Nun folgen auch meine Abschlussgedanken nach den zwei Wochen. Nach meinem letzten Aufenthalt hier hat sich eine Menge in meinem Leben verändert. Ich schrieb damals, es war eine Reise, kein Urlaub. Ich kann nur sagen, dass eine Reise begann, die nicht endet. Eine Reise mit Wachstum und Entwicklung, aber dazu gehören auch so manche Schattenmomente. Diese zu betrachten, mich selbst stets ehrlich und nicht beschönigt zu betrachten, ist ein wichtiger Bestandteil der Reise ohne Ende. Nur nicht immer leicht. Erneut hat sich jede eigene Regung in der Reaktion der Pferde widergespiegelt. Im Guten wie im Schwierigen. So fiel es mir aufgrund meiner sehr hohen Zuneigung für Lumina manchmal schwer, sie mit Abstand und dem richtigen Überzeugungsmaß voranzubringen, da ich ihre Unsicherheit sehr genau wahrnahm. Dennoch genoss ich die Momente, die ich mit ihr hatte. Sie in freier Situation außerhalb des Engpasses zu streicheln und zu kraulen, sogar etwas in für sie herausfordernden Bereichen des Körpers, das war unglaublich schön. Eine Erkenntnis musste ich aber für mich sehr bewußt betrachten- so gern ich sie auch habe, so ist sie weit entfernt und gehört nicht zum Stamm meiner Familie. Im Herzen schon, aber in natura nicht. Es hieß also auch Abschied nehmen auf eine bestimmte Art und Weise. Nun ja, sie will wohl nicht aufhören mich lebenswichtige Themen zu lehren. Denn das ist sie nach wie vor für mich- eine weise Lehrerin...Mit Lakota teilte ich so manches Mal das Bedürfnis nach warmer Begegnung ohne intensive Aufgabe und Yappa zauberte mir mit seiner sensiblen Raufboldmischung ein Lächeln aufs Gesicht. Mir verbleiben noch zwei Wochen auf der Farm, die ich in vollen Zügen genießen werde, bevor ich nach Deutschland zurückkehre. Aktuell regnet und gewittert es in vollen Zügen und mein eigentlicher Plan für diesen Tag scheint buchstäblich „ins Wasser zu fallen“- hier herrschen andere Gesetze und genau das empfinde ich als besonders und heilsam. Eine häufig getroffene Aussage hier: „Pläne begrenzen die Möglichkeiten.“ Genau in diesem Sinne werde ich nun den Tag verbringen und das Gefühl hoffentlich mit nach Deutschland zurücknehmen können. Schon damals schrieb ich voller Zuneigung, ein Teil von mir bleibt hier, einen Teil von hier nehme ich mit…
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