakida hat ebenfalls eine Vorderfußpediküre erhalten und hat das auch ganz brav mitgemacht. Dafür hat Julia sie in den Fohlengriff genommen und ich konnte dann an den Hufen arbeiten. Die Hinterfüße hat sie sogar etwas bereitwilliger gegeben als ihre große Schwester.

 

Danach waren wir wieder bei Lumina und haben ihr zusammen mit Kevins Hilfe im Pferch ein Stallhalfter angezogen. Das war sicher ein grenzwertiges, haariges Unterfangen und für alle Beteiligten nicht ganz ungefährlich, aber letztendlich ist es Luminas einzigste Chance, auf der Farm bleiben zu können - sie muss einfach nach unserer Abreise irgendwie händelbar sein, damit sie im Ernstfall medizinisch versorgt werden kann oder einfach nur von A nach B gebracht werden kann. Am Ende wird wie immer alles gut, und sie trägt ihr Stallhalfter. Ein Knotenhalfter wäre zu gefährlich, falls sie irgendwo hängen bliebe würde das nicht einfach so reißen wie das Stallhalfter.

Zufrieden sind wir über Mittag heim zur Farm gefahren und ich hab ein wenig unter dem großen, alten Eukalytusbaum die Einsamkeit gesucht, unter dem ich gerade diesen Text verfasst habe. Es ist herrlich hier im Schatten zu liegen, die Ereignisse des Vormittags an mir vorrüberziehen zu lassen und von unten in die gewaltigen Arme dieses ewig alten Zeitzeugens zu sehen. Nur das Rascheln im Gras hinter mir stört ein wenig meine Meditation... Hier gibts 3 Meter lange Schlangen, die deutlich flinker im Gras unterwegs sind als ich...

 

Sonja hat ihre Mittagspause bei Lumina verbracht, die mehrmals bis auf ganz wenige Meter an sie heran getreten ist, einfach weil sie völlig ohne Anspruch bei ihr im Gras gelegen hat.

Nachmittags sind wir heute erst um halb fünf wieder losgezogen, weil es unerträglich heiß war und es sich dann endlich zuzog und etwas Abkühlung versprach. Dann war es nicht mehr heiß, aber immer noch extrem schwül, so daß die Arbeit mit den Pferden so gar nicht leicht von der Hand ging. Umso schöner daß Topaz mit Julia mehrmals Liberty trabte, und einige Male fast im Galopp ansprang, um schnell wieder bei ihr zu sein.

Sabine entschied sich, Yappa zu reiten und hatte schnell ein Gefühl für die richtige Intensität der Hilfen, die er benötigt, und konnte ihn dann sogar einige Schritte mit gesenktem Kopf reiten. Topaz bekam noch schnell vor dem dunkel werden neue Füße. Eine völlig neue Erfahrung für sie, die sie souverän meisterte. Sie stellte sogar ihre Füße auf dem für sie recht hohen Bock ab, was ihr körperlich sicher einigermaßen schwer gefallen ist. Es war auch nicht viel zu tun, nach über zwanzig Jahren etwas rund feilen, fertig. Phänomenal, diese Füße!

Dani hat mit heute Planetos Füße angehoben und die Vorderfüße sogar gefeilt und das ohne ihm am Seil zu haben. Das gelang sehr gut, weil Julia ihn vorn mit dem Gummistriegel abgelenkt hat. Planeto möchte immer gern Fellpflege zurück geben, weshalb wir ihm eine Wurzelbürste anbieten, bevor der Dani ein Stück von der Hose fehlt.

Ein bißchen mach ich mir Sorgen, wenn ich wieder die Pferde zu Hause bearbeite... Ob meine Toleranzgrenze daheim dann sinken wird, nachdem ich die "richtigen" Wilden erlebt habe?? So manch einer zu Hause führt sich um ein vielfaches wilder auf, als die wilden Wilden hier.

 

Barbara

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Gruppenfoto

Julia, Sabine, Barbara und Sonja
Julia, Sabine, Barbara und Sonja
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Geschenke

Heute morgen starteten wir etwas früher als sonst und fuhren zu Jenny, einer rüstigen 70jährigen herzlichen Frau, die eine Art Auffangstation für Tiere verschiedenster Art ist. So zieht sie beispielsweise verwaiste Kälbchen mit Ammenkühen oder Kängurus groß und beherbergt etliche Pferde, Enten, Gänse, Hühner, Hunde etc. auf dem Terrain rund um ihr Haus. Um ein paar Melkerfahrungen reicher lud sie uns danach in ihr Haus ein und zeigte uns ein paar Bilder aus den Pferde-Erlebnissen ihrer Jugend. Zum Abschluss machte sie mit uns noch eine kleine Offroad-Spritztour über die Weiden, worauf wir uns spaßerfüllt und mit guter Laune auf den Weg zu Yappa, Topaz und Planeto machten.

Etwas war heute anders: Yappa ließ sich heute von mir aufhalftern ohne sich beim Anblick des Halfters wie bisher mit angelegten Ohren wieder von mir zu entfernen, ein schönes Gefühl.

Dani konnte heute bereits wieder ihre Hand einsetzen und begann mit Planeto die ersten Libertyansätze zu vertiefen.

 

Topaz & Julia zeigten abermals ihre starke Verbindung in der Liberty z. B. beim Indiana-Jones-Spiel zueinander und so kam es, dass beide auch nach der getanen „Arbeit" im Schatten gemeinsam ein Päuschen machten und Topaz sich völlig tiefenentspannt nahezu in Julias Schoß wog und die Krauleinheiten sichtlich genoss.

 

Yappa und ich arbeiteten heute ebenfalls weiter Liberty ohne Seil.

Beim Folgen im Schritt konnte er sich wieder ein Stück mehr entspannen und folgte mir oft mit abgesenktem Kopf. Auch das Indiana-Jones-Spiel klappte besser als am Vortag - Yappa war aufmerksam bei mir und kam auf Abruf.

Selbst als in einiger Entfernung ein Helikopter seine Runden zog und Yappa’s Aufmerksamkeit zu Schwinden drohte, konnte ich ihn wieder auf mich fixieren und er folgte mir als Krönung im flottem Trab.

Ein grooooßes Geschenk von ihm, wenn man bedenkt, dass er als Araber-Quarter-Kaltblut-Mix eher zu gemütlichen Sorte zählt, er vor einigen Tagen in eine neue Herde mit einem Hengst gekommen und normalerweise der Herdenchef ist und zudem wir uns erst seit einigen Tagen kennen.

 

Lumina, die wilde ängstliche Stute machte heute intensive Bekanntschaft mit direktem Kontakt durch die menschliche Hand. In der zweiten Stufe und in Vorbereitung auf das Aufhalftern zeigten Dani, Sonja und Barbara, dass die Berührung mit dem Halfter ebenfalls nichts Schlimmes ist.

 

Den Nachmittag verbrachten wir alle am Strand und gönnten auch uns nach den tollen Ergebnissen mit den Pferden eine kleine Verschnaufpause.

 

Tag für Tag verstärkt sich mein (Bauch-)Gefühl und ich mache mir in der jeweiligen Situation weniger Gedanken, wodurch die Resultate mit Yappa immer besser werden.

Weniger ist doch oft mehr ... und alles was uns die Wildpferde zurückgeben, sei es noch so ein kleiner positiver Fortschritt, betrachten wir als Geschenk.

Bei uns ist quasi jeden Tag Weihnachten.

 

Sabine

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Die wilde Seite

Der heutige Tag begann zunächst mit einem Abschied. Wir mussten Doro, einer Freundin von Kevin aus Sydney, die uns in den letzten Tagen begleitet hat, leider schon verabschieden. Es war ein trauriger Start in den Tag, da wir sie gerne noch bis zum Ende bei uns gehabt hätten.

 So zogen wir also mit gemischten Gefühlen los zu Yappa, Planeto und Topaz. Während Planeto heute auf dem Zuschauerplatz saß, durften Yappa & Sabine ihr Liberty vertiefen. Dabei zeigte sich bereits die feine Verbindung, die zwischen den beiden entstanden ist. Yappa’s Fokussierung auf Sabine war nochmal sichtbar intensiviert und bald schon ließ er sie kaum noch aus den Augen. Danach begegneten sich Topaz & Julia - zunächst ebenfalls in der Liberty, später mit weiteren (Vor-)Übungen aus dem Bereich des Reitens. Topaz gestattete erneut das Pad aufzulegen und ließ verschiedene Formen des Aufsteigens zu. Sie gestattete mehrfach wenige Schritte mit Julia auf ihrem Rücken. In der Bewegung wurde aber auch einmalig ihre wilde Seite deutlich, denn sie buckelte los. Julia schaffte es sicher abzuspringen und blieb vollkommen unversehrt. Leider verbrannte sich Daniela dabei an der Hand, so dass wir erstmal zurück zur Farm fuhren. Im Verlauf des Tages konnte sie sich glücklicherweise gut erholen. Wir haben alle gemeinsam überlegt und vorbereitet auf welchem Wege mit Topaz weitergearbeitet werden kann und der Schrecken des Momentes ließ wieder etwas nach. Wieder einmal wurde einem bewußt, welch feine Kommunikation mit (wilden) Pferden besteht und was alles zu berücksichtigen ist.

 

Nach unserem Stopp auf der Farm, ging es nachmittags weiter zu den Fohlen und Lakota. Lakida, der kleine Wildfang, konnte mit Barbara ihre Halftererfahrungen vertiefen. Halley zeigte sich im ersten Libertykontakt und mit beiden wurde weiter am Thema „Hufe geben“ gearbeitet. Halley ließ sich von Barbara sogar schon die Zehe mit der Hufzange kürzen. Lakota erhielt von mir während dessen einfach viel positive Zuwendung, da wir uns erstmal kennenlernen mussten.

 

Nach nun 5 Tagen Pferdetraining, zeigte sich bei uns allen heute ein Stück Erschöpfung, so dass wir den weiteren Tag pferdefrei machten und statt dessen Bücher, Spaziergänge oder Kängurubegegnungen genossen. Sabine und ich haben in der Zeit einen Ausflug zu Lumina unternommen und mit ihr auf der Weide erwartungsfreie Zeit verbracht. Die wilde Stute hat sofort gespürt, dass wir nichts von ihr wollten und ist uns auf der freien Wiese entgegen gekommen, statt sich wie sonst schnell zu entfernen. Natürlich kam sie nicht bis zu uns ran, aber sie entschied sich immerhin in einem gewissen Radius um uns herum zu grasen. Sie zeigte sich dabei ruhig und entspannt, was bisher in solch großem Terrain noch nicht geschehen war.

Sonja

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Dutzi Dutzi

Heute haben uns einige Wolken am Himmel Schatten gespendet und so konnten wir fast den ganzen Tag bei den Pferden sein. 

Jede Frau hat sich heute schwerpunktmäßig auf ein Pferd eingelassen und die Ergebnisse sprechen absolut für sich. Die wilde Lumina macht große Vertrauensfortschritte mit Sonja. Yappa spielt Indiana Jones in der Liberty mit Sabine zeigt sich total entspannt und bleibt auch ohne Seil frei voll dabei. Topaz fasst totales Vertrauen zu Julia, sogar so sehr, dass Julia auf ihrem Rücken sitzen darf, auch sie bleibt frei gern bei Julia. Topaz ist über zwanzig und wurde noch nie geritten. Barbara fand ja schon vor einigen Tagen den Zugang zu Lakida, ihre Fingernägel sind scheinbar von besonderer Güte. Mit dem Fohlengriff konnte Barbara Lakida bewegen und gemeinsam konnten wir schon ihre Hufe aufheben. Ja und ich habe mich heute mit Planeto einen Schritt voraus gewagt und musste ihn heute doch recht deutlich in die Schranken weisen, da sein Selbstbewusstsein doch etwas über sein Stockmaß angeschwollen war. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, ich konnte ihm am Seil dazu bringen einem Gefühl zu folgen und er machte brav mit. 

 

Doch die Bilder sprechen für sich...

 

Ach ja,.. dutzi dutzi... das ist ein Insider, der für 5x Bauchmuskelkater sorgte. Die Überschrift musste einfach sein. :) 

Bis morgen

 

Eure Dani

 

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Lumina lernt uns besser kennen

Ein ereignisreicher Tag geht zu Ende...

schon in den Morgenstunden ist es spürbar wärmer als in den Tagen zuvor - kein Lüftchen regt sich und wir sind ein tolles Fliegenfutter. Unser erster Weg führt uns zu Yappa, Topaz und Planeto, die uns bei Eintreffen schon entgegenkommen. Nachdem Planeto fast von selbst in die Yard gelaufen ist, ging's für ihn auch gleich darin los. Scheinbar hatte er jedoch bereits über Nacht genug Dominanzgespräche mit Yappa geführt und war sehr zugänglich und aufmerksam. Feine Hilfen reichen aus, um ihn rückwärts zu schicken - folgen, putzen und aufhalftern klappen nach kurzer Zeit.

Auf dem freien Feld üben wir mit Topaz und Yappa Liberty. Schon nach kurzer Zeit folgt bei Topaz der nächste Schritt, zur Vorbereitung auf das Reiten: sie lernt nach anfänglicher Aufregung völlig entspannt das gegurtete Barebackpad zu tragen!

Yappa erweitert seine Kenntnisse um das "Folge mir" im Trab. Danach bekommt er noch eine wundervolle Pediküre von unserer Fachfrau Barbara - eine körperliche Höchstleistung bei diesen Temperaturen und eine tolle Leistung von Yappa.

 

Zur Abkühlung ging's zum Blackhead Beach. Ein schöner Strand mit toller Aussicht, die auf einmal wie aus dem Nichts noch viel genialer wurde: Direkt vor unserer Nase spielte eine Gruppe von mindestens 7 Delfinen in den Wellen! Sie surften direkt auf uns zu! Was für ein Anblick und was für ein Glück im richtigen Moment am richtigen Ort zu sein.

 

Nach diesem herrlichen Ausflug besuchten wir wieder die Stute Lumina. Heute konnten wir die Distanz zu ihr weiter verringern und sie war weitaus entspannter in unserer Nähe. Wieder haben wir ihr gezeigt, dass Berührung etwas Schönes sein kann und haben unsere Hände als Bürsten eingesetzt. Durch Schnauben, Kauen und Absenken des Kopfes zeigt sie uns, wie ihre Anspannung abfällt. Das war ein guter Moment, um sie mit der Weide und ihrem Päckchen Heu zu belohnen.

 

Ein für alle sehr anstrengender aber auch schöner und ereignisreicher Tag geht zu Ende...

 

Sabine & Julia

 

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Happenings

Auch heute schreibt euch Sonja: Am Morgen haben wir Yappa zu seiner Mutter Topas und dem kleinen Hengst Planeto gebracht. Das war ein schöner Spaziergang- für Daniela ein Spazierritt!- und ein energiegeladenes Aufeinandertreffen. Doch am Abend hatten sich die drei recht gut schon zusammengefunden.

Junghengst Planeto und selbstbewusster Herdenchef Yappa treffen aufeinander. Wilde Kämpfe und Verfolgungsjagden liefern uns starkes Kino.

Halley hat sich heute schon frei aufhalftern und festhalten lassen. Auch Hufe geben hat sie lieb gemacht. Lakota zeigt wie gut er schon in Liberty ist. Lakida fordert ihre Fingernagel-Wellness-Session regelrecht ein.

Nach einem Poolnachmittag, besuchten wir ein im Herbst durch Dani gerettetes Araberfohlen, ehemals mit dem Namen Hubble, nun Omah genannt. Wir konnten Dani bei einer Unterrichtseinheit dort zusehen, was wieder sehr spannend war. (An dieser Stelle ganz liebe Grüße an MAMI-Nadja. Es geht "Hubble" bestens.

Danach ging es wieder zu Lumina, der noch sehr wilden Stute. Diesmal sind wir deutlich weiter vorangegangen als gestern. Lumina hat uns bereits beim Reintreiben in den Paddock gezeigt, dass sie das gestern Gelernte gut verstanden hat. Sie bot uns auf freier Strecke immer wieder an stehen zu bleiben und uns anzusehen, anstelle weiter wegzulaufen. Ich hatte das Vergnügen nach Daniela ebenfalls mit ihr intensiver in Kontakt zu gehen. Es war ein Tanz aus Spannung, Entspannung und Verstehen. Am Ende akzeptierte sie den Menschen wiederholt in Armreichweite und Daniela’s Hand berührte einen kurzen Moment ihre Nase- ein sehr besonderer Moment…Auf einem kleinen Umweg, getrennt durch einen Zaun, war es dann auch möglich sie zu berühren, was mit Ehrfurcht geschah. Es ist kaum zu übersehen - diese Stute hat mich im Herzen ergriffen - eben, weil sie genau in dieses schaut. Sie sieht jede Intention, jeden Gedanken, jede Regung, jedes Gefühl… 

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Der erste Kontakt mit der wilden Stute

Heute darf ich, Sonja, meine ersten Erlebnisse mit Euch teilen. Als kleine Ergänzung zu gestern sowie als Überleitung zum nächsten Tage, beginne ich mit unseren Erlebnissen des Montag Nachmittags.

 

Wir hatten gestern die Ehre Kontakt mit der noch sehr wilden Stute „Lumina Stellaris“ aufzunehmen. Was soll ich sagen? Es war einfach bewegend! Wir wollten ihr zunächst vermitteln, dass sie den Druck unserer Person kontrollieren kann, indem sie sich uns mit dem Kopf zuwendet. Sie trat unglaublich fein in Kommunikation und schenkte uns zum Abschluss zwei Schritte auf uns zu. Diese wilde, bereits ältere, Stute zu spüren, hat mein Herz berührt und mich bis in die Nacht begleitet.

Im Anschluss ging es zu Lakota und den beiden jungen Damen. Noch am Vormittag zeigte Halley ihre wilde Seite, so dass unser Plan einfach darin bestand, alle drei gemeinsam in einem Paddock zu sammeln und mit positiven Erfahrungen zu versorgen. Dabei war eine silberne Futterschüssel unser großer Helfer… J Wer hätte das gedacht- nach kurzer Zeit waren die weiblichen Fingernägel viiiieeeel spannender, sowohl für die kleine Lakida, als auch Halley und Lakota. Erste Berührungen, Kraulen und Freude dabei- es hätte nicht besser laufen können.

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Halley darf mit ihrer kleinen Schwester spielen

Auch dieser Eintrag stammt aus Barbaras Feder: Heute morgen haben wir ausgeschlafen (auch weil der Wecker im Handy ja nicht ging...), Sabine und Julia waren schon mit Daniela bei den Pferden. Wir sind dann alle zusammen noch einmal hin, um einen Spaziergang über die Farm zu machen und haben Yappa und Halley von ihrer Mutter Lumina Stellaris weg zu bringen. Lumina ist noch ganz wild und scheut noch den Kontakt zum Menschen, läuft sofort davon. Sie animiert Halley, es ihr gleich zu tun. Und da sie eigentlich schon sehr mutig und zugewandt ist, zieht Halley heute in eine neue Herde um. Unterwegs hat sich Daniela irgendwann von Yappa tragen lassen, nach einem viertel Jahr ohne Menschenkontakt und einer Erfahrung vom geritten werden von insgesamt einer knappen Stunde. Yappa war sehr gelassen und brav unterwegs, obwohl wir Zweibeiner seeehr langsam und nur mit Pausen über die Hügel gekommen sind.

Halley lief frei mit uns mit und hatte keine wirklichen Berührungsängste, wurde unterwegs sogar immer ein bisschen frecher und hatte sichtlich Spaß an der Aktion. Wir haben es auf eine andere Koppel gebracht, auf der auch ihre Schwester Lakida steht und waren dafür schon einigermaßen lange unterwegs. Die Farm ist groß... Und groß heißt hier auch groß... Wir hatten dann noch Danielas Vertrauen, Yappa allein auf einen anderen Paddock zu bringen, damit er morgen auf eine andere Yard umziehen kann. Danach sind wir wieder über die Hügel zur Farm zurück gelaufen, das war unser erster Kontakt mit den "Wilden". Ich freue mich auf die weitere Zeit und will versuchen alles ganz tief in mich aufzunehmen. Danke Universum, daß ich dabei sein darf :D

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Die Ankunft

Ankunft auf der Farm. Wir hatten eine relativ flotte Fahrt vom Bahnhof bis hierher, vorher herrschte noch ein heftiger Sturm der einiges von den Bäumen auf die Straße beförderte. Zusammen mit der Erschöpfung von der Reise, dem Verkehr auf der "falschen Seite", dem ein oder anderen Ausweichmanöver wegen Ästen auf der Straße gab es eine Fülle an Reizen, die aber direkt nach Ankunft auf der Farm durch die Überwältigende Schönheit der Landschaft neutralisiert wurden. Ich hoffe, daß die Fotos wenigstens ansatzweise vermitteln können, welche Erhabenheit hier von der Landschaft ausgeht. Es ist ein bisschen heilig hier, und die zwei Buddhafiguren, die ich hier gesehen habe, hätten kein besseres Plätzchen finden können. Wer sich etwas erden muss, setzt sich einfach an die Füße der Hügel, nimmt die Energie auf, die hier fließt und fließt einfach erdverbunden mit. Ich spüre, daß dies ein Fleckchen Erde sein wird, welches mich tief berühren wird. Und es schon tut. Die Nacht spielt eine bunte Musik unbekannter Mitwesen, der Mond scheint so klar und hell, daß es keine Lampe braucht.

 

Wegen dem Sturm ist Stromausfall und es gibt auch kein Wasser, alle Handys verabschieden sich nach und nach und wir merken, wie blank wir ohne unsere selbstverständlichen Gewohnheiten wie Telefon oder Toillettenspülung sind. Wir Mädels sind allein auf der Farm und könnten jetzt niemanden erreichen. Gefürchtet hab ich mich nicht, geborgen im Schoß der Mutter Natur. Und unter lieben Menschen.

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2014: Zurück bei den Wilden

Ich kann euch gar nicht beschreiben wie wundervoll es ist Lakota und meine Wildpferde wieder zu sehen. Nichts haben sie vergessen. Sie kamen gleich auf mich zu. Neugierig und zugewandt. Alle sind wohlauf und haben sich trotz der schlimmen Dürre gut entwickelt. Seht selbst.

Ab Montag gibt es täglich einen neuen Blogeintrag.

2013

In die Freiheit entlassen

Kevin und ich entschieden am letzten Tag, dass wir Yappa, Lakota und Halley ans andere Ende der Farm umziehen, dort wächst leckeres Gras und es sind steilere Hänge. So können Halleys Muskeln sich ideal entfalten. Bei jedem meiner Besuche hier auf der Farm gelingt es mir wenigstens einmal Kevin aufs Pferd zu bewegen. Bisher ritt Kevin immer Lakota und ich meinen Jasper, der jetzt nicht mehr unter uns weilt. Gestern ließ ich Kevin erneut Lakota reiten und selbst ritt ich Yappa, während Halley einen riesen Spaß daran hatte frei mit uns mit zu laufen. Sie fand es offensichtlich extrem lustig Yappa immer wieder in den Po zu zwicken und dann voraus zu laufen, so nach dem Motto: "komm, fang mich". Der gute Yappa bewies jedoch echte Nervenstärke. 

Obwohl dies erst der 2. Ausritt in diesem Leben war, ließ er sich die ganze Zeit kontrollieren und das ohne Zügeleinwirkung. Mit leichtestem Druck am Schenkel lässt er sich lenken. Auf Stimme und "bubble" lässt er sich verlangsamen und stoppen. Sogar den Kopf senkt er schon auf die leiseste Anfrage. 

Nach nur zwei Wochen Training ist ein richtiges Reitpferd aus ihm geworden und dass obwohl ich ihn erst vor drei Jahren gezähmt habe und seither nicht wirklich was mit ihm gemacht wurde. Ich bin unendlich stolz auf ihn. Natürlich auch auf meine super Mädels / Assistenztrainerinnen, die ihn in den letzten beiden Wochen zu einem so tollen Pferd gemacht haben.  Auch Kevin ist unheimlich glücklich ein neues Reitpferd beschert bekommen zu haben und dies ohne dass es so geplant gewesen wäre. Was ein Abschluss zu den besten zwei Wochen!

I might be leaving, but I will always be here and I will definitely be back!

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Happy end

Heute soll unser Blog mit der Geschichte von Hubble, dem kleinen Araberwaisenkind enden. Nadja wird sie euch erzählen, denn sie ist seine Adoptivmama für die zwei Wochen gewesen: Als wir ihn das erste mal sahen kam uns nur ein bemitleidenswertes 'auweh' über die Lippen. So krumm und so schief mit einem dicken Blähbauch auf seinen staksigen Füßchen. Die ersten Annäherungsversuche liefen sehr gut, da sein Fell überall zu jucken schien, hatten wir mit unseren Berührungen ein leichtes Spiel. Schnell genoss er unsere Streicheleinheiten und wir nutzten dies um seine Hufe hoch zu heben und um ihn an sein erstes Halfter zu gewöhnen.

Leider war zu diesem Zeitpunkt klar, dass Hubble nicht auf der Farm bleiben konnte und seine Zukunft ungewiss zu sein schien. Wer würde sich so einem Pferdchen annehmen wollen, das wohl nie ein richtiges Reitpferd werden würde und dem schon von Anfang an die Vorraussetzungen genommen wurden, gesund heran zuwachsen. Am liebsten hätte ich ihn zusammengerollt und in meinen Rucksack gepackt :-(

Unser Ziel war es nun, ihn so gut wie möglich halfterführig zu machen, seine schlimmen Hufe zu bearbeiten und die Nähe der Menschen zu dulden, ja sogar zu suchen. Hubble hat unfassbares Glück....!

Es tatsächlich liess sich jemand finden der ein Pferd zum pflegen und umsorgen aufnehmen würde! Eine Bekannte von Kevin und ihre kleine Tochter werden für Hubble noch ein Plätzchen in ihrer Herde  haben. Als sie Hubble besuchten zeigte er sich vorbildlich. Er stand lieb auf seinen frisch gepfeilten Hüfchen, lies sich das Halfter überziehen als hätte er nie etwas anderes getan und genoss die massierenden Hände seiner neuen Besitzerin. Jetzt steht ihm nichts mehr im Wege doch noch ein stolzer Araber zu werden!

Heute haben wir den Flo problemos verladen bekommen und ihn in sein neues zu Hause gefahren. Überglücklich ein fünftes Pferdeleben gerettet zu haben, winken wir ihm hinterher. 

 

Für uns alle waren es wunderbare 2 Wochen voller Freude, Abenteuer und Entwicklung. Weder wir noch die Pferde sind dieselben wie zuvor. Schöner hätte es einfach nicht sein können!

Danke Universum!

 

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Brumby Hufe & Bullenhörner

Heute steht erneut Rinderarbeit an. Früh am Morgen fahren wir mit den Motorrädern zur Yard. Ich helfe Kevin die Rinder zu sortieren und in die Enge zu treiben, wir sind ein eingespieltes Team. Die Mädels schauen von draußen zu. So ein ausgewachsener Bulle, würde einen über den Haufen rennen, wenn man sich falsch bewegt.

Die eigentliche Arbeit ist Männersache und ein enormer Kraftakt. Die spitzen Hörner müssen gekappt werden, damit die Rinder einander nicht ernsthaft verletzen können. Da das Blut dabei nur so spritzt, hier lieber ein Foto vom Vorgang ansich.

Nach dem Gemetzelfilm brauchen wir eine Schnulze ;). Ich fange Lakida ein und wir schmusen mit ihr, ziehen ihr die Zecken aus der juckenden Mähne, sie genießt unser aller kratzenden, kraulenden Hände sehr. Eine richtige Schmusemaus.

Da ich nicht möchte, dass ihre Hufe solche Fehlstellungen ausbilden wie die von Hubble, feile ich ihre Hufe. Die Vorderhufe kann ich direkt bei ihr am Körper machen. Die Hinnterhufe mache ich durch den Zaun hindurch, weil ich ihr das Festhalten im Freien ersparen möchte. Sie macht super lieb mit und ich muss ihr gar nicht viel Horn wegraspeln.

Halley ist heute vormittag zum 3.mal am Seil und wir wagen es ihr die Hufe zu machen. Sie macht absolut selbstverständlich mit, als wüsste sie, dass sie danach besser laufen kann. Als ich sie vom Halfter ab mache, folgt sie mir unglaublicherweise Liberty überall hin, obwohl wir das zuvor nicht mit ihr gemacht hatten. Das  bisschen führen üben am Seil hat genügt, dass sie sofort verstand, was ich von ihr wollte. Beziehungsweise hat sie das Angebot dazu gemacht. Uns allen stand der Mund offen. Unglaublich welche Fortschritte in so kurzer Zeit möglich sind. Planeto ist heute auch wieder einen Schritt weiter gekommen. Eine von uns kann ihn halten und führen während eine andere ihn am ganzen Körper abstreicht. 

So langsam kommt Abschiedstimmung auf. Gerade jetzt aufzuhören ist für uns alle sehr sehr schwer. Bei allen Mädels sind enorme Veränderungen wahrnehmbar, Jede für sich hat sich extrem verbessert und weiterentwickelt. Ich würde jetzt alle von Ihnen mit meinen Pferden jederzeit bedenkenlos arbeiten lassen. Sie sind herzlich eingeladen jederzeit zu den Brumbies zurück zu kehren und sich mit Ihnen auseinander zu setzen. Schon morgen werden wir die Brumbies in die Freiheit zurück gehen lassen. Sie dürfen sich auf Kooloombakh (übersetzt: Ein großer Batzen vom Paradies), Kevins Farm, frei bewegen. Planeto darf Papa werden. Lakida darf auf fruchtbaren Land aufwachsen, nicht wir die anderen Drei der Brumbies immer nah am Hungertod. Alle acht Pferde haben massive Fortschritte gemacht. Wenn wir jetzt noch eine Woche mehr hätten, denken wir alle... 2014 wird sich die Geschichte fortsetzen. Aber für morgen haben wir erstmal noch eine riesen Überraschung für euch alle.

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What a day.

Heute beginnt zumindest mein Tag extrem früh. Um kurz vor sechs verlasse ich "meine" Cabin auf dem höchsten Berg der Farm um gemeinsam mit Kevin und Jeanette ab sechs Uhr 230 Rinder zusammen zu treiben. Ein überwältigender Sonnenaufgang mit dem Tal in den Wolken lässt mich kurz meine Fahrt auf dem Crossmotorrad stoppen um dieses Bild zu machen. 

Die Mädels schlafen aus und kommen auf 9 Uhr in dieYards, wo wir die Kühe schon fertig sortiert haben. Nadjas Traum und Wunsch geht in Erfüllung, sie darf bei der Kastration der Jungbullen helfen. Ihr Kommentar danach: "Nun bin ich auch Vegetarierin". Aus ästhetischen verzichte ich auf die Darstellung des beschriebenen Aktes.

Nach fünf Stunden Rinderarbeit muss ich einfach aufs Pferd und bringe dem frisch eingerittenen Yappa bei den Kopf in eine vertikale Stellung zu nehmen. Er lernt das blitzschnell, ist super fein und lässt sich auch von den Mädels genauso darum bitten. Held des Tages Nummer 1. Im Anschluss daran entscheide ich, zu schauen, ob auch Lakota darauf gut anspricht, auch wenn ich ihn eigentlich schon in Rente geschickt habe. Auch er ist nach anfänglichem Zögern super fein.

Heldin des Tages Nummer 2 ist Halley, die ich heute morgen zum ersten mal ans Seil genommen habe. Nach einem ersten Widerstand macht sie ihre Sache super. Ich kann sie bewegen und überall anfassen. Ich bin ihr großer Fan, aber die Mädels auch. Es verschlägt uns den Atem. 

Held des Tages Nummer 3. Auch Planeto lässt sich nun aufhalftern und war hete das erste Mal am Seil. Wenn wir bei ihm auch einen völlig anderen Weg gegangen sind wie mit Halley, weil die beiden vom Charakter her nicht unterschiedlicher sein könnten, so ist doch das Ergebnis ein sehr ähnliches. Wir beschließen am Abend anzustoßen, was uns dann aber nicht vergönnt ist, doch dazu später mehr.

Nachdem wir den Mittag in pralller Sonne am Pool verbingen fahren wir noch einmal zu Halley und wiederholen den Schritt von heute morgen. Ich bitte Jasmin und Nadja, die mit ihr gearbeitet haben nun gemeinsam mit ihr zu arbeiten und ihren Huf aufzuheben. Vielleicht wird es uns doch noch möglich sein vor unserer Abreise am Samstag ihre Hufe zu bearbeiten. Als wir am Abend zum Haus zurück kehren, kommt mir Oliver, Kevins Sohn entgegen gelaufen und sagt: "Dani, i need your help, Dad isn't here. There are cows on the road". Ich schnappe mir kurzerhand Ines, die auch schon viel Rinderarbeit gemacht hat und einige Peitschen und Sticks und wir rasen los, um einen schlimmen Unfall zu verhindern. Es gelingt uns gerade noch so vor der völligen Dunkelheit die Rinder sicher wieder auf die Farm zu bringen. What a day!

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Eigentlich wollte Heike sich nur hinter einem Baum verstecken

Planeto lernt immer mehr. Heute: Verstecken spielen. Eigentlich wollten wir Topaz, Planeto und Hubble in die Yard bringen, um mit ihnen zu arbeiten. Als Planeto uns (und den Hafer) entdeckt, kommt er uns entgegen und folgt dem gelben Eimer. Da Topaz und Hubble auf sich warten lassen, will ich mich hinter einem Baum verstecken, um Planeto und Jasmin vorbei zu lassen und anschließend Topaz einzufangen. Zunächst sieht es so aus, als ginge der Plan auf, Planeto hat nur Augen für den Hafer. Auf Höhe des Baumes wendet er plötzlich ab, umrundet den Baum und streckt mir die Nase entgegen, ganz nach dem Motto „Hab dich!“. Den Hafer lässt er kurzfristig links liegen und wir gehen gemeinsam Liberty Richtung Yard. Schön, wenn ein Wildpferd nach so kurzer Zeit die Gesellschaft von uns Menschen doch ein wenig zu schätzen weiß und dafür sogar den Hafer vergisst!

 

Hubble hat sich heute von Dani richtig die Hufe machen lassen, als hätte er die ersten vier Monate seines Lebens nichts anderes gemacht, ohne festhalten, ohne ziehen und zerren. Kaum war der erste Hinterfuß fertig, hat er den anderen schon hingehalten, als wollte er sagen „Hier bitte auch noch!“. Er ist wohl derjenige, der am schnellsten gemerkt hat, dass das was wir mit ihm machen ihm nur gut tut. Nach der Pediküre hat er sich viel freier bewegt.

Halley hat heute das Halfter zum ersten Mal ganz angehabt und sie ist völlig cool dabei. Wahnsinn, wie sie sich total gewandelt hat.

 

Was mir die Reise insgesamt bisher gebracht hat? Ganz viel! Ich konnte einen wunderschönen Flecken Erde kennenlernen und mich hier fast wie zuhause fühlen. Durch die Arbeit mit den unberührten Pferden hier, durfte ich wahnsinnig viel lernen. Sowohl beim Zuschauen als auch beim selbst ausprobieren. Z.B. wie wichtig eine klare Körpersprache ist, und auch wie wenig es normalerweise (bei nicht desensibilisierten Pferden) braucht, um zu erreichen, was man vom Pferd möchte. Auch über mich selbst bzw. für mich selbst kann ich viel mitnehmen, z.B. mutiger und konsequenter sein zahlt sich aus. Danis Konzept verinnerliche ich so langsam, und die Reise hat mich darin bestärkt, dass ich diesen Weg, den thenaturalway, gehen möchte. Die Pferde reagieren einfach so toll und selbstverständlich auf diese Methode, dass dies einfach der (für mich) richtige Weg sein muss. Und nicht zuletzt habe ich ein paar tolle Mädels (besser) kennengelernt und hoffe, auch nach der Reise noch mit ihnen in Kontakt zu bleiben, auch aber nicht nur um sich über die Arbeit mit den Pferden auszutauschen.

So what’s the plan for tomorrow? There is no plan! (Auch etwas, das ich gelernt habe – einfach nehmen, was der Tag und die Situation so bringt! J )

 

Die Heike

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Eine Braut für Planeto

Da unser guter Planeto seine 2 jährige Weggefährtin Halley besteigt, haben wir entschieden die beiden zu trennen. Noch einen Brumbynachwuchs möchte ich so schnell nicht. Derzeit haben wir 3 Herden an verschiedenen Orten auf der Farm verteilt, heute haben wir die Herden neu gemischt.

Planeto darf Topaz decken und damit die Eigenzucht der Farm fortsetzen. Dazu musste er Lakota folgen, den ich über die Nachbarfarm, durch ein Reservat hindurch und über die Strasse voraus ritt. Kevin folgte uns auf dem Motorrad um die Strasse kurz sperren zu können. Sowas ist hier normal. Womit wir leider nicht gerechnet haben, dass es an der Strasse am Zaun des Nachbarns eine rossige Stute geben würde, von der Planeto sich nicht mehr trennen wollte. Nachdem wir ein Dutzend Autos angehalten haben, konnten wir ihn in einer doch recht turbulenten Aktion auf die richtige Farm geleiten. Nun ist er mit Topaz und Hubble zusammen.

Auf dem Rückweg nehmen Ines und ich Yappa mit zurück. Er soll mit Lakota und Halley zusammen eine neue Herde bilden. Zunächst führten wir ihn durch das Reservat, als wir dann auf sicherem Gelände waren wagten wir den Schritt ihn zu reiten. In den letzten Tagen haben wir sehr viel mit ihm gearbeitet. Gestern ließ er sich nur mit den Sticks lenken und stoppen. Auf dem ganzen Weg nach Hause musste Ines nicht einmal die Zügel anfassen. Sie stoppte ihn immer wieder unabhängig von Lakota und lenkte ihn eigenständig, ebenfalls ohne Zügel. Was eine Riesenfreude ein neues Reitpferd zu haben, das schon jetzt so fein zu reiten ist, wie kaum ein anderes Pferd. 

Der aufmerksame Leser hat bemerkt, dass Halley 2 Stunden alleine bleiben musste. Um zu verhindern, dass sie sich verlassen fühlt und auch um die Bindung zu stärken entschieden wir, dass Nadja mit ihr in der Yard warten würde. Die beiden hatten wundervolle 2 Stunden. Halley war tiefenentspannt und genoss Nadjas Zuneigung. So sehr, dass sie sich sogar neben ihr hinlegte um ein Schläfchen halten zu wollen. Am Morgen gelang es uns ihr ein Halfter über die Nase zu streifen. Völlig ohne Stress ließ sie uns gewähren. 

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Wenn Du bei der nächsten Reise gerne dabei sein möchtest, ist dieser Text für Dich!
Kooloombakh - Ein Stück vom Paradies.pdf
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